Weniger Strom zu verbrauchen, leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und schont das Klima. Wer Strom spart, spart außerdem bares Geld.
Text Lisa Rupp
Strom sparen klingt so einfach, wie es ist. Wer die großen und kleinen Stromfresser im Alltag erkannt hat, findet meist gute, sparsame Alternativen und Lösungen. Die Suche lohnt sich gleich doppelt: Ein geringerer Stromverbrauch schont die Ressourcen und damit aktiv die Umwelt. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn der Strom noch nicht über erneuerbare Energien bezogen wird. Wer auf Ökostrom umstellt, um die Natur zu schützen, sollte trotzdem auf den Verbrauch achten und diesen so gering wie möglich halten. Damit können aufs Jahr gerechnet mehrere 100 Euro gespart werden.
Strom sparen und Geräte prüfen
Große Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Spülmaschine oder Trockner sind Energiefresser. Eine effiziente Nutzung ist deshalb der erste Schritt zum Strom sparen. Eine vollbeladene Waschmaschine ist sparsamer als zwei nur zur Hälfte gefüllte Waschgänge. Ebenso die Spülmaschine, falls man nicht ganz auf sie verzichten kann. Neuere Modelle haben meist einen Öko-Wasch- oder Spülgang. Diese dauern häufig etwas länger als die regulären Programme, sind aber im Verbrauch dennoch sparsamer.
Im Sinne der Nachhaltigkeit und der Müllvermeidung sollten Geräte generell so lange wie möglich genutzt werden. Ist der Verbrauch aufgrund veralteter Standards sehr hoch, lohnt sich möglicherweise ein neues, sparsameres Gerät. Eine Orientierungshilfe beim Neukauf geben die Effizienzklassen: Die Buchstaben A bis G zeigen an, wie energieschonend das Gerät arbeitet. Bis März 2021 galt die Klassifizierung A+++ als beste. Da sich die Technologien jedoch immer weiterentwickeln und neue Standards etablieren, wurde das EU-Energielabel nochmal erneuert. Angepasst an den Fortschritt zeichnet das A die sparsamsten Geräte, G die schlechtesten in Sachen Energieeffizienz aus.
Sind die alten Geräte noch in Schuss und erledigen ihre Aufgaben gewissenhaft, kann trotzdem Strom gespart werden:
Stand-by ausschalten spart Energie
Obwohl wir Geräte nicht nutzen, ziehen sie Strom – das ist nicht neu. Netzteile und Ladegeräte für Laptops und Handy sind beispielsweise in manchen Haushalten dauerhaft eingesteckt und allzeit bereit. Ebenso Computer-Bildschirme, Fernseher und Stereoanlagen – bei manchen neuen Geräten gibt es den großen Ausschaltknopf gar nicht mehr oder nur schwer. Wer mit wachsamem Auge die eigenen vier Wände und den Arbeitsplatz nach Stromsaugern absucht, findet höchstwahrscheinlich noch so manchen Stecker, der gezogen werden kann.
Auf dieser Welt muss sich einiges ändern, damit sie noch eine Zeit lang lebenswert bleibt. Dabei können wir die Verantwortung nicht zur Gänze an Politik und große Konzerne abgeben. Im Gegenteil: Wenn jeder beginnt, den eigenen Alltag bewusster zu gestalten, erreichen wir viel und können die Big Player dazu bewegen, nachzuziehen. Mehr lesen …
Beispielsweise bei der Waschmaschine: Je nach Modell liegt der Stand-by-Verbrauch aufs Jahr hochgerechnet etwa bei 24 Kilowattstunden (kWh). Eingesteckte Mikrowellen, die nicht akut benutzt werden, verbrauchen etwa 20 Kilowattstunden im Jahr. Einzeln betrachtet, macht es nur geringe Summen aus, zusammengenommen mit Steh- und Tischleuchten, Kaffeemaschine, Wasserkocher, elektrischer Zahnbürste, Drucker und allerhand mehr elektronischer Haushaltsgeräte ergibt es ein großes Sparpotenzial. Da nicht alle Steckdosen immer gut zu erreichen sind, lohnt es sich zum Beispiel Küchenkleingeräte gemeinsam an eine Steckdosenleiste mit An-Ausschalter* anzustecken. Sind die Geräte nicht in Gebrauch, wird die Leiste ausgeschaltet und es fließt kein Stand-by-Strom.
Weniger Stromverbrauch durch sinnvolle Nutzung
Am Beispiel der Waschmaschine wurde es bereits erwähnt: Wer Elektrogeräte sinnvoll nutzt, kann viel Energie sparen. Öko-Programme bei modernen Spül- und Waschmaschinen sind der einfachste Weg, die Umwelt weniger zu belasten. Aber auch bei anderen Geräten kann man einfach Energie sparen. Beispielsweise beim Kühlschrank: Ein halbvoller oder gar fast leerer Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein voller. Die Gekühlten Lebensmittel speichern die Temperatur und geben sie auch an die Umgebung ab. So muss das Gerät selbst nicht so viel arbeiten, um die eingestellte Temperatur erreichen und halten zu können.
Ein ausgesteckter Kühlschrank lohnt sich beispielsweise, wenn man in den Urlaub fährt und die Lebensmittel zuvor alle aufbraucht. Vor der Abreise den Kühlschrank gründlich reinigen, damit sich keine Gerüche bilden und die Türe geöffnet lassen, damit der Innenraum durchlüftet ist. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Kühlschrank keine integrierten oder kombinierten Gefrierfächer hat – oder diese ebenfalls restlos leer sind. Gefrierfächer müssen dann außerdem abgetaut werden und dürfen nicht sich selbst überlassen werden, da diese dann die Küche mit Schmelzwasser überschwemmen.
Strom sparen lässt sich ebenso gut beim Kochen und Backen. Am Herd lohnt es sich, darauf zu achten, dass das Kochfeld nicht größer als der Topf ist. Dabei wird Energie ungenutzt verbraucht. Wenn die Felder nicht genau mit dem Kochtopf zusammenpassen, ist eine zu kleine Kochfläche die sparsamere Wahl. Ein altbekannter Trick, dessen Erwähnung sich aber immer wieder lohnt: Deckel drauf. Die durch Strom erzeugte Wärme bleibt so in Topf oder Pfanne und erhitzt dadurch Wasser oder andere Lebensmittel.
Deckel drauf hilft beim Kochen Strom zu sparen. Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay
Beim Backen von Aufläufen, Pizzen und anderen Hauptspeisen ist das Vorheizen meist unnötig. Dabei wird Energie und Wärme ohne weiteren Nutzen erzeugt. Sind die zu backenden Lebensmittel während des Aufheizens bereits im Ofen, werden diese gleich miterwärmt. Der Ofen kann dann auch fünf bis zehn Minuten vor Ende der angegebenen Backzeit ausgeschaltet werden. Da sich die Hitze noch einige Zeit im Ofen hält, kann das Gericht mit der Restwärme fertig backen.
Strom sparen und Licht ausschalten
In einem Interview für die green Lifestyle Ausgabe 02/2017 erzählt Sänger Rea Garvey, dass er von klein auf beigebracht bekam, das Licht auszuschalten