Unternehmensgründer können heutzutage mit den verschiedensten Ideen Erfolg haben. Dabei spielt zunehmend das Thema Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Wir zeigen, wie Gründer, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, diese Werte in ihr Unternehmen einfließen lassen können.

Mit Nachhaltigkeit ist im Allgemeinen ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung gemeint, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll. Der Begriff Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Markttrend etabliert. Immer mehr Unternehmen aus verschiedenen Branchen streben eine echte Nachhaltigkeitsstrategie an.

Die Textilbranche ist ein Gründungsfeld, in dem Nachhaltigkeit umgesetzt werden kann. Foto © Gorodenkoff (#461241382) via stock.adobe.com (Symbolbild)

Wachsende Käuferschicht für nachhaltige Unternehmen

Für jeden Gründer ist es vor dem Beginn seines Vorhabens wichtig, zu überlegen, ob die geplante Idee und die Umsetzung eine Aussicht auf Erfolg haben. Dafür ist es unabdingbar, dass es für die Produkte, die hergestellt oder verkauft werden sollen, eine möglichst umfangreiche Käuferschicht gibt, die der Betrieb durch gezieltes Marketing erreichen kann.

Der Blick auf das Thema Nachhaltigkeit kann dabei einige Vorteile mit sich bringen. Das liegt darin begründet, dass sich immer mehr Verbraucher in Deutschland und Europa nachhaltige Produkte wünschen.

Dieser Trend zeigt sich anhand von verschiedenen Studien und Umfragen der letzten Jahre. Die „Global Sustainability Study 2021“, die von Simon-Kucher & Partners durchgeführt wurde, hat sogar ergeben, dass ein Drittel der Befragten bereit ist, für nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Für den Report wurden 10.000 Menschen aus 17 Ländern befragt, ein Teil davon lebt in Deutschland. Das Ergebnis kann als eindeutiger Beleg für die ernsthafte Absicht nachhaltiger einzukaufen gesehen werden.

Daher kann es für ein Unternehmen äußerst sinnvoll sein, sich von Beginn an in diese Richtung zu orientieren. Zum einen bringt dies bereits zu Anfang Vorteile am Markt gegenüber Konkurrenten, die das Thema Nachhaltigkeit noch nicht so umfangreich berücksichtigen. Außerdem stellt sich das Unternehmen zukunftsfähig auf, da davon auszugehen ist, dass sich der Trend bei den Verbrauchern fortsetzen wird.

Nachhaltige Produkte entwickeln oder verkaufen

Eine Möglichkeit, das Thema Nachhaltigkeit in den Firmenalltag zu integrieren, besteht in der Entwicklung oder dem Verkauf von Produkten, die die Umwelt schonen. Dabei haben Gründer die verschiedensten Optionen.

Zum einen kann der Gründer Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit nutzen, die bereits bestehen und entsprechende Produkte vertreiben. Relevant ist dies unter anderem in den Bereichen:

  • Mobilität,

  • Energieversorgung von Häusern und Strom sparen durch smarte Anwendungen,

  • Lebensmittel

  • sowie Textilien.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Waren und technischen Grundlagen weiterzuentwickeln oder zu verbessern und so einen noch umfangreicheren Mehrwert für die Nachhaltigkeit zu schaffen, was Kunden, die einen großen Wert hierauf legen, sicherlich überzeugen wird.

Zusätzlich kann der Gründer sich eine Nische suchen, in der es bisher an nachhaltigen Lösungen fehlt und mit völlig neuartigen Konzepten auf den Markt gehen. So schafft er den höchsten Mehrwert für die Nachhaltigkeit und kann bei potenziellen Kunden, sofern sie sich mit dem neuen Artikel identifizieren können, Begeisterung auslösen. Zudem setzt das Unternehmen mit dieser Vorgehensweise womöglich sogar einen neuen Trend.

Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag

Neben den Produkten kann der Unternehmensalltag auf eine nachhaltige Weise gestaltet werden. Hierfür ist unter anderem die Energieversorgung der Firma relevant. So kann der Gründer auf nachhaltige Stromanbieter zurückgreifen oder mit einer Solaranlage auf dem Dach des Firmengebäudes selbst Strom produzieren. Gleichzeitig kann er seine Mitarbeiter darauf sensibilisieren, möglichst sparsam mit dem Strom umzugehen.

