Du möchtest dein Leben auch in Sachen Kosmetik umweltbewusst gestalten? Super! Doch es gibt ein paar Punkte, die du beachten solltest, damit du auch zu „echter“ Naturkosmetik greifst.

Ein nachhaltiger Lebensstil macht auch vor dem Badezimmer nicht halt. So greifen Menschen vermehrt nach Naturkosmetik, weil sie hoffen, damit ihrem Körper und dem Planeten etwas Gutes zu tun. Doch so einfach ist es leider nicht. Die erste Hürde beim Umstieg auf Naturkosmetik ist, dass der Begriff „Naturkosmetik“ in Deutschland nicht geschützt ist. Das heißt: Im Grunde kann jeder Hersteller sich selbst das grüne Label verpassen. Wie du erkennst, wann es sich um „echte“ Naturkosmetik handelt – also zertifizierte Produkte aus natürlichen Inhaltsstoffen, die vegan und tierleidfrei sind – erfährst du hier.

Naturkosmetik

Naturkosmetik ist gut für Körper und Umwelt – sofern die Inhaltsstoffe wirklich natürlich sind. Foto © Ground Picture via shutterstock

Naturkosmetik: Vorsicht bei Greenwashing

Greenwashing ist mittlerweile ein verbreitetes Problem: Unternehmen drücken ihren Produkten aus Marketingzwecken einen grünen Stempel auf, der bei näherer Betrachtung kaum standhält.

Es gibt verschiedene Tricks, mit denen sich suggerieren lässt, ein Produkt gehöre zur Naturkosmetik. So findet man beispielsweise öfter den Zusatz, dass ein Produkt „natürliche Inhaltsstoffe“ enthalte– ohne dass klar wird, was damit eigentlich gemeint ist. Dass einige natürliche Bestandteile enthalten sind, lenkt oft nur von vielen synthetischen Inhaltsstoffen ab.

Ähnliches gilt für den Zusatz „frei von“. Dieser spart nämlich aus, welche anderen, eventuell kritisch zu sehenden Inhaltsstoffe, enthalten sind. Häufig wird Wasser als natürliche Zutat ausgeschrieben – falsch ist das erstmal nicht. Da Wasser jedoch die Basis zahlreicher Kosmetikprodukte ist, lässt sich so schnell deklarieren, dass „90 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs“ seien.

Zudem wird durch geschicktes Produktdesign wie zum Beispiel eine grüne oder mit Pflanzen bedruckte Verpackung, der Eindruck erweckt, dass die Waren natürlich seien.

Naturkosmetik

Greenwashing ist eine Gefahr bei vermeintlicher Naturkosmetik. Foto © Ira_Evva via shutterstock

 Diese Labels gibt es bei Naturkosmetik

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Anbieter von Naturkosmetik mit den unterschiedlichsten Inhaltsstoffen wie beispielsweise CBD-Öl, Kräuter-Essenzen oder Tee-Auszüge. Inzwischen sortieren Drogerien ihr Sortiment entsprechend. Naturkosmetische Waren werden gemeinsam in speziellen Regalen platziert.

Ob es sich auch um echte Naturkosmetik handelt, kannst du an Zertifikaten erkennen. Doch ein einheitliches Siegel fehlt bisher. So müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher in einem wahren Dschungel von etwa 30 verschiedenen Labels zurechtfinden.

Naturkosmetik

Manchmal sieht man die Naturkosmetik vor lauter Labels nicht. Foto © Oksana Mizina via shutterstock

Es gibt aber bestimmte Anforderungen, die Naturkosmetik generell erfüllen sollte. Dazu gehört, dass keine synthetischen Konservierungsstoffe enthalten sind. Weder Öle und Wachse, welche aus Mineralöl gewonnen wurden, noch Silikone und Paraffine sollten zu den Bestandteilen zählen.

Naturkosmetik sollte vegan sowie gentechnikfrei sein und nur biologisch abbaubare Tenside enthalten. Auch synthetische Farb- und Duftstoffe sowie Polyethylenglykole (PEG) haben in den Produkten nichts zu suchen.

Schön und gut, aber auf welche Naturkosmetik-Siegel ist Verlass? Die Siegel, die man im Handel am häufigsten findet, sind NaTrue, Ecocert, BDIH und Cosmos. Auch die Kosmetiklabel von Naturland und Demeter sowie NCS und Icada gelten als recht streng und insgesamt vertrauenswürdig.

Naturkosmetik

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Produktrückseite im Blick behalten. Foto © Towfiqu barbhuiya via unsplash.com

Augen auf bei den Inhaltsstoffen!

Egal, was die Verpackung oder Werbeversprechen suggerieren – echte Naturkosmetik erkennt man an den Inhaltsstoffen. Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt sich also ein Blick auf die Produktrückseite. Für die Herstellung von Naturkosmetik werden natürliche Duftstoffe wie zum Beispiel ätherische Öle verwendet. Diese gewinnt man unter anderem aus Kräutern, Blüten oder den Schalen von Zitrusfrüchten. Aber auch Duftstoffe in Naturkosmetik können die Haut irritieren – wer hier empfindlich reagiert, sollte besonders vorsichtig sein.

Die Rohstoffe stammen idealerweise hauptsächlich aus biologischem Anbau. Je nach Label, werden unterschiedliche Anteile vorausgesetzt. Grundsätzlich ist es so, dass jeder Inhaltsstoff, der enthalten ist, auf der Verpackung stehen muss. Der jeweilige Anteil gibt dabei die Reihenfolge vor: Stoffe, die am häufigsten vertreten sind, stehen am Anfang, die am seltensten enthalten sind, am Ende.

Übrigens: Die Namen der konkreten Stoffe sind überall in Europa gleich. Sie werden auf Englisch oder in lateinischer Sprache genannt. Man findet sie in der sogenannten INCI-Liste, der „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“. Um die Bezeichnungen besser zu verstehen, können eigens dafür konzipierte Apps helfen.

Mikroplastik in Kosmetika

Mikroplastik in Kosmetikprodukten stellt eine Gefahr für den Organismus und den Planeten dar. Feste Mikroplastikbestandteile sind einigermaßen einfach zu erkennen, nämlich an Bezeichnungen wie Nylon, Polypropylen oder Polyethylen. Es gibt allerdings auch flüssige Kunststoffverbindungen wie Polyacrylate, Terephthalate oder Polyquaternium-7.

Vorsicht ist geboten, weil viele Anbieter „ohne Mikroplastik“ auf die Verpackung schreiben, jedoch eben jene flüssigen Kunststoffverbindungen enthalten sind. Auch hier gilt also: Lieber auf die Inhaltsstoffe achten, als blind den Aufdrucken auf der Verpackung zu vertrauen.

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