Jedes Jahr landen etwa 300 000 Tonnen Holzkohle auf Deutschlands Grills. Leider ahnen die meisten Grillfans nicht, dass sie Tropenholz verfeuern.

Ein Blick auf die Einkaufsliste für einen gemütlichen Freiluft-Abend mit Freunden: Grillkohle, Grillgut, Grillanzünder. Und was kann man dabei für die Umwelt tun? Einiges! Der WWF gibt -wertvolle Tipps fürs ökologische Grillen.

Das Feuer

Statt Holzkohle aus Tropenwald-Raubbau beim Kauf der Grillkohle auf das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) achten. Das FSC-Siegel ist das einzige internationale Zertifikat, das gewährleistet, dass alle Rohstoffe aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen. FSC-Holzkohle ist in sehr vielen Baumärkten, Supermärkten und an Tankstellen erhältlich. Und dem Geldbeutel schadet es nicht: Die Ökokohle ist nicht teurer als Produkte ohne Nachhaltigkeitsgarantie. „Die richtige Grillkohle zu kaufen tut keinem weh“, so Johannes Zahnen, Forstexperte beim WWF. Er ist sich sicher: „Für sein gegrilltes Steak will doch niemand unnötig Wälder abfackeln.“

Auch bei der Wahl des Grillanzünders kann auf die Umwelt geachtet werden: Zum Anfeuern statt übel riechender chemischer Brandbeschleuniger einen Kaminanzünder verwenden. Dieser ist auf Basis nachwachsender Rohstoffe aus reiner Holzfaser mit Wachs getränkt. Bei der Herstellung werden keine chemischen oder synthetischen Komponenten benutzt. Der Anzünder ist unter anderem im Baumarkt zu finden, und mit etwas brennendem Papier bringt man die Kohle sehr schnell zum Glühen. Die positiven Nebeneffekte: Die im Holz befindlichen 
ätherischen Öle riechen angenehm und halten Insekten fern.

 

Das Drumherum

Perfektioniert wird der Ökogrill mit dem passenden Grillzubehör: Fleisch, Fisch, Gemüse und Kartoffeln sind auf Bratplatten aus Metall oder Speckstein besonders gut aufgehoben. Wer die Köstlichkeiten sorgfältig aufspießt und über dem Feuer dreht, sorgt am besten dafür, dass das Grillgut nicht verkohlt oder in die Glut fällt. Austretendes Fett sollte nicht in die Glut geraten, da der entstehende Rauch giftige Substanzen enthalten kann.

Beim Kauf von Garten- und Balkonmöbeln kann man ebenfalls zum Umweltschutz beitragen: Stühle, Tische und Bänke oder sogar Hängematten aus Holz gibt es ebenfalls mit FSC-Siegel. Die ökologisch beste Wahl trifft, wer Gartenmöbel aus heimischen Hölzern wie Eiche und Lärche wählt – 
auch hier aber nur mit FSC-Logo. Die Transportwege und der damit verbundene Schadstoffausstoß sind um ein Vielfaches geringer als beim Import von Tropenhölzern. Stehen die Möbel dann im Garten oder auf der Terrasse, kommt es auf die richtige Pflege an: Alle Holzarten, darunter auch Eiche, Kiefer und Lärche, „leben“ und sind nur bedingt wetterfest. Sie vertragen keine andauernde Feuchtigkeit und sollten deshalb mit natürlichen Ölen oder Wachsen widerstandsfähiger gemacht und vor „nassen Füßen“ geschützt werden. Dann halten sie auch schlechter Witterung lange stand.