Klimaschutz und Gesundheit sind eng miteinander verwoben: Ein Engagement für den Schutz des Klimas bedeutet auch eine Investition in eine gesunde Zukunft. Um innovativen Projekten, die Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen voranbringen, eine Bühne zu bieten, hat die BARMER dieses Jahr mit weiteren Partnern den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit ins Leben gerufen.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit zeichnet innovative Projekte aus

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Darum ist ein nachhaltiges Gesundheitswesen wichtig

Anhaltende Hitzeperioden, Flutkatastrophen, Feinstaubbelastung – die Folgen des Klimawandels machen sich in unserem Alltag bemerkbar und haben direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Was jedoch vielen nicht bewusst ist: Das Gesundheitswesen selbst trägt zum Klimawandel bei und ist für schätzungsweise 6 % der jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

CO2 entsteht beispielsweise beim Heizen von Krankenhäusern oder beim Herstellen und Transportieren von Arzneimitteln. Präventiver und nachhaltiger Klimaschutz ist also auch zukunftsweisender Gesundheitsschutz.

Klimafreundliche Lösungen – ein Gewinn für deine Gesundheit

Die BARMER möchte Projekte sichtbar machen, die zeigen, wie wir die klimawandelbedingten Herausforderungen angehen und im Gesundheitswesen insgesamt klimafreundlicher werden können. Umweltsensible Maßnahmen im Gesundheitswesen können Erkrankungen reduzieren, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Die Nutzung von erneuerbaren Ressourcen kann zudem die allgemeinen Gesundheitskosten senken, energieeffiziente Technologien machen Gesundheitseinrichtungen widerstandsfähiger und tragen zu einer besseren Versorgung bei.

Ein konkretes Beispiel ist etwa das Abfallmanagement in Kliniken: Nach Angaben des Wissensportals „Abfallmanager Medizin“ sind Krankenhäuser mit 4,8 Millionen Tonnen jährlich der fünftgrößte Abfallproduzent Deutschlands. Viele Medizinprodukte, wie Herzkatheter, bestehen aus Mischmaterialien und werden im Restmüll entsorgt oder verbrannt. Werden diese Materialien jedoch recycelt und wertvolles Material (z. B. Edelmetall aus Katheterspitzen) für die Produktion neuer Waren verwendet, senkt es den CO2-Ausstoß und auch die Kosten, die auf die Patienten zurückfallen. Klimafreundliche Lösungen sorgen somit sowohl für ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile.

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DNP Gesundheit: Innovative Projekte für ein besseres Leben jetzt und in Zukunft

Am 29. November wurden in Düsseldorf die Gewinner des ersten Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit ausgezeichnet. Ins Leben gerufen wurde der Preis von der BARMER in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Aus 30 Nominierten wurden drei Sieger in den folgenden Kategorien ausgezeichnet:

Versorgung gestalten – Nachhaltige Strukturen schaffen

Erst im Herbst 2024 hat die WHO Empfehlungen für die sichere Herstellung von Antibiotika verfasst, da im Produktionsprozess oft aktive Substanzen ins Abwasser und die Umgebung gelangen. Dies kann die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien fördern und Infektionen auslösen, gegen die es kaum noch wirksame Mittel gibt. Laut Schätzungen des Instituts für Health Metrics und Evaluation sterben allein in Deutschland ca. 9.700 Menschen pro Jahr an Infektionen, die auf multiresistente Keime zurückzuführen sind.

Gemeinsam mit dem IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung sowie mit Unterstützung des Umweltbundesamts hat die AOK Baden-Württemberg eine Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung durchgeführt. Ziel ist es, Anreize für die umweltgerechte Produktion von Antibiotika zu schaffen. Mithilfe einer nachhaltigen Versorgung kann das Risiko durch antibiotikaresistente Bakterien reduziert und die Wirkung von Antibiotika für künftige Patienten gesichert werden.

Umwelt schützen – Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren

Im Zuge des demografischen Wandels steigt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge wird rund 1 % der deutschen Bevölkerung in Einrichtungen vollstationär betreut – Tendenz steigend. Fast jeder hat in seinem Umfeld eine pflegebedürftige Person: Das Thema Pflege betrifft uns alle.

Das AWO-Projekt „Klimafreundlich pflegen“ leistet an dieser Stelle Pionierarbeit und setzt sich als Ziel, die CO2-Emission stationärer Einrichtungen deutlich einzusparen. Hierfür wird zunächst der CO2-Abdruck der teilnehmenden 90 Einrichtungen erhoben. Auf Basis dieser Daten werden Maßnahmen entwickelt, die sich dem Klimaschutz und hoher Pflegequalität verschreiben.

Die Ideen reichen vom Einsatz von Schafen statt Rasenmähern bis hin zu stromsparenden Anwendungen wie Zeitrelais und PV-Anlagen. Die Kostenersparnisse werden in die Verbesserung der Pflege und Ausstattung reinvestiert und steigern auf diese Weise die Versorgungsqualität und das Wohlbefinden der Bewohner.

Gesundheit stärken – In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern

Wie die Corona-Pandemie uns gezeigt hat, bedeutet zukunftsweisender Gesundheitsschutz, auch die seelische Gesundheit nicht außer Acht zu lassen. Bei Kindern und Jugendlichen ist die mentale Belastung während der Krisenzeit deutlich gestiegen. Um diese gezielt zu erreichen und zu unterstützen, wurde Krisenchat im Mai 2020 gegründet.

Über 350 psychologisch ausgebildete Krisenberaterinnen und -berater sowie 90 Angestellte begleiten junge Menschen unter 25 Jahren rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Krisenchat hat bereits 130.000 Beratungen durchgeführt – mit dem Ziel, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, zu verhindern und für eine gesunde Zukunft vorzusorgen.

Du möchtest mehr zum Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit erfahren? Entdecke die wegweisenden Projekte der Gewinner hier.

Weitere Infos unter barmer.de

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