Heiraten ohne die Umwelt zu belasten ist vielen Paaren eine Herzensangelegenheit. Für eine Green Wedding müssen Deko, Catering, Styling und Location noch sorgfältiger ausgesucht werden. Wir haben Tipps, worauf es zu achten gilt!

Verliebt, verlobt, fairheiratet. Der Bund fürs Leben und die traditionellen Werte einer Ehe sind vielen Paaren nach wie vor wichtig. Eine Sache hat sich aber doch geändert: Hochzeitspaare legen heute mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Green Wedding heißt der Trend und setzt auf Umweltbewusstsein beim Planen der Hochzeit, sodass rund um den schönsten Tag im Leben kein schlechtes Gewissen aufkommen muss. Wir zeigen, wie Sie von Anfang an die Ressourcen schonen und die Umwelt schützen.

1. Green Wedding Location

Am Beginn der Hochzeitsplanung geht es darum, die passenden Orte für Trauung und Feier zu finden. Bereits für die standesamtliche Trauung können Paare besondere Orte auswählen. Einige Städte und Gemeinden bieten außergewöhnliche, historische und besondere Locations für die rechtskräftige Eheschließung an. Das ist vor allem für Paare, die nicht kirchlich heiraten, eine schöne und festliche Alternative.

Besonders nachhaltig ist es, wenn die Locations von Zeremonie und Hochzeitsfeier nah beieinander liegen; Foto © StockSnap auf Pixabay

Unabhängig davon, wie sich ein Paar trauen lässt, sollte der Ort der Zeremonie sorgfältig gewählt werden. Damit die Fahrtwege möglichst kurz oder gar ganz ausfallen, sollten die Locations für Trauung und Hochzeitsfeier nah beieinander liegen. Falls Gäste von außerhalb anreisen, sollte auch das Hotel nicht weit sein – das erleichtert den Gästen zudem den Weg dorthin zu später Stunde.

Lassen sich Fahrten mit dem Auto nicht vermeiden, ist es im Sinne der Umwelt, Fahrgemeinschaften zu bilden, sodass wenige Autos mit vielen Personen von der einen zur anderen Location fahren. Ein besonderer Moment für Hochzeitspaar und Gäste kann es entstehen, wenn öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Dabei würden sich außerdem interessante Motive für Hochzeitsfotos ergeben.

Tipp: Wenn die standesamtliche und die zeremonielle Trauung an einem oder an zwei aufeinander folgenden Tagen stattfinden kann, müssen die Gäste nur einmal anreisen, um mit dem Paar zu feiern.

2. Veganes Catering ohne Tierleid für die Hochzeitsfeier

Gutes Essen sorgt für gute Stimmung und deshalb sollte das Hochzeitsmenü oder Büfett den Geschmack der Gäste treffen. Damit die Nachhaltigkeit nicht auf den Tellern endet, sollte das Menü aus regionalen und saisonalen Zutaten in Bioqualität zubereitet sein. Ebenso bei den Getränken: Wein und Sekt sowie Säfte und Softdrinks gibt es auch von biozertifizierten Anbietern und schmecken meist noch besser.

Wer sich auf der eigenen Hochzeitsfeier für ein veganes Hochzeits- Catering entscheidet, vermeidet dadurch außerdem Tierleid. Und falls sich Skeptiker unter den Gästen befinden: Aufläufe, Süßspeisen und ein sommerliches Barbecue sind ohne tierische Zutaten möglich und schmecken mit gutem Gewissen umso besser!

Die Frage, ob die Speisen als Menü oder Büfett angeboten werden sollen, lässt sich unter Umweltaspekten einfach beantworten: Mit einem gesetzten Hochzeitsmenü werden weniger Lebensmittel verschwendet. Wer dennoch dazu neigt, ein Büfett anzubieten, sollte auf die Erfahrungswerte der Caterer setzen und sich hinsichtlich der Mengen beraten lassen.

Wenn es darum geht, den Gästen eine Wahl bei den Speisen zu lassen, kann auch beim Menü mehrere Gerichte anbieten. Drei Varianten pro Gang sollten alle Geschmäcker abdecken und keinen hungrig zurücklassen. Und zum krönenden Abschluss wird die vegane Hochzeitstorte angeschnitten und die Candybar – ohne tierische Produkte – eröffnet.

3. Brautsyling und Bräutigam-Look: umweltbewusst mit Stil

Insbesondere Bräute warten an ihrem Hochzeitstag mit einem aufwendigen Styling auf. Umso wichtiger, auch hier auf nachhaltige, umwelt- und klimabewusste Aspekte zu achten. Gerade das Brautkleid bietet viel Potenzial. Einige Green Label haben auch Linien für Abend- und Brautmode. Diese Designs sind nicht weniger modern und genauso traumhaft schön wie die Kleider bekannter Brautmodenhersteller – werden jedoch ressourcenschonend und fair produziert.

Eine ebenso schöne wie nachhaltige Lösung ist es, das Brautkleid der Mutter oder Schwiegermutter zu tragen. Es lässt sich mit ein bisschen Geschick und mit wenigen Handgriffen upcyclen, sodass es dem eigenen Stil mehr entspricht. Wer wenig Talent an der Nähmaschine besitzt, kann ein Schneider-Atelier damit beauftragen.

Für ein umweltbewusstes Brautstyling bieten Naturkosmetikhersteller alles, was Braut benötigt. Selbst für die Nägel, die beim Anstecken des Eherings in Auge fallen, gibt es ungiftige Nagellacke auf Nagellacke auf Wasser- oder Pflanzenbasis. Als Haarschmuck eignen sich frische oder getrocknete Blumen, die dem Braut-Look für eine Green Wedding perfekt machen.

Der Bräutigam hat es etwas leichter, ein umweltbewusstes Outfit zu finden. Wählt er einen fair und nachhaltig hergestellten Anzug, dessen Schnitt und Farbe nicht zu extravagant sind, kann der Look immer wieder zu anderen Anlässen getragen werden. Wenn er möchte, kann er ebenfalls für sein Outfit einen Blick in den Kleiderschrank seines Vaters oder Schwiegervaters werfen. Insbesondere, da bei Anzügen der Retro-Look wieder angesagt ist. Für einen stilechten Auftritt sorgen Accessoires wie die Manschettenknöpfe des Großvaters, die zudem einen hohen emotionalen Wert haben.

Bei Eheringen ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie aus fairen Rohstoffen produziert sind; Foto © Bairyna auf Pixabay

Das wichtigste Accessoire am Hochzeitstag sind selbstverständlich die Eheringe. Sie symbolisieren die bedingungslose Liebe zwischen zwei Menschen und signalisieren nach außen, dass man glücklich vergeben ist. Eine besonders schöne und auch nachhaltige Idee ist, Erbstücke als Ehering zu tragen. Wer sich einen anderen Stil wünscht, als den, der den Großeltern gefiel, lässt sie einschmelzen und daraus neue Ringe fertigen. Die Erinnerung an das Liebesglück der Großeltern bleibt so bestehen.

DIY-Deko für die Hochzeit

Selbst kreativ werden statt neu kaufen hat zwei klare Vorteile: Eine selbstgebastelte Hochzeitsdekoration verleiht dem Hochzeitstag eine persönliche und einzigartige Atmosphäre. Außerdem lassen sich alte Gläser zu diesem Anlass als Tischdeko und Windlichter upcyceln. Um den umweltbewussten Anspruch an den Hochzeitstag sichtbar zu machen, eignen sich Naturmaterialien wie Holz, Moos und Blumen aus nachhaltigem Anbau und nach Saison. Wer der Natur nicht zu viel nehmen möchte, kann außerdem eingepflanzte Blumen oder beispielsweise Sukkulenten für die Dekoration verwenden. So können die hübschen und wichtigen Pflanzen nach der Feier weiterleben. Kerzen dürfen für eine romantische Lichtstimmung nicht fehlen, doch damit auch diese einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck haben, sollten sie ohne Paraffin und Palmöl produziert sein.

Wem trotz natürlicher Akzente und umweltbewusstem Kerzenschein der letzte Schliff fehlt, sollte weitere Deko-Artikel Second-Hand kaufen oder leihen. So werden keine weiteren Ressourcen für den einmaligen Gebrauch verschwendet und es ist meist günstiger als ein Neukauf.

Mit DIY-Deko bekommt die Hochzeit eine individuelle Note; Foto ©  Jorge Méndez auf Pixabay

Gastgeschenke vom frisch vermählten Ehepaar an die Hochzeitsgesellschaft sind eine nette Geste des Danks und der Wertschätzung. Es gibt regionale und kulturelle Traditionen wie beispielsweise Hochzeitsmandeln in Italien – hierzulande ist das Paar jedoch frei in der Wahl der Geschenke. Besonders schön sind Gastgeschenke, die das Schöne mit dem Nützlichen verbinden: Beispielsweise eine selbstgemachte Marmelade im Glas. Steht auf dem Etikett zudem der Name der jeweiligen Gäste, funktioniert das Geschenk gleichzeitig als Namensschild auf der Festtafel, das zeigt, wo Platz genommen werden darf.

Flitterwochen in der Nähe

Der Honeymoon ist der perfekte Start ins Eheleben: Zeit zu zweit, um das neue Glück zu genießen. Um die Hochzeitsreise ebenfalls umweltbewusst und nachhaltig zu verbringen, fallen paradiesische Ziele wie die Malediven oder Neuseeland leider raus. Die Anreise mit dem Flugzeug erzeugt viel CO2, das den Klimawandel vorantreibt. Außerdem schadet der starke Tourismus den Ökosystemen in manchen Regionen enorm.

Ebenso aufregend und weitaus weniger belastend für die Umwelt ist es, die Ziele direkt in der Nähe zu erkunden. Sei es innerhalb Deutschlands an den Stränden von Ost- und Nordsee, in den malerischen Alpenregionen oder in einem der schönen Nationalparks, die mit wundervollen Naturlandschaften aufwarten.

Romantische Flitterwochen kann man auch ganz in der Nähe verbringen, beispielsweise an der Ostsee; Foto ©  Peggy Choucair auf Pixabay

Wer die Flitterwochen dennoch nutzen möchte, um andere Länder und ihre Sitten kennenzulernen, sieht sich die unmittelbare Nachbarschaft an. Frankreich, Belgien, die Niederlande, Polen, Tschechien, Österreich sowie die Schweiz lassen sich mit dem Zug bereisen und bieten ganz individuelle Besonderheiten, die es zu entdecken gilt.

Mit der Wahl der Unterkunft können zudem Ressourcen geschont werden – ganz gleich, wohin es das Liebespaar verschlägt. Eine Ferienwohnung oder ein Appartement mit Selbstversorgung ermöglich den Honeymoonern selbst zu entscheiden, welche Produkte in welchen Mengen gebraucht werden. In vielen Hotels zählt es zum guten Ton, den Gästen insbesondere Essen im Überfluss bereit zu stellen. Was übrig bleibt, landet dann leider oft in der Tonne. Über die Qualität und Herkunft der Lebensmittel ist in so mancher Bettenburg zudem meist wenig bekannt und der Appetit kann schnell vergehen.

Dennoch möchten einige vor allem in den Flitterwochen ein wenig verwöhnt werden und suchen daher eine Unterkunft mit Versorgung. Dann sollte die Wahl auf ein nachhaltig geführtes Hotel fallen. Um sicher zu gehen, dass wirklich so umweltschonend wie nur möglich gewirtschaftet wird, hilft es auf Zertifizierungen zu achten. Beispielsweise von Bio Hotels oder Green Pearls.

Wohin die Reise auch führen wird: Die Redaktion wünscht allen Verliebten und Verlobten einen wundervollen, grünen Start ins Eheglück!

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