Mit dem Einzug des Winters geht die Freiluftsaison für die meisten Kübelpflanzen draußen zu Ende. Wir zeigen, wie Sie Ihren Pflanzen beim Überwintern helfen.

Text Helen Schmidt

Die meisten Kübelpflanzen müssen im Winter besonders geschützt werden, damit sie nicht erfrieren oder vertrocknen. Doch der Winterschutz bedeutet für viele Pflanzen auch gleichzeitig Stress und das macht sie anfälliger gegenüber zusätzlichen Einflüssen. Welche Pflanzen benötigen ein Winterquartier? Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Umzug nach drinnen und was gilt es bei der Vorbereitung zu beachten? Wir zeigen, wie Sie Ihren Pflanzen beim Überwintern helfen und so im nächsten Frühjahr und Sommer wieder kräftige, gesunde Pflanzen haben, die den Garten, den Balkon oder die Terrasse in eine grüne Oase verwandeln.

Topfpflanze im Winter

Schnee und Frost setzen ungeschützten Kübelpflanzen im Winter schnell zu; Foto © ronstik via shutterstock.com

Pflanzen im Winter: Zeit für ein warmes Plätzchen

Eine Faustregel bei der Überwinterung von Kübelpflanzen besagt: „So kurz wie möglich – so lange wie nötig.“ In den meisten Überwinterungsquartieren herrschen eher ungünstige Bedingungen, denen die Pflanzen möglichst kurz ausgesetzt werden sollten, beispielsweise zu wenig Tageslicht. Vermeiden Sie es daher, Ihre Pflanzen zu früh nach drinnen zu holen. Da der tatsächliche Wintereinbruch von Jahr zu Jahr variiert und jede Pflanze individuelle Bedürfnisse hat, ergibt sich der richtige Zeitpunkt mit der jeweiligen Wetterlage. Einige Kübelpflanzen wie Oleander oder Lorbeer beispielsweise sind etwas robuster und vertragen leichten Frost. Sie sind bei Temperaturen um 0 °C draußen noch gut aufgehoben. Erst, wenn sich die Temperaturen den Minusgraden nähern, sollten Sie Ihren Pflanzen beim Überwintern helfen und sie nach drinnen holen. Empfindlichere Exemplare wie verschiedene Zitrusarten oder der Hibiskus hingegen benötigen bereits ein Überwitterungsdomizil, wenn die Temperaturen konstant unter 10 °C sinken.

Diese Pflanzen müssen drinnen überwintern

Pflanze Wissenschaftlicher Name Lichtintensität Ideale Überwinterungstemperatur
Blauer Enzianstrauch Solanum rantonetii sehr hell 10 – 20 °C
Bleiwurz Plumbago hell / dunkel 4 – 10 °C
Bougainvillea Bougainvillea sehr hell 10 – 15 °C
Echter Lorbeer Laurus nobilis hell 0 – 10 °C
Engelstrompete Brugmansia hell 10 – 15 °C
Hammerstrauch Cestrum hell 10 – 15 °C
Hanfpalme Trachycarpus dunkler 2 – 5 °C
Jasminblütiger Nachtschatten Solanum jasminoides hell / dunkler 5 – 10 °C
Kentiapalme Howea fosteriana sehr hell 15 °C
Oleander Nerium oleander hell / dunkler 2 – 5 °C
Olive Olea europaea hell unter 10 °C
Schönmalve Abutilon sehr hell 10 – 15 °C
Wandelröschen Lantana camara hell 5 – 10 °C
Zwergpalme Chamaerops humilis dunkler 5 – 8 °C
Zylinderputzer Callistemon hell 5 – 10 °C

Das ideale Winterquartier für Pflanzen

In einem optimalen Winterquartier für Pflanzen herrschen Temperaturen zwischen 5 °C und 10 °C. Zudem sollte der Raum gut durchlüftet werden und ausreichend Tageslicht bieten. Zu viel direktes Sonnenlicht vertragen viele Pflanzen jedoch auch nicht. Daher ist es gar nicht so einfach, ein geeignetes Winterquartier für Pflanzen in den eigenen Wohnräumen zu finden.

Als Faustregel gilt: „Je dunkler der Raum, desto kälter muss er sein und je wärmer, desto mehr Licht ist nötig.“

Damit der eigene Balkongarten wächst und gedeiht, ist es wichtig, die Bepflanzung sorgfältig auszuwählen. Mit unserem green Lifstyle Pflanzen-Lexikon für den Balkon sehen Sie auf einen Blick, worauf Sie bei den verschiedenen Gemüsesorten, Kräutern und Co. achten müssen. Mehr lesen …

Wenn die Raumtemperatur über 10 °C liegt, benötigen Pflanzen sehr viel Licht. Ein Wintergarten mit vielen Fenstern oder Glasdach wäre daher ein optimaler Standort für die kalte Jahreszeit. Alternativ imitieren spezielle Pflanzenlampen das Tageslicht an dunkleren Standorten. Wenn die Temperatur allerdings im optimalen Bereich von unter 10 °C liegt, können die Kübelpflanzen auch mit weniger Helligkeit auskommen. Ebenso wichtig für Pflanzen im Winter: die Raumgröße. Stehen Pflanzen zu dicht beieinander, haben Schädlinge ein leichtes Spiel. Berühren sich beispielsweise Blätter oder Blüten kann sich das Ungeziefer leicht ausbreiten und dann ist es viel Arbeit, dieses wieder loszuwerden. In den letzten Wochen vor dem Einräumen sollten Sie daher die Kübelpflanzen bereits auf einen Schädlingsbefall kontrollieren. Entfernen Sie Triebe und Blätter, die Anzeichen für einen Schädlingsbefall zeigen. Schauen Sie auch auf Blattunterseiten und Triebachsen – dort versammeln sich oft Überwinterungsschädlinge wie die weiße Fliege oder Blatt- und Schildläuse.

Pflanzen auf den Winter draußen vorbereiten

Einige Kübelpflanzen können den Winter draußen verbringen. Ein Standortwechsel ins Innere würde diesen eher schaden. Pflanzen, die während des Winters auf Balkon oder Terrasse bleiben dürfen, sollten im Spätherbst entsprechend vorbereitet werden.

Kübelpflanzen sind bereit für den Winter

Sicher in Vlies verpackt können manche Kübelpflanzen den Winter draußen überstehen; Foto © Tanja Esser via shutterstock.com

Darauf sollten Sie achten:

  • Entfernen Sie alte und abgestorbene Triebe, größere Rückschnitte sollten Sie jedoch besser erst Anfang März vornehmen.

  • Stellen Sie die Pflanzen an einen geschützten Platz im Garten, beispielsweise in die Nähe einer Hauswand. Diese strahlen immer ein wenig Wärme ab.

  • Mehrere Pflanzen können Sie dicht zusammenrücken – so schützen sie einander vor der Witterung.

  • Setzen Sie die Pflanzen nicht direkt Schnee, kaltem Ostwind und zu intensiver Sonneneinstrahlung aus.

  • Packen Sie Pflanzentriebe niemals in luftundurchlässige Folien ein. Die Feuchtigkeit, die sich von innen an der Folie sammelt, könnte zu Pilzbefall führen. Stattdessen eignet sich Winterschutzvlies ideal: Durch dieses kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen.

  • Damit auch die Wurzeln unbeschädigt bleiben, sollten Sie die Kübel auf wasserdurchlässige Styroporplatten stellen. Diese bewahren vor der aufsteigenden Bodenkälte.

  • Vlies oder Jutesäcke schützen den Pflanztopf von außen vor Frost. Die Pflanzkübel können Sie auch in größere Gefäße stellen und die Zwischenräume mit Laub auffüllen. Das Wasser sollte nach dem Gießen ungehindert ablaufen können, damit es nicht zu Wurzelfäulnis oder zu Frostschäden kommt.

  • Alternativ bieten sich wetterbeständige und robuste Pflanzkübel aus Kunststoff-Fiberglas-Steingemisch an, die selbst bei eisigen Temperaturen sehr widerstandsfähig sind.

  • Da bei hartem Frost die Erde im Kübel gefrieren kann, sollte die Erde nach Möglichkeit bedeckt werden. Legen Sie Nadelholzreisig wie Tannenzweige aus, um die Pflanze vor Schnee und kaltem Wind zu schützen.

  • Gießen nicht vergessen! Achten Sie auf eine ausreichende Bewässerung an frostfreien Tagen. Jedoch nur in Maßen, da sonst eine Staunässe entstehen kann, was wiederum Krankheiten begünstigt.

Fazit: Pflanzen benötigen bei der Überwinterung Hilfe

Die meisten Kübelpflanzen überstehen die frostigen Wintermonate draußen nicht ohne etwas Zuwendung. Sie müssen entweder ins Innere gebracht oder auf die niedrigen Temperaturen im Freien vorbereitet werden. An einem geschützten Platz und mit ein paar Hilfsmitteln blühen sie auch im nächsten Jahr wieder.

Noch mehr Inspiration für einen nachhaltigen Lebensstil

gibt‘s im green Lifestyle Magazin

im Abo, am Kiosk oder als eMag bei United Kiosk, iKiosk und Readly!

Außerdem immer informiert bleiben mit dem kostenlosen green Lifestyle Newsletter!

gibt‘s im green Lifestyle Magazin

im Abo, am Kiosk oder als eMag bei United Kiosk, iKiosk und Readly!

Außerdem immer informiert bleiben mit dem kostenlosen green Lifestyle Newsletter!