Mit ihrem weltbekannten Blog Deliciously Ella, ihren gesunden Rezepten und ihrer positiven Lebenseinstellung begeistert Ella Mills (den meisten bekannt unter ihrem Mädchennamen Ella Woodward) Millionen Menschen. Was ist ihr Geheimnis?

Interview Marcella Hilpert

Die Geschichte von Ella Woodward

Eine seltene Erkrankung bewegte Ella Woodward vor einigen Jahren dazu, ihre Lebensgewohnheiten, vor allem aber ihre Ernährung, zu überdenken: die Geburtsstunde ihres Blogs, der den Grundstein für ein erfolgreiches Business legte. Im Mittelpunkt steht eine bewusste Lebensführung, die Ella zu einer deutlichen Besserung ihrer Symptome verhalf. Wie sich ihr Leben in den letzten Jahren verändert hat und was gesunde Ernährung für sie bedeutet, erklärt Ella im Interview:

Ella, Ihnen wurde POTS, das Posturale Orthotastische Tachykardiesyndrom diagnostiziert– vermutlich haben die meisten unserer Leser noch nie davon gehört. Können Sie uns erklären, welche Auswirkungen diese Krankheit auf Ihr Leben hatte?

Ich erhielt die Diagnose im Jahr 2011, nachdem ich vier Monate lang immer wieder im Krankenhaus gelandet war. Die darauf folgenden sechs Monate war ich überwiegend ans Bett gefesselt, da mir die Krankheit schwer zu schaffen machte und die Medikamente, die mir verschrieben wurden, leider nicht die erhoffte Besserung der Symptome brachten. Die Krankheit hat mein Leben massiv beeinträchtigt, sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene. Ich verbrachte die meisten Tage im Bett. Mein Puls, mein Blutdruck, mein Kreislauf, meine Verdauung und mein Immunsystem waren außer Kontrolle und ich litt unter chronischer Müdigkeit. Es hat vier Jahre gedauert, wirklich jedes einzelne dieser Probleme in den Griff zu bekommen, und die Symptome kehren manchmal wieder, doch meine Ernährung hilft mir, damit klar zu kommen, und mit der Zeit habe ich es geschafft, mein Leben zurückzuerobern.

Bloggerin Ella Woodward ©Sophia Spring

Bloggerin Ella Woodward ©Sophia Spring

Wie kam es dazu, dass Sie Ihr Leben komplett umkrempelten?

Ich begann, mich damit zu beschäftigen, wie Ernährung und Lifestyle Krankheiten positiv beeinflussen können, und war inspiriert von den Geschichten einiger Menschen, die auf diesem Weg ihre Symptome verbessern konnten. Also dachte ich, es wäre einen Versuch wert, zu sehen, ob es mir ebenfalls besser gehen würde. Allerdings konnte ich überhaupt nicht kochen und wusste eigentlich auch nicht, was ich essen sollte. Am Anfang war das alles eine ganz schöne Herausforderung.

Was waren die wichtigsten Veränderungen für Sie?

Kochen zu lernen und an diesem kreativen Prozess Gefallen zu finden. Mit natürlichen Zutaten Spaß zu haben und zu zelebrieren, wie köstlich sie sein können, während ich stark verarbeitete Nahrungsmittel vermeide. Bei gesunder Ernährung geht es für mich nicht darum, sich einem bestimmten Label oder in eine Kategorie einzuordnen oder einer Diät zu folgen und sich etwas komplett zu verkneifen, sondern darum, eine genussvolle, nachhaltige Balance zu finden, mit der man sich wohlfühlt.

Wie würden Sie denn Ihren Ernährungsstil beschreiben?

Ich konzentriere mich darauf, natürliche Lebensmittel lecker zu machen. Es ist erstaunlich, was man mit vielen Gewürzen, interessanten Kochmethoden und einem etwas stärkeren Fokus auf Gemüse erreichen kann. Ich habe außerdem festgestellt, dass es bei gesunder Ernährung überhaupt nicht um eine Diät oder Verzicht geht, sondern darum, Lebensmittel zu genießen, die dir dabei helfen, dich wohl zu fühlen. Dass diese Lebensmittel unglaublich sättigend und herzhaft sein können, und dass es supereinfach sein kann, diese zuzubereiten. Ich liebe vegetarische Currys und Eintöpfe, mit Kokosmilch, Gewürzen, Bohnen und Gemüse, und dazu eine Schüssel in Miso gekochten Reis. Ich bin auch ein großer Fan von Hummus, Tahini, Guacamole, Roggen-Toast, Erdnussbutter, Kreuzkümmel, Kurkuma und Chili.

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Foto: © Sophia Spring