Die Feuer in Australien machen weltweit betroffen. Der Kontinent, der extreme Bedingungen und Wetterverhältnisse wie Dürren, Stürme oder Fluten gewohnt ist, kämpft gegen Flammen.

Ein kleines Mädchen auf einem Spielplatz während der Feuer in Australien am 5. Januar 2020.

Nur wenige Monate nachdem der Brand im brasilianischen Amazonasgebiet wütete und während Südostasien noch immer brennt, hält nun ein weiteres Inferno die Welt in Atem: In Australien zerstören Flammen Lebensraum. Eine Fläche von mehrere Millionen Hektar fiel dem Feuer bereits zum Opfer. Mehr als 25 Menschen und schätzungsweise über eine Milliarde Tiere kamen ums Leben.

Wo es in Australien brennt

Die Buschfeuer wüten vor allem im Südosten des Landes. New South Wales sowie Victoria sind am härtesten betroffen und haben den Ausnahmezustand ausgerufen. Seither entwickelten sich zudem im Nordosten und Südwesten weitere Buschfeuer. Waldbrände in Australien sind zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit – es ist sogar von einer Brandsaison die Rede. Während der heißen Monate des Südsommers, der zeitgleich mit unserem Winter stattfindet, werden Temperaturen von über 40 Grad Celsius erreicht.

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Brände in Australien heftiger als jemals zuvor

Die Brände, die aktuell in Australien wüten sind jedoch heftiger, als es Mensch und Natur gewohnt sind. Bereits Ende September, Anfang Oktober entwickelten sich erste Feuer – rund zwei Monate eher, als üblich. Experten äußerten gegenüber der Presse die Prognose, dass die Brände wahrscheinlich noch Monate andauern werden.

Australischer Feuerwerhrmann in gelber Schutzjacke

Die Flammen breiten sich aus und lassen sich kaum unter Kontrolle bringen. So sind nicht nur trockene und somit leicht entflammbare Eukalyptuswälder betroffen, sondern auch seltene Regenwälder die seit tausenden Jahren von Feuer verschont blieben. Beispielsweise sind die Gondwana-Regenwälder, die zum Unesco-Welterbe zählen, mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, in Gefahr.

Über soziale Netzwerke wie Instagram nutzen Prominente wie Schauspieler Jason Momoa oder Sängerin Kylie Minogue ihre Reichweite, um auf die Katastrophe aufmerksam zu machen.

Ursachen für das Feuer in Australien

Dass die Feuer in Australien dieses Jahr so heftig sind, hat verschiedene Ursachen. In den vergangenen drei Jahren blieb immer häufiger der Regen aus – 2019 war das trockenste und zugleich heißeste Jahr seit der australischen Wetteraufzeichnung. Obwohl sich unter diesen Bedingungen ohnehin leicht Flammen entwickeln, wurden laut Medienberichten von Brandstiftern zudem gezielt Feuer gelegt.

Ein Schild zeigt an, wie hoch die Gefahr für Feuer in Australien ist.

Klimatische Veränderungen lassen sich zwar nicht unbedingt als Ursache festmachen, begünstigen Experten zu Folge jedoch das Ausmaß dieser Feuer. Gegenüber Zeit Online äußerte ein Katastrophen- und Feuerforscher der Universität in Sydney, dass die aktuelle Lage in Australien nur ein Vorgeschmack dessen sein, was den Kontinent in Zukunft erwarte.

Folgen des Feuers in Australien noch nicht absehbar

Die Ausmaße für das Ökosystem sind noch nicht absehbar. Tiere, die den Flammen entkommen konnten, müssen sich nun einen deutlich kleineren Lebensraum miteinander teilen. Darunter auch bedrohte Tierarten und solche, die nur in Australien vorkommen. Etwa 80 Prozent der australischen Säugetiere leben ausschließlich dort. Die Flora der feuererprobten Regionen Australiens hat zwar gelernt, mit den immer wieder auftretenden Bränden umzugehen und sich entsprechend angepasst. Doch die aktuellen Feuer übertreffen die üblichen Buschbrände in einem Ausmaß, dass man von mehreren Jahrzenten ausgeht, welche die Natur benötigt, um sich wieder erholen zu können.

Hilfe für Australien

Obwohl es aus unserer Sicht am anderen Ende der Welt brennt, betreffen die Feuer auch uns. Die Folgen für das weltweite Ökosystem sind noch nicht absehbar. Deshalb ist es wichtig, Katastrophen in dieser Dimension gemeinschaftlich anzugehen und auch gemeinsam bestmöglich zu verhindern.

Beim Anblick der schrecklichen Bilder aus Down Under kommt in manch einem möglicherweise das Bedürfnis auf, selbst zu handeln und zu helfen. Doch gerade weil die Lage in Australien derzeit so schwierig ist, sollten nur ausgebildete Katastrophenhelfer, Feuerwehrmänner und andere Experten vor Ort aktiv werden. Wegweiser-Freiwilligenarbeit.com berichtet sogar von Organisationen, die so viele Anfragen haben, dass sie mit dem Beantworten nicht hinterher kommen.

Akut kann man Australien mit Spenden unterstützen. Prominente wie Sängerin Pink, Schauspieler Leonardo DiCaprio oder die Band Metallica haben finanzielle Unterstützung in Millionenhöhe bereits zugesagt. Doch selbst kleine Beträge von umgerechnet wenigen Euro helfen. Mit Geld lassen sich die Brände zwar nicht aktiv löschen, doch es unterstützt Feuerwehren und Organisationen, die gegen das Feuer in Australien kämpfen.

Brennende Landschaft bei dem Feuer in Australien

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Fotos © Greg Stonham; Anne Greenwood;  Sue Smith; John Crux via Shutterstock.

Weitere Quellen: spiegel.de, tagesschau.de, sz.de