Elektroautos als Dienstwagen

Eine weitere Option für einen nachhaltigeren Firmenalltag besteht in der Anschaffung von Elektroautos als Dienstwagen. So können die Mitarbeiter und der Gründer ihre Wege auf eine umweltfreundlichere Art zurücklegen. Gleichzeitig gibt es für die Besitzer von E-Autos bei einem Blick auf die laufenden Kosten deutliche steuerliche Vorteile. Das gilt unabhängig davon, ob der Wagen für private Zwecke oder als Firmenfahrzeug erworben wurde.

Elektroautos als Firmenwagen haben Vorteile bezüglich den Themen Umwelt und Finanzen. Foto © U. J. Alexander (#490661387) via stock.adobe.com

Papier sparen durch Digitalisierung und nachhaltige Einrichtung

Zusätzlich kann eine umfangreiche Digitalisierung des Unternehmens dabei helfen, einen Mehrwert für die Umwelt zu schaffen. Das ist vor allem durch das hieraus resultierende Einsparen von Papier möglich.

Auch bei Details wie der Einrichtung der Firmenräume kann der Betrieb darauf achten, auf nachhaltige Produkte zu setzen, die für die Natur nicht schädlich sind. Dabei spielt unter anderem das Upcycling zur Produktion von Möbeln eine Rolle.

Alle diese und ähnliche Maßnahmen sollten offensiv nach außen kommuniziert werden, damit Kunden, denen das Thema Umweltschutz am Herzen liegt, einen passenden und realistischen Eindruck der Firma bekommen.

Ein nachhaltiger Online-Shop

In der Welt der Verbraucher geht ein deutlicher Trend hin zum virtuellen Einkaufen. Daher richten sich viele Unternehmen hierauf ein und verstärken ihre Aktivitäten im Bereich E-Commerce. Hierbei gibt es ebenfalls Möglichkeiten, einen Mehrwert für die Nachhaltigkeit zu schaffen.

Bedeutung des Themas Verpackungen

Dabei kommt es unter anderem auf die Verpackungsmaterialien an. Wichtig ist, dass diese keine schädlichen Stoffe, also möglichst wenig Plastik, enthalten. Die genutzten Rohstoffe sollten ressourcenschonend gewonnen werden und gleichzeitig umweltfreundlich entsorgt oder wiederverwertet werden können.

Natürlich sollte der Online-Shop-Gründer bei der Wahl der Verpackung gleichzeitig darauf achten, dass die Produkte sicher transportiert werden können und demzufolge ohne Schaden beim Kunden ankommen.

Damit das gelingt, sollten die Außenverpackung und die innere Verpackung zusammenpassen und einen stabilen Verschluss haben. Auf Basis dieser und weiterer Kriterien kann vermieden werden, dass Stöße oder Druck die versendete Ware beschädigen.

Bedeutung einer sinnvollen Organisation des Verkaufes

Zusätzlich spielt die Organisation des Online-Vertriebs eine wichtige Rolle. Dabei kommt es vor allem darauf an, möglichst wenige Transportwege zu verursachen, um die bei den Fahrten entstehende Menge an CO₂ zu reduzieren.

Hierfür ist es wichtig, darauf zu achten, dass es möglichst wenige Retouren gibt, für die eine doppelte Wegstrecke benötigt wird. Darüber hinaus ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, eine große Zahl von kleineren Bestellungen zu vermeiden, was ebenfalls Fahrtwege spart.

Relevant hierfür ist unter anderem das Marketing: Paket-Angebote können die Zahl an kleineren Käufen reduzieren. Darüber hinaus können im Shop entsprechende Hinweise für die Kunden integriert werden, die einmal mehr verdeutlichen, wie wichtig der Firma das Thema Nachhaltigkeit ist.

Mit vielen großen Bestellungen statt wenigen kleineren lassen sich Wegstrecken sparen. Foto © kite_rin (#488304064) via stock.adobe.com (Symbolbild)

Fazit

Firmengründer können auf verschiedene Arten ihren Blick auf das Thema Nachhaltigkeit lenken. Dazu gehört das Entwickeln von Produkten, die für die Schonung der Umwelt einen Mehrwert bieten sowie ein nachhaltiges Verhalten im Geschäftsalltag. Zusätzlich sollte auch bei der Umsetzung eines Online-Shops darauf geachtet werden, möglichst umweltfreundlich zu handeln.