Klimaschutz und Umweltbewusstsein beginnen im Kleinen und müssen im Großen fortgeführt werden. Neben immer mehr Privatpersonen prüfen auch Unternehmen ihr Handeln auf Nachhaltigkeit. Je mehr Firmen für den Umweltschutz umdenken, desto mehr werden nachziehen.

Text Lisa Rupp

Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass die Klimakatastrophe in vollem Gange ist: Während ein Teil der Erde in Flammen steht, sind andere Regionen überflutet. Dürre macht Regionen unfruchtbar und jedes Jahr steigt die Zahl der sogenannten Klimaflüchtlinge. Sie müssen ihre Heimat verlassen, weil ihnen dort durch die klimatischen Bedingungen die Lebensgrundlage genommen wird.

Ebenso, wie wir alle unseren Beitrag zu den Entwicklungen der Klimakrise geleistet haben, müssen wir spätestens jetzt Verantwortung übernehmen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Viele von uns optimieren ihren Alltag: Wir achten auf unsere CO2-Bilanz, vermeiden Verpackungsmüll und gehen sparsam mit Ressourcen um. Jedoch verbringen wir die meiste Zeit des Tages mit unserer Arbeit – im Büro, im Unternehmen oder im Homeoffice.

Aus gelben Notizzetteln auf grünem Grund geformte Sprechblase mit drei Punkten symbolisch für ein Umdenken Richtung nachhaltige Unternehmenskultur

Es ist Zeit für eine nachhaltige Unternehmensphilosophie; Foto © Volodymyr Hryshchenko via Unsplash

Obwohl wir als Privatpersonen viel beitragen können, braucht es letztlich Unternehmen, die nachhaltig agieren, um die Klimaziele zu erreichen. Je mehr Betriebe und Firmen mit gutem Beispiel vorangehen, desto mehr werden folgen. Auch große Konzerne und Marktführer – die sogenannten Big Player– müssen ihr Handeln umweltfreundlicher gestalten, um mit der grünen Konkurrenz mithalten zu können. Verbraucherinnen und Verbraucher haben zudem die Macht, mit Konsumentscheidungen eine nachhaltige Unternehmensführung zu unterstützen.

Nachhaltigkeit im Unternehmen: Mit kleinen Schritten beginnen

Angefangen bei der Mülltrennung bis hin zur Optimierung von Arbeitsprozessen und darüber hinaus. Hat das Umdenken erst begonnen, werden immer mehr Stellschrauben sichtbar, an denen gedreht werden kann. Jedoch ist eine Unternehmenskultur nicht innerhalb weniger Tage umgestellt. Es ist ein Prozess, an dem alle teilhaben. Aber wo anfangen?

Es gibt mehrere Herangehensweisen und keine davon ist falsch. Je nach Größe und Struktur, aber auch abhängig von den Impulsgebenden, liegt so mancher erste Schritt nah. Eine kurze Umfrage unter den Angestellten gibt erste Hinweise auf mögliche, einfache Optimierungen. Ein Meeting mit Führungskräften, Abteilungs- oder Projektleitungen schärft den Blick für weitere Optionen. Mit einer Fortbildung für umweltfreundliche Arbeitsprozesse können Ziele noch schneller realisiert werden. Kurse zu Nachhaltigkeit und Innovation werden speziell für Mitarbeitende in Unternehmen angeboten, die den Prozess dann mit nötigem Know-how vorantreiben können.

Hier ein paar Ideen, wo sich genaues Hinsehen lohnen kann:

Tipp 1: Papier sparen

„Think before print!“, steht mittlerweile in fast jeder E-Mail-Signatur. Nachdenken, bevor ausgedruckt wird, lohnt sich nicht nur bei E-Mails, sondern generell. Viele Druckaufträge werden bei genauerer Betrachtung für die Papiertonne getätigt. Gleiches gilt für Notizen: Bunte Haftzettel, frisches Druckerpapier oder eine neue Seite im Ringbuch werden mit einer kurzen Notiz beschmiert und anschließend weggeworfen. Statt immer neuer Zettel ist es nachhaltiger, bei alten Ausdrucken oder Informationsschreiben die unbedruckte Rückseite zu verwenden.

Tipp 2: Strom sparen

Wenn man sich im eigenen Büro nach Feierabend umblickt, entdeckt man sicherlich noch zahlreiche blinkende Bildschirme oder Drucker in Bereitschaft. Es scheinen nur Kleinigkeiten zu sein. In der Summe erreicht man jedoch viel, wenn Geräte ausgeschaltet werden, statt über Nacht oder während des Wochenendes im Stand-by-Modus zu bleiben. Das gilt auch für Kaffeemaschinen, Licht in den Toilettenräumen und andere versteckte Energiefresser.

Glühbirne aus blau-gelben Untergrund symbolisiert Stromsparen in nachhaltigen Unternehmen

Energie sparen ist ein erster Schritt, um Unternehmen nachhaltiger zu gestalten; Foto © eric anada via Pexels

Tipp 3: Lebensmittel wertschätzen

Beim Öffnen der Kühlschranktür werden sie alle beleuchtet: Frischhaltdosen mit grün-pelzigem Inhalt, Joghurtgläser mit Verfallsdatum aus der guten alten Zeit und nicht mehr definierbare Reste. Lebensmittel in Bürokühlschränken geraten schnell in Vergessenheit und weil sich niemand für die traurige Gurke verantwortlich fühlt, wird sie ihrem Schicksal überlassen. Diese Verschwendung von wichtigen Ressourcen muss nicht sein, wenn alle Kolleginnen und Kollegen darauf achten, ihre mitgebrachten Speisen zu essen und der Kühlschrank außerdem regelmäßig aussortiert und gesäubert wird.

Tipp 4: Müll trennen

Gelbe Tonne, Restmüll, Altpapier und Biomüll – in vielen Büros gibt es bereits unterschiedliche Behälter zur Mülltrennung. Allerdings landen immer wieder falsche Abfälle darin oder schlimmstenfalls: Am Ende wird alles in ein und dieselbe Tonne für die Müllabfuhr geworfen. Je nach Branche und Standort ist das richtige Mülltrennen nicht immer einfach, wenn die entsprechenden Tonnen nicht zur Verfügung gestellt werden. Das darf jedoch keine Ausrede sein, um an der Situation nichts zu ändern. Ein Anruf beim zuständigen Entsorgungsunternehmen klärt bereits einige Fragen – zum Beispiel auch, welcher Müll in welche Tonne kommt.

Nachhaltigkeit im Unternehmen fördert Innovationen

Wenn jedoch der Müll getrennt, Papier gespart und weniger Strom verbraucht wird, muss auf kurz oder lang die Philosophie der Unternehmensführung analysiert werden. Welche Änderungen kommen der Umwelt zugute?

Den Weg zur Arbeit legen laut statistischem Bundesamt 68 Prozent mit dem Auto zurück. Das hat zur Folge, dass es auf den Straßen eng wird. Während der Stoßzeiten stehen viele im Stau. Da bei Stop & Go-Verkehr der Motor läuft, aber kaum nennenswerte Strecken zurückgelegt werden, sind diese Emissionen besonders ärgerlich und vermeidbar.

Insbesondere in Ballungsräumen gibt es für die Wege ins Büro und wieder zurück nach Hause Alternativen. Wenn Arbeitgeber den Umstieg auf alternative Fortbewegungsmittel aktiv unterstützen, lassen womöglich mehr Arbeitnehmende das Auto künftig stehen. Jobtickets für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind beispielsweise ein Anreiz, mit Bus und Bahn zur Arbeit zu fahren. Es gibt auch Anbieter für Fahrrad- Leasing-Verträge oder vergünstigte E-Bikes, die sich speziell an Firmen richten.

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Ein weiterer Aspekt in dem Zusammenhang ist das Gleitzeitmodell: Wenn die Angestellten Ärger befürchten, weil sie wegen des ÖPNV zu spät zur Arbeit erschienen sind, macht es den Umstieg nicht attraktiv. Insbesondere im Winter, wo das Wetter so manche Verspätung verursacht. Mit einem Gleitzeitmodell können sich Mitarbeitende ihre Arbeitszeit mehr oder weniger frei einteilen.

Wer als Unternehmen noch weiter gehen möchte, ermöglicht Homeoffice. Somit entfallen Anfahrtswege und die Klimabilanz verbessert sich diesbezüglich. Wo die Digitalisierung nur langsam Einzug hält, treibt die Option auf Homeoffice diese zudem voran. Das wurde während der verschärften Regelungen durch die Coronapandemie deutlich. Ausgedruckte Zettelwirtschaften zum Nachschlagen weichen zentral abgespeicherten Dateien, auf die alle jederzeit und von überall zugreifen können.

Fazit: So wird das Unternehmen nachhaltig

Eine nachhaltige Unternehmenskultur zu etablieren, beginnt bei vermeintlichen Kleinigkeiten wie Mülltrennung und Stromsparen, die bereits viel bewirken. Wenn der erste Schritt getan ist, folgen die weiteren von allein. Wenn Mitarbeitende und Führungskräfte gemeinsam am grünen Wandel arbeiten, Potenziale und Maßnahmen erkennen und umsetzen, gelingt die Umstellung zu einer umweltbewussten Unternehmensphilosophie.

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