Nachhaltige und umweltschonende Kosmetik zieht in immer mehr Badezimmer ein. Während Cremes, Lotions und Waschgele meist schnell umgestellt sind, braucht es bei der Haarpflege häufig etwas länger. Insbesondere, wenn zuvor silikonhaltige Shampoos verwendet wurden.

Eine glänzende und gesunde Haarpracht ist so manchen besonders wichtig. Sie scheuen keinen Aufwand, um das Haar zu pflegen. Doch lässt sich das Wunschergebnis mit einem nachhaltigen Lebensstil vereinbaren? Beim Blick auf die mit Shampoos und anderen Haarpflegeprodukten gefüllten Regale scheint es zunächst unmöglich, ein Produkt für die eigenen Bedürfnisse und mit grünem Anspruch zu finden. Bei genauerer Betrachtung und mit ein bisschen Zeit finden sich jedoch schnell geeignete Produkte und einem Umstieg auf eine natürliche Haarpflege steht nichts mehr im Weg.

Frau mit wehenden blonden Haaren öffnet eine Autotür

Für eine umweltbewusste Haarpflege gibt es reichlich Produkte. Jedoch braucht es etwas Zeit, um auf natürliche Pflege umzusteigen; Foto © Julia Volk via Pexels

Warum Silikone im Shampoo schlecht sind

Ein Shampoo ohne Silikone ist besser für die Haare und auch für die Umwelt. Silikone verleihen dem Haar zwar einen besonderen Glanz und scheinen daher zunächst pflegend auf das Haar zu wirken: sie wirken griffig und lassen sich leichter kämmen. Silikone umhüllen das Haar, sodass es oberflächlich diese Eigenschaften bekommt. Mit jeder Haarwäsche und gegebenenfalls weiteren Produkten wie Conditioner, Masken und Kuren baut sich diese Mantel immer mehr auf. Das eigentliche Haar unter dieser Silikonhülle trocknet aus und die Struktur geht kaputt.

Mit Blick auf die Umwelt stehen Silikone ebenfalls auf der roten Liste. Sie sind Polymere, die über das Duschwasser in die Umwelt gelangen. Das wirkt sich mancherorts auf die Schadstoffbelastung in Gewässern aus, denn nicht mal Kläranlagen können die Silikone aus dem Wasser entfernen. Wo sie sich anreichern wirken sie sich auf die unterschiedlichen Organismen aus und richten Schaden an.

Haare färben und tönen – geht das auch schonend?

Wer eine andere Haarfarbe möchte kann sie sich beim Friseur färben lassen oder wendet eine Methode für zu Hause an. Ein Vorteil von Haarfarben aus der Drogerie ist in jedem Fall, dass man sich über die einzelnen Inhaltsstoffe genau informieren und entsprechend eine Wahl treffen kann. Allerdings nutzen immer mehr Salons schonende und weniger belastende Mittel – es lohnt sich also, zu fragen. Die mildeste Variante, um die Haare zu färben, ist das Benutzen von natürlichen Farben – allerdings mit ganz unterschiedlichen Erfolgschancen. Je nach der Auswahl des natürlichen Produkts geht die Farbe besser oder schlechter an. Zudem kann die Farbe mit natürlichen Produkten eher abweichen als mit den Klassikern aus dem Drogeriemarkt.

Unter den natürlichen Haarfärbemitteln ist Henna sehr verbreitet. Die Farben entstehen aus den Blättern des Hennstrauchs und werden in eingen Kulturkreisen außerdem für kunstvollen Bemalungen auf der Haut angewendet. Das Farbergebnis ist abhängig von der Haarstruktur, der Haarfarbe und von der Menge des natürlichen Farbstoffs, der im Übrigen das Haar ebenfalls umhüllt. Die Haare können mit Hennafarben dunkler oder auch rot gefärbt werden. Auch Kastanie, Schwarztee und Walnuss sollen dabei helfen können, die Haare dunkler zu färben. Zum Aufhellen können Zitrone und Kamille verwendet werden. Grundsätzlich gilt jedoch: Die Wirkung ist weit weniger durchschlagend als bei den Klassikern – und meist auch deutlich aufwendiger.

Feste Shampoobars und Kosmetik in Glastiegeln dekorativ aufgestellt

Shampoobars und andere feste Kosmetik reduziert Verpackungsmüll, ist jedoch nicht zwangsläufig natürlich. Foto © timokefoto via pixabay

Haarseifen und feste Shampoos sowie Kosmetik allgemein liegen im Trend und kommen der Umwelt zu Gute. Feste Pflegeprodukte haben in Sachen Verpackungsmüll einen klaren Vorteil: Ähnlich wie bei der Handseife ist es vollkommen ausreichend, die Stücke in einem Pappkarton zu verpacken oder in Papier einzuwickeln. Werden sie aktiv im Nassbereich genutzt, schützt eine Seifenschale mit Deckel vor dem Wasser und sie halten länger. Im allgemeinen unterscheidet man Haarseifen und feste Shampoos nach ihrer Herstellung und den Inhaltsstoffen. Feste Shampoos sind denen in der Flasche sehr ähnlich – ihnen wurde die Flüssigkeit entzogen, sodass sie in fester Form vertrieben und angewendet werden können. Haarseifen hingegen ähneln in ihrer Textur mehr einer klassischen Seife. Bei den ersten Anwendungen ist das etwas irritierend, denn die Haare müssen sich an die neuen Produkte gewöhnen. Feste Shampoos und Haarseifen sind den Inhaltsstoffen nach nicht zwangsläufig natürlicher oder umweltfreundlicher als flüssige Shampoos und andere Seifen. Ein Blick auf die Angaben lohnt sich also allemal. Jedoch finden sich immer mehr umweltbewusste Linien oder gar Marken, die ihre Kosmetik pflegend und schonend formulieren.

Umweltbewusst unter der Dusche

Nicht nur mit der Wahl der Produkte, sondern auch mit unserem Verhalten im Badezimmer leisten wir einen Beitrag zur Umwelt. Unter der Dusche und während der Haarpflege beispielsweise muss das Wasser nicht unentwegt aufgedreht bleiben. Um die Ressourcen zu schonen, ist es besser, Haare und Körper einmal ordentlich nass zu machen und während des Einseifens und Shampoonieren das Wasser wieder abzudrehen. Mit speziellen Ventilen und Duschköpfen spart man sogar Wasser, wenn man es nutzt. Etwa zwölf bis 15 Liter laufen pro Minute durch einen handelsüblichen Duschkopf. Sparmaßnahmen reduzieren die Menge fast um die Hälfte – das schont auch den Geldbeutel.

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