Abschalten, runterkommen, entspannen: Momente der Entschleunigung werden in der schnelllebigen Zeit immer wichtiger. Denn: Stress kann krank machen. Wir zeigen acht Methoden, die dabei helfen, sich zu erden und Achtsamkeit zu praktizieren.

Stress ist ein ständiger Begleiter: Im Job wie im Privatleben hetzen wir von einem Termin zum Nächsten. Zum Verschnaufen fehlt die Zeit und die Hektik verfolgt uns manchmal sogar in den Schlaf. Auch Menschen mit gutem Stress-Management geraten bei dem rasanten Tempo immer wieder an ihre Belastungsgrenze. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig den Pausenknopf zu drücken und sich Auszeiten zu gönnen. Dazu gibt es verschiedene Methoden und Tricks, denn das bewusste Entspannen ist gar nicht so einfach. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, nicht den Mut verlieren! Achtsamkeit ist Übungssache und es wichtig, sich bei den Methoden und Maßnahmen nicht unter Druck zu setzen. Denn das verursacht wieder Stress.

Junge Frau mit geschlossenen Augen und entspanntem Gesichtsausdruck.

Kleine Auszeiten vom alltäglichem Stress fühlen sich gut an und unterstützen die mentale Gesundheit. Foto © Eli DeFaria / Unsplash

1. Zeit mit Tieren entspannt

Begegnungen mit anderen Menschen können Stress auslösen: Offensichtlich, beispielsweise bei einem Streit oder wenn das Gegenüber unsympathisch ist. Aber auch Menschen, die einem am Herzen liegen, können Stressauslöser sein. Da wir immer kommunizieren und interagieren – teilweise unbewusst –, können wir im Zusammensein mit anderen nur schwer loslassen.

Mit Tieren verhält es sich jedoch anders. Die Kommunikation ist frei von Erwartungshaltungen und Interpretationen. Das macht Zeit mit Tieren besonders wertvoll, denn sie ist unkompliziert und bietet Raum zur Entspannung. Zudem sind Tiere häufig sehr freigiebig mit ihrer Zuneigung, sodass wir ohne große Anstrengung Wertschätzung erfahren – nur um unser selbst willen. Das tut in vielerlei Hinsicht gut. Wer kein eigenes Haustier hat, kann eine Patenschaft für ein Tierheimschützling übernehmen und beispielsweise regelmäßig Gassi gehen. Viele Tierschutzorganisationen suchen außerdem immer wieder nach Pflegestellen, die gerettete Tiere bis zur Vermittlung in Obhut nehmen.

2. Gartenarbeit: Achtsam mit der Natur

Gärtnern, das Arbeiten mit und in der Natur, erlebt in den vergangenen Jahren einen Hype. Nicht zuletzt während der Einschränkungen aufgrund der globalen Corona-Pandemie war das Bedürfnis nach einem geschützten Außenbereich groß. Wer keinen eigenes Stück Land hat, verwirklicht seinen Traum vom Garten auf dem Balkon oder gar der Fensterbank. Das Arbeiten mit Erde und Pflanzen, die Tätigkeit an der frischen Luft sind ein willkommener Ausgleich zum stressigen Berufsalltag. Zudem kann aktiv zum Umweltschutz beigetragen werden, wenn der Garten entsprechend gestaltet wird. Statt die Wiese komplett zu mähen, sollte ein breiter Streifen oder eine Ecke von mehreren Quadratmetern mit Wildwuchs stehen gelassen werden. Hier finden Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten Nahrung und Schutz. Für das Mähen des restlichen Rasens sollte kein Benzin-Mäher eingesetzt werden. Sie erzeugen unangenehme Abgase, die sich negativ auf das gesunde Grün auswirken. Akku-Rasenmäher ohne Kabel sind wesentlich schonender zur Natur und flexibel im Einsatz – das macht die Arbeit zudem einfacher.

Hände bei der entspannenden Gartenarbeit

Gartenarbeit entspannt und bietet Ausgleich zu den Aufgaben im Alltag. Foto © Jonathan Kemper / Unsplash

Entspannend ist auch das Beobachten: Pflanzen wachsen und gedeihen. Insekten, Vögel und andere Tiere tummeln sich durch das botanische Angebot. Die Natur nimmt ihren Lauf. Sich die Zeit zu nehmen, das zu beobachten, ist eine wunderbare Achtsamkeitsübung, die im buchstäblichen Sinne erdet und den Fokus auf die kleinen Wunder lenkt.

3. Quality-Time: Spazieren mit Kindern

Wer Kinder hat, kennt das: Ein Spaziergang mit den Kleinsten versetzt die Welt in einen Slow-Motion-Modus. Für die gleiche Strecke benötigt man mindestens doppelt so viel Zeit. Dafür entpuppen sich vermeintliche Kleinigkeiten zu großen Wundern. Dinge, an denen man achtlos vorbeigegangen wäre, werden durch Kinderaugen entdeckt: Die kleinen Ameisen an der Mauer, bunte Blüten im Unkraut auf dem Bürgersteig oder das Vogelnest in der Hecke. Stoppen – Sehen – Staunen ist eine Methode, Achtsamkeit in den eigenen Alltag zu integrieren. Spaziergänge mit Kindern machen diese Übung besonders leicht, denn Kinder bemerken und beobachten aus einer unschuldigen und unvoreingenommenen Perspektive.

