Stefanie Gall, freie Autorin, verfasst Artikel für Print- sowie Online-Medien und schreibt Drehbücher für verschiedene Fernsehformate. In der aktuellen greenLIFESTYLE erklärt sie, warum für jedes zweite Produkt aus dem Supermarkt ein Stückchen Regenwald stirbt.

Wenn Sie nach dem Aufstehen Ihre Zähne putzen, sich duschen, danach frisch gewaschene Klamotten anziehen und sich beim Frühstück Nussnougatcreme aufs Brötchen schmieren, dann haben Sie schon frühmorgens mindestens vier Produkte verwendet, die in der Regel Palmöl enthalten.

Palmöl ist ein effektiver Rohstoff, der sich äußerst kostengünstig herstellen und in der Industrie vielseitig einsetzen lässt. Ob Biodiesel, Shampoo, Cremes, Margarine, Kekse, Schokolade oder Kerzen: Überall steckt Palmöl drin. Aber dem Rohstoff hängt auch ein deutlicher Makel an: Da die Palmen nur in tropischen Gebieten gedeihen können, sind sie dort die Hauptursache für die Zerstörung des Regenwalds. Vor allem in Südostasien, wo 85 Prozent des weltweiten Palmöls produziert wird: Allein in Indonesien wurden in den letzten 25 Jahren für den Anbau von Palmöl 31 Millionen Hektar Regenwald vernichtet – das entspricht in etwa der Fläche von Deutschland.

Palmölproduktion verstärkt den Klimawandel

Für die Plantagen werden häufig Torfmoore trockengelegt. Torfböden speichern hohe Mengen an Kohlenstoff, der durch die Trockenlegung freigesetzt wird. Die Folge: Treibhausgase gelangen in die Atmosphäre und begünstigen so den Klimawandel. Der Ölanbau hat vor allem Indonesien zu einem der größten Luftverschmutzer der Welt gemacht – auch wegen verheerender Waldbrände, die regelmäßig in den Schlagzeilen landen: Zwar ist Brandrodung für den Ackerbau in Indonesien offiziell verboten, aber dennoch eine gängige Praxis, um schnell große Flächen für die Palmölplantagen freizulegen.

Ist Bio-Palmöl besser?

Greift man als Verbraucher zu Produkten mit Bio-Palmöl, kann man Brandrodungen zumindest vermeiden: Für die ökologische Landwirtschaft werden nämlich keine intakten Regenwälder gerodet, sondern nur bereits umgewandelte Ackerflächen genutzt. Allerdings: Auch beim Anbau von Bio-Palmöl rentieren sich nur großflächig angelegte Monokulturen. Gänzlich unumstritten ist die ökologische Alternative also nicht.

Nützliche Apps fürs Smartphone:

  • „ZeroPalmöl“ enthält eine Datenbank palmölfreier Produkte und deren Hersteller
  • Scannt man mit „Codecheck“ den Barcode eines Produkts, listet die App neben Palmöl auch andere bedenkliche Inhaltsstoffe auf.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der aktuellen greenLIFESTYLE Nr. 06!

Fotos: © Rettet den Regenwald / Mathias Rittgerott