Regional gibt es häufig Unterschiede bei der Qualität im Leitungswasser. Hier erfahrt ihr, ob ihr Leitungswasser bedenkenlos trinken könnt.
Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist seit Jahren exzellent. Wurden zu Beginn des Jahrhunderts die Grenzwerte bei einigen Proben noch überschritten, so ist die Qualität bei den vergangenen Überprüfungen immer ausgezeichnet gewesen. Entsprechend kann deutsches Trinkwasser auch von Schwangeren und Babys problemlos genutzt werden. Lediglich in Altbauten ist Vorsicht geboten, da hier die Wasserleitungen teils sehr alt und noch aus Blei sein können. Zu bedenken ist außerdem, dass der Mensch Einfluss auf die Wasserqualität hat.

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Deutsches Trinkwasser besitzt seit Jahren eine exzellente Qualität.
Kontrollen durch das Umweltbundesamt
Die EG Mitgliedstaaten sind durch die sogenannte Trinkwasserrichtlinie dazu verpflichtet, in einem Abstand von drei Jahren Kontrollen ihrer Trinkwasserqualität durchzuführen. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die einzelnen Länder ihren Verpflichtungen zum Wasserschutz nachkommen und die Bevölkerung das Wasser unbedenklich trinken kann.
In Deutschland wird seit 1976 das Wasser anhand der sogenannten Trinkwasserverordnung geprüft. Diese gibt bestimmte Kriterien vor, die bei der Bewertung des Trinkwassers berücksichtigt werden müssen. Die ursprüngliche Trinkwasserverordnung ist mittlerweile viermal angepasst worden, wobei die aktuelle Version von 2018 stammt. Die gewonnenen Proben werden an das Umweltbundesamt gesendet, das diese auswertet und eine umfassende Beurteilung der Trinkwasserqualität vornimmt.
Folgende Dinge werden bei einer Trinkwasserkontrolle vorrangig untersucht:
Deutsches Trinkwasser eignet sich für Schwangere und Babys
Grundsätzlich ist die Qualität des deutschen Wassers so gut, dass Schwangere und Babys problemlos darauf zugreifen können. Allerdings empfiehlt sich bei der Nutzung von Leitungswasser, dass es für die Zubereitung von Babynahrung abgekocht wird. Außerdem sollten Eltern die aktuellen Messwerte der Trinkwasserproben in Deutschland in den Blick nehmen. Diese vermitteln einen guten Eindruck davon, wie es um die Qualität des Wassers vor Ort bestellt ist.

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Deutsches Trinkwasser ist für Schwangere, Babys und Kleinkinder in der Regel völlig unbedenklich.
Die Qualität des Trinkwassers ist schließlich regional unterschiedlich. So gibt es einige Gebiete in Deutschland, in denen sehr viel Nitrat und Uran im Grundwasser zu finden ist (Quelle: Babelli). Deswegen ist es angeraten, sich mit den regionalen Trinkwasser-Werten zu beschäftigen, um zu wissen, ob man in einer sicheren oder einer eher belasteten Region wohnt. Zudem gibt es Wassertests im Internet, mit denen bestimmte Merkmale des Trinkwassers untersucht werden können. Mit einem solchen Test können werdende Mütter einen guten Eindruck davon gewinnen, wie gut das Wasser ist, das aus ihren Leitungen kommt.
Auf die Wasserhärte kommt es nur bedingt an
Immer wieder ist zu lesen, dass die Wasserhärte des Trinkwassers unbedingt berücksichtigt werden müsse. Das ist nur bedingt richtig. Die Wasserhärte gibt an, wie hoch die Konzentration an Stoffen wie Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser ist. Das hat auf die menschliche Gesundheit im Grunde keine Auswirkungen. Im Gegenteil ist Calcium auch in Mineralwasser zu finden und wird als gesund beworben. Deswegen ist es für den Menschen kein Problem, wenn die Wasserhärte höher oder niedriger ist.
Für die im Haushalt verwendeten Maschinen macht der Härtegrad des Wassers jedoch einen großen Unterschied. So können sich beispielsweise in Wasserkochern oder Waschmaschinen die im Wasser gelösten Stoffe absetzen. Das hat dann zumeist zur Folge, dass die Geräte verkalken und nicht mehr einwandfrei funktionieren. Entsprechend ist es bei einem hohen Härtegrad des Wassers wichtig, solche Geräte regelmäßig zu reinigen und zu warten, um einen Ausfall zu verhindern und ihre Lebenserwartungen deutlich zu erhöhen. Nähere Informationen dazu gibt es bei unseren Fakten zum Trinkwasser.
Vorsicht bei Wohnungen in Altbauten
Die Wasserqualität ist nur ein Kriterium, das bei der Nutzung von Trink- und Leitungswasser berücksichtigt werden muss. Denn das Wasser, das von den Wasserwerken an die Verbraucher geleitet wird, kann noch so gut sein – Wenn die verwendete Wasserleitung schlecht sind, haben die Nutzer ein Problem. Das ist häufig in Altbauten der Fall. Hier sind nicht selten noch Bleirohre verbaut. Diese geben nach und nach schädliche Stoffe an das Wasser ab, die beim Trinken In den Körper gelangen. Deswegen sollten sich Bewohner von Altbauten frühzeitig informieren, welche Art von Wasserleitungen in Ihrem Gebäude verbaut sind. Sollte es sich um Bleirohre handeln, sollte auf Mineralwasser statt auf Leitungswasser zurückgegriffen werden. Es gibt aber auch andere Varianten wie zum Beispiel Kupferrohre, die schädliche Stoffe an das Wasser abgeben können.
In einigen Fällen bestehen nicht die Rohre aus Blei, sondern es werden Blei-Armaturen verwendet. Auch das kann sich negativ auf die Wasserqualität auswirken. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine spezielle Bleianalyse seines Wasserversorgers in Anspruch nehmen. Diese Analysen werden Schwangeren und Eltern von Säuglingen zur Verfügung gestellt. Damit kann getestet werden, ob eine bedenkliche Bleibelastung des Wassers vorliegt. Sollte das Wasser belastet sein, muss die Ursache schnellstmöglich ermittelt und aus der Welt geschafft werden. Das gilt grundsätzlich, aber speziell für Familien mit Kindern und für Schwangere.
Der Mensch hat Einfluss auf die Wasserqualität
Aktuell ist die Wasserqualität in Deutschland sehr gut. Damit das so bleibt, müssen sich jedoch sowohl die Verbraucher als auch die Industrie um eine ökologische und nachhaltige Wasserwirtschaft kümmern. Gerade in der Landwirtschaft passiert es aktuell häufig, dass viele Nitrate auf den Feldern eingesetzt werden. Diese sollen den Pflanzen beim Wachsen helfen. Nitrate gelangen aber leicht ins Grundwasser und können einen nachhaltigen Schaden an der Wasserqualität in Deutschland verursachen.

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Verantwortung und ökologisches handeln sind wichtig, um die Qualität des Trinkwassers zu halten.
Aber auch die Verbraucher selbst sind dazu angehalten, die Wasserqualität in Deutschland zu schützen. Das bedeutet beispielsweise, keine giftigen oder aggressiven Chemikalien in der Toilette oder Badewanne zu entsorgen. Denn in unserem Wassersystem ist alles mit allem verbunden. Das Abwasser wird in Kläranlagen geleitet, dort gereinigt und in die Flüsse und Seen zurückgegeben. Wenn hier giftige Stoffe und Chemikalien überhandnehmen, können diese nicht mehr vollständig gefiltert werden und stellen eine Gefahr für das Trinkwasser dar. Ein pfleglicher und bewusster Umgang mit dem Wasser und allen damit verbundenen Aspekten ist daher extrem wichtig.