4. Loslassen durch freies Schreiben

Schreiben ist nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Worte zu Papier zu bringen verbinden einige außerdem mit Verpflichtungen, Arbeiten abzugeben, Aufsätze zu schreiben oder wichtige Dinge zu notieren, die nicht vergessen werden dürfen. Anders ist es beim freien Schreiben. Ohne Zwang und ohne Anspruch gleitet der Stift über das Papier und notiert Gedanken, die im Kopf umherschwirren. Wer keine Erfahrung damit hat, tut such anfangs etwas schwer, die Worte einfach fließen zu lassen. Mit ein bisschen Übung wirkt das Schreiben jedoch befreiend, denn es hilft, die Gedanken zu sortieren sowie Unkonkretes zu benennen und dadurch greifbar zu machen.

5. Genießen: Kochen und Backen ohne Zeitdruck

Barbara Schöneberger sprach in einer Samstagabend-Show einmal vom „therapeutischen Backen“. Und da ist tatsächlich etwas Wahres dran: Ähnlich wie die Gartenarbeit wirken Kochen oder Backen beruhigend und entspannend – vorausgesetzt, man hat keine hungrigen Gäste, die auf ihr Essen warten. Aus verschiedenen Zutaten ein Gericht zu kreieren und sich dabei mit verschiedenen Lebensmitteln und deren Eigenschaften auseinanderzusetzen, fördert die Kreativität. Zudem ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit sehr positiv.

Damit das gelingt, ist es wichtig, keinen Zeitdruck aufzubauen. Schnelles Kochen unter großem Stress hat keinerlei entspannenden Effekt. Besser ist es, sich viel Zeit zu nehmen ­– beispielsweise am Wochenende –, um neue Rezepte auszuprobieren, eigene zu kreieren und mit den Aromen zu experimentieren.

6. Mit Musik in bestimmten Frequenzen Stimmungen erzeugen

Dass Musik die Stimmung beeinflusst und Emotionen hervorrufen kann, hat vermutlich jeder und jede schon mal erlebt. Beispielsweise bei Soundtracks zu Filmen, deren Musik traurige, schöne, witzige und ergreifende Szenen untermauert. Bestimmte Lieder oder Musikstücke helfen außerdem dabei, den eigenen Gefühlen Ausdruck zu verleihen oder den Emotionen freien Lauf zu lassen.

Es gibt allerdings auch Musik, deren Frequenz einen direkten Einfluss auf den Energiehaushalt und das Bewusstsein haben soll. Die Rede ist dann von Solfeggio Musik, wie die Klangexperten des Lautsprecherherstellers Teufel erläutern.Demnach soll Musik in der Frequenz von 369 Hertz eine positive Energie verströmen, während 639 Hertz innere Balance fördern sollen. Wissenschaftlich belegt ist dieser Effekt allerdings noch nicht. Wer es dennoch versuchen möchte, findet bereits auf eingängigen Musik-Streamingdiensten Stücke mit Angabe der Frequenz.

7. Meditieren für inneren Ausgleich und Balance

Der tatsächliche Nutzen von Mediation auf die Gesundheit rückt seit einigen Jahren immer mehr in den Fokus. Immer mehr Studien beschäftigen sich mit der Wirkung von Meditation auf Körper und Geist – mit positivem Ergebnis. Das bewusste Entspannen unterstützt das Stressmanagement und hilft dabei, die innere Balance zu halten. Wer Meditation erfolgreich praktiziert, kann gelassener mit Stresssituationen umgehen.

Allerdings ist es insbesondere für Personen, die keine Übung mit Achtsamkeit haben, schwierig, Gedanken loszulassen und wertfrei im Hier und Jetzt zu sein. Die Body Scan-Praktik ist eine Methode, die Einsteigern häufig leichter fällt. Dabei wird ein Bewusstsein für den Körper und die eigene Atmung geschaffen, indem nach und nach der Fokus auf das Spüren einzelner Körperregionen gelegt wird.

8. Ruhe finden in einer Bibliothek

Bücher haben auf manche Personen eine besondere Wirkung. Bibliotheken können aber auch auf Nicht-Bücherwürmer beruhigend wirken. In Bibliotheken herrscht meist eine ruhige Atmosphäre: Stille statt hektischem Treiben. Die Konzentration scheint in den Räumlichkeiten fast greifbar und verleitet dazu, sich selbst auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Bücherregale über mehrere Etagen in der Bibliothek in Stuttgart

Bibliotheken, wie diese in Stuttgart, sind Orte der Ruhe. Foto © Fitore F / Unsplash

Ein weiterer Aspekt ist die Ordnung: In Bibliotheken hat jedes Buch seinen festen Platz. Man findet sich umgeben von meterhohen Regalen, die mit dem Wissen der Menschheit gefüllt sind. Eine solche Umgebung kann helfen, das innere Durcheinander zu ordnen und den Fokus wieder auf das Wesentliche zu richten.

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