Sie sind die Stars des Internets und die nicht ganz so heimlichen Herrscher im Heim ihrer Besitzer. Aber sind sie auch für das Green Living geeignet? Katzen haben reichlich Vorteile, Nachhaltigkeit bei ihrer Haltung gehört jedoch nicht dazu. Mit den folgenden Tipps lässt sich das ändern, und zwar einfacher als gedacht.

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Katzenausstattung nachhaltig auswählen – Umwelt und Budget schonen

Wer billig kauft, kauft zweimal. Und wer zweimal kauft, belastet die Umwelt und das Budget.  
 
Nirgends zeigt sich das so eindrücklich wie beim Kratzbaum. Die Varianten aus Presspappe und Plüsch mit Kunstfasern sind Katzenkrallen nicht einmal im Ansatz gewachsen und zeichnen entsprechend schnell das Zeitliche. Ganz zu schweigen davon, dass ihre Produktion inklusive Transport weit entfernt von nachhaltig ist.  
 
Katzenhaltung getreu dem Green Lifestyle setzt stattdessen auf Natur Kratzbäume aus natürlichen Materialien mit einer langen Lebensdauer. Denn diese bieten ein Katzenleben lang die Möglichkeiten zum Klettern, Krallen wetzen und strategischen Rückzug – während sie das Interieur um einen Blickfang bereichern.  
 
Das gleiche Prinzip kann bei der gesamten Ausstattung für die Katze gelten. Bei Katzenbetten und -körben, Spielzeug und sogar bei den Näpfen haben natürliche Materialien die Nase vorn. Dabei bewusst auf Kunststoff zu verzichten, ist einfach gelebte Nachhaltigkeit, spart langfristig Ausgaben und ist oftmals eine Entscheidung für optisch stilvollere Elemente.  

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Fleischfütterung grüner gestalten

Anders als bei Hunden ist eine vegetarische Fütterung von Katzen nicht möglich. Sie sind und bleiben Karnivore, die essenzielle Nährstoffe nur aus Fleisch verstoffwechseln können. Gerade die Fleisch- und damit die Futterproduktion ist es aber, die beim ökologischen Fußabdruck heftig zu Buche schlägt.  
 
Aber immerhin vertilgt der Durchschnittsstubentiger keine Unmengen, sondern lediglich kleine Portionen!  
 
Korrekt. Mehrere kleine Portionen, die sich separat verpackt zu Unmengen Abfall summieren. Die nachhaltigere Lösung hierfür ist es, großen Packungen den Vorzug zu geben und deren Inhalt portioniert einzufrieren. Wer noch umweltbewusster agieren will, bezieht Fleisch und Fisch regional und wird zum Koch für Katzen.  
 
Die DIY-Mentalität darf sich gern auf die Snacks und Leckerlis erstrecken, die sich in Form von Katzen-Smoothies, Trockenfleisch und Katzenkeksen simpel und schnell nebenbei zubereiten lassen.  

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Katzentoiletten, Urban Gardening und nachhaltige Katzenhaltung – überraschende Zusammenhänge

Mineralische Katzenstreu ist umweltfreundlich, oder? Nein, weit gefehlt. Die Produktion stellt eine Belastung für die Umwelt da und bei der Entsorgung werden vor allem parfümierte Varianten zum Problem. Nachhaltig, weiter verwertbar und rückenschonend aufgrund des geringeren Gewichts, ist die pflanzliche Katzenstreu aus Mais, Stroh oder Holz. Sie besteht aus Nebenprodukten der Forst- und Landwirtschaft und ist kompostierbar, wodurch sie sich beim Urban Gardening gleich als Bereicherung weiterverwerten lässt. Oder in den Komposter auf dem Balkon wandern kann.  
 
Damit wird sie dem Kreislauf zugeführt, der später das selbst gezogene Katzengras und Gemüse hervorbringt, was wiederum den Speiseplan der Sofalöwen auf nachhaltige Weise bereichert.  
 
Apropos Gardening: Kompostierbare, benutzte Katzenstreu eignet sich gemeinsam mit ausgekämmten Katzenhaaren wunderbar zum humanen und umweltfreundlichen Vertreiben von Mäusen und Ratten. Haben diese Gänge oder Trampelpfade angelegt, kann die Streu zum Setzen von Geruchsspuren an diesen Stellen genutzt werden.

Freigänger-Katzen?

Eine Frage stellt sich bei der Katzenhaltung immer wieder und sorgt auch immer wieder für Diskussionen, bei denen so mancher die Krallen ausfährt: Freigänger oder reine Wohnungskatze? Auf den ersten Blick scheint der Freigang artgerechter und grüner zu sein. Immerhin entfällt hier die Notwendigkeit einer Katzentoilette und damit auch der Katzenstreu. Den Bedarf an Graskauen können die Samtpfoten auf ihren Touren ebenfalls direkt mit decken und noch besser ist es, wenn sie zu Teilzeit-Selbstversorgern werden und Mäuse in Schach halten.  
 
Leider wird dabei die Auswirkung von Katzen auf die heimische Tierwelt unterschätzt. Denn neben Mäusen und Ratten töten sie vor allem Vögel und Fledermäuse – oft, ohne sie zu fressen. Aktuelle Schätzungen gehen von mehr als 100 Millionen Singvögeln pro Jahr aus, die Freigänger-Katzen zum Opfer fallen. NABU und WWF sogar von 200 Millionen jährlich.  
 
Besser und sicherer für Katzen und Wildtiere: Wohnungshaltung und gesicherter Freigang. Für Bewegung und Beschäftigung lässt sich dabei auf anderen Wegen sorgen.  
 

Feline Gesundheitsvorsorge und der Umweltschutz

Übergewicht, Diabetes, desolater Zahnzustand, Infektionskrankheiten durch fehlenden Impfschutz – die umfassende und regelmäßige Gesundheitsvorsorge erspart Katzen jede Menge vermeidbares Leid. Sie spart zusätzlich Fahrten zum Tierarzt, den Einsatz von Medikamenten sowie die Herstellung, den Transport und den Verpackungsmüll, der damit einhergeht.  
 
Gesunde Fütterung, ausreichend Bewegung und Beschäftigung, Fell- und Zahnpflege, Impfungen und jährliche Check-ups senken das Risiko für Probleme hingegen und fallen damit in die Kategorie der nachhaltigen Katzenhaltung.

Nachhaltige Katzenhaltung mit positivem Effekt

Wie nachhaltigere Katzenhaltung mit wenig Aufwand und kleinen Änderungen funktioniert, ist jetzt klar. Ein Aspekt, der das Leben grüner und gesünder macht, fehlt jedoch: die Wirkung der felinen Fellträger auf Menschen.

Bereits zehn Minuten Streicheln reichen aus, um Stress signifikant zu reduzieren, den Blutdruck zu senken und Glückshormone auszuschütten. Damit bieten Katzen eine nachhaltige und kostengünstige Form der Wellness und Gesundheitsvorsorge direkt in den eigenen vier Wänden an.

Noch mehr Inspiration für einen nachhaltigen Lebensstil

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