Bambus, eine Pflanze aus der Familie der Süßgräser, ist in den letzten Jahren aufgrund seiner zahlreichen Vorteile und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten immer stärker ins Rampenlicht gerückt. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da Bambus in vielen Bereichen des täglichen Lebens als umweltfreundliche Alternative genutzt werden kann.
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Bambus ist eine der am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt und kommt in mehr als 1.200 verschiedenen Arten vor. Die meisten davon sind in Asien beheimatet, aber einige finden sich zudem in Afrika und Amerika. Bambus kann Höhen von bis zu 40 Metern erreichen und ist für sein rasantes Wachstum bekannt.
Einige Arten können an einem Tag bis zu einem Meter wachsen, wobei der Rekord bei 121 Zentimetern in 24 Stunden liegt. Zudem ist Bambus äußerst widerstands- und anpassungsfähig, was es ihm ermöglicht, in unterschiedlichen Klimazonen zu gedeihen.
Er ist in vielen Bereichen einsetzbar
Im Bauwesen dient Bambus als leichtes, aber dennoch robustes Material für die Errichtung von Gebäuden, Gerüsten und Brücken. Insbesondere in erdbebengefährdeten Gebieten wird Bambus aufgrund seiner Flexibilität und der damit verbundenen Fähigkeit, besser auf seismische Aktivitäten zu reagieren, sehr geschätzt.
Bei der Herstellung von Möbeln und Inneneinrichtungsgegenständen ist Bambus ebenfalls beliebt. Bambusmöbel sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch langlebig und leicht. Darüber hinaus werden Bambusfasern zu Garn verarbeitet, das bei der Herstellung von Kleidung, Handtüchern und Bettwäsche zum Einsatz kommt.
Bambustextilien zeichnen sich durch ihre Weichheit, Atmungsaktivität und antibakteriellen Eigenschaften aus. Bambussprossen sind in vielen asiatischen Küchen eine geschätzte Zutat, während die Pflanze als Futter für Tiere wie Pandabären und Berggorillas dient. Außerdem kommt Bambus als umweltfreundliche Alternative zu Plastikgeschirr und -besteck zum Einsatz, da es biologisch abbaubar und kompostierbar ist.
Und die Herstellung von Papier aus Bambus erfordert weniger Chemikalien und Wasser als dies bei Papier aus Holz der Fall ist. Des Weiteren kann Bambus als nachwachsender Rohstoff für die Erzeugung von Biokraftstoffen und Biomasseenergie genutzt werden. Aufgrund seines schnellen Wachstums und der hohen Biomasseproduktion ist er eine vielversprechende Energiequelle mit erheblichem Potenzial.
In der Garten- und Landschaftsgestaltung erfreut sich Bambus ebenfalls großer Beliebtheit, da er sowohl als Sichtschutz als auch zur Gestaltung von Gartenwegen oder Akzenten verwendet werden kann.
Bambus für nachhaltigere Fußgängerbrücken in Straßburg
Mit dem widerstandsfähigen und langlebigen Bodenbelag Moso Bamboo X-treme kommt in der Eurometropole Straßburg eine ökologische Alternative zum Einsatz, die für mehr Sicherheit und Komfort der Nutzer sorgt.
Die Ergebnisse sprechen für die endgültige Einführung dieses Materials, das praktisch keine Auswirkungen auf die Umwelt hat. Und: Die für die Miro-Brücke verwendeten Dielen mit einem Anti-Rutsch-System können später beispielsweise für Stadtmöbel wiederverwendet werden.
Fotocredit © MOSO
Was er anderen Pflanzen voraus hat
Nach der Ernte wächst er innerhalb weniger Jahre wieder vollständig nach, was ihn zu einer besonders nachhaltigen Ressource macht. Dabei absorbiert er große Mengen an CO2 und produziert bis zu 35 Prozent mehr Sauerstoff als vergleichbare Baumbestände – er ist also eine tolle Pflanze im Kampf gegen den Klimawandel.
Seine weitverzweigten Wurzelsysteme halten den Boden fest und verhindern so Erosion, insbesondere in Hanglagen und Flussuferbereichen. Da er sehr genügsam ist, kann Bambus auf degradierten oder unfruchtbaren Böden angepflanzt werden, um die Bodenqualität zu verbessern und als Pionierpflanze für die Wiederaufforstung zu dienen.
Gleichzeitig trägt er zur Biodiversität bei, indem er Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Ein weiterer Pluspunkt: Durch die Verwendung von Bambus als Ersatz für Holz in vielen Anwendungen kann der Druck auf Wälder und die Abholzung von Bäumen reduziert werden.
Bambus Fun Fact
Das erste Klopapier war aus Bambus: Im 14. Jahrhundert verwendete man in China das erste Mal praktische Blätter aus Bambus als Klopapier. Was für eine geniale Erfindung!
Mögliche Schattenseiten der Bambusnutzung
So positiv die Eigenschaften von Bambus auch sind, es gibt dennoch einige Probleme im Zusammenhang mit dem Anbau und der Nutzung, die wir hier nicht verschweigen wollen. Einerseits sollte berücksichtigt werden, dass Bambus in einigen Teilen der Welt eine invasive Art ist und ökologische Schäden verursachen kann.
Wenn Bambusarten in einer Region eingeführt werden, in der sie nicht heimisch sind, können sie sich unkontrolliert ausbreiten und die lokale Flora und Fauna verdrängen. Es ist daher wichtig sicherzustellen, dass die angebaute Bambusart für die betreffende Region geeignet ist und keine invasiven Auswirkungen hat.
Andererseits sollte bedacht werden, dass der Transport von Bambusprodukten über große Entfernungen teuer und energieintensiv sein kann, was den ökologischen Vorteil beeinträchtigen kann. Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Bambusprodukte gleich geschaffen sind, und einige umweltfreundlicher sind als andere.
Manche werden mit giftigen Klebstoffen oder Farben behandelt, die bei der Herstellung freigesetzt werden und die Umwelt belasten können. Und auch wenn Bambus im Allgemeinen keine Pestizide oder Düngemittel benötigt, um gut zu wachsen, werden sie in einigen Fällen trotzdem eingesetzt, um die Gesundheit und Produktivität der Pflanzen zu verbessern oder einen Schädlingsbefall zu bekämpfen.
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