Kaufen, entsorgen, neu anschaffen – Mit diesem Kreislauf schadet die Konsumgesellschaft dem Planeten. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Besserung. Wir geben hilfreiche Tipps für weniger Konsum.

Laut Statistischem Bundesamt besitzen Durchschnittseuropäer 10.000 Dinge in ihrem Haushalt – und kaufen immer mehr. Deutsche Haushalte investieren jeden Monat etwa 2.500 Euro in Konsum. Im Hinblick auf den persönlichen CO₂-Fußabdruck rangieren die damit verbundenen Emissionen an der Spitze. Sogar vor dem Posten Mobilität! 3,8 Tonnen im Jahr betragen laut Umweltbundesamt die Emissionen, die pro Kopf auf das Konsumverhalten entfallen.

Schluss mit dem Konsumwahn – das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt; Foto © svitlini via shutterstock.com

Nachhaltig Shoppen

Vom Kleider- bis zum Möbelkauf ist Konsum in Industrienationen fester Alltagsbestandteil. Teils dienen Konsumgegenstände als Ausdruck der Identität und fungieren als Statussymbol. Sie positionieren Menschen in der Gesellschaft und versprechen kurzfristiges Glück. Ob man Angeschafftes tatsächlich benötigt, spielt kaum noch eine Rolle für Kaufentscheidungen. Das Problem: Je mehr man konsumiert, desto mehr Umweltressourcen verbraucht man. Produktherstellungen erfordern Rohstoffe und Energie. Außerdem entstehen sowohl im Herstellungs- als auch Transport- und Verpackungsprozess klimaschädliche CO₂-Emissionen. Wer beim Warenkauf auf kurze Transportwege und Nachhaltigkeitssiegel achtet, reduziert die Umweltbelastungen zwar. Trotzdem vergrößert jeder Neukauf den eigenen CO₂-Fußabdruck. Benötigt man das Erworbene kaum oder nutzt es nur für kurze Zeit, belastet diese Ressourcenverschwendung den Planeten zusätzlich mit Müll. Für mehr Nachhaltigkeit orientiert man sich beim Shopping am besten an fünf Grundregeln:

1. Monatsbudget festlegen

Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie viel sie für Konsumgüter ausgeben. Eine Analyse der Kontoauszüge schafft Klarheit. Hat man sich einen Überblick verschafft, setzt man sich anschließend ein klares Ziel zur Reduktion. Sobald das feste Monatsbudget aufgebraucht ist, müssen Anschaffungen warten. Sind sie nicht wichtig genug, hat man sie bis zum Folgemonat vermutlich auch wieder vergessen.

Umsetzungstipp: Extra-Konsumkonto

Per Dauerauftrag lässt sich das Konsumbudget auf ein dafür angelegtes Konto überweisen.

Das Festlegen eines Budgets kann helfen, unnötige Einkäufe zu vermeiden; Foto © PhotoMIX-Company via pixabay.com

2. Werbung meiden

Eine Flut aus Reizen überschwemmt uns, Werbung oft unbemerkt. Postwurfsendungen, Plakate und TV-Spot sind der Anfang. Hinzu kommen Werbeeinblendungen auf Websites, YouTube-Commercials und personalisierte Werbeanzeigen auf Sozialen Netzwerken. Um nicht ständig ungefragt zum Kaufen animiert zu werden, sollte man Werbung bewusst wahrnehmen und meiden. Wirksam ist zum Beispiel die …

  • Abbestellung von Newslettern und Katalogen.
  • Ad-Blocker-Installation.
  • Distanzierung von Influencern auf Social Media.

Influencer machen Werbung und animieren zum Kauf; Foto © geralt via pixabay.com

3. Konsum-Diät machen

Je nachdem, wie oft man normalerweise einkauft, kann schon eine einkaufsfreie Woche eine Herausforderung sein. Erhöhen Sie die Zeitspanne von Diät zu Diät. Sie haben in der konsumfreien Zeit etwas gesehen, das Sie unbedingt haben wollen? Notieren Sie es auf eine Wunschliste. Für die restliche Dauer der Kaufdiät setzen Sie in jedem Moment, in dem Sie den Artikel benutzt hätten, einen Strich daneben. Je weniger Striche nach der einkaufsfreien Zeit daneben stehen, desto weniger lohnt die Anschaffung. Das schafft nicht nur Bewusstsein. Je mehr Anschaffungen Sie so vermeiden, desto besser wirkt die Maßnahme unüberlegtem Konsum entgegen.

Mithilfe einer Strichliste lässt sich herausfinden, wie oft man ein Produkt wirklich verwenden oder konsumieren würde, bevor man es kauft; Foto © tanvimalik via pixabay.com

4. Müll reduzieren

Die Pasta vom Lieblingsitaliener to go oder den Salat mit einem Online-Lieferdienst bequem nach Hause bestellen – hierbei entsteht jede Menge unnötiger Verpackungsmüll. Mit Apps wie Vytal kann man sich Mehrwegbehälter ausleihen und so Verpackungen von Take-aways oder Bestellungen sparen und produziert dadurch weniger Müll.

Ein Mehrwegbehältersystem spart kostbare Ressourcen; Foto © Vytal

5. Teilen, leihen und Secondhand beziehen statt neu kaufen

Selten benötigte Dinge können Sie sich ausleihen oder Secondhand kaufen, statt diese sich neu anzuschaffen. Momox Fashion beispielsweise bietet Secondhand-Kleidung an. Mit WeeShare, können Sie vom Ferienhaus, über das Fahrrad oder der Freizeitausrüstung alles teilen, was Sie möchten. Anbieter wie medimops bieten die Möglichkeit, Bücher, CDs, DVDs und Videospiele aus zweiter Hand zu kaufen. Diese Produkte kann man dann anschließend auf momox erneut weiterverkaufen (Kreislaufwirtschaft).

Wer sein Fahrrad nicht regelmäßig selbst nutzt, kann es anderen zur Verfügung stellen; Foto © Antranias via pixabay.com

Fazit: Bewusstsein schaffen hilft gegen unnötigen Konsum

Unüberlegte Schnellkäufe, teure Neuanschaffungen und das schnelle Entsorgen von noch brauchbaren Dingen machen der Umwelt schwer zu schaffen. Doch mit ein wenig Umsicht und einem ressourcenschonenden Kaufverhalten kann man der Natur etwas Gutes tun. Wichtig ist, dass man sich ein Bewusstsein dafür schafft, was man wirklich benötigt und was nicht. Unsere Tipps können dabei unterstützen, nachhaltiger und weniger zu konsumieren.

Noch mehr Inspiration für einen nachhaltigen Lebensstil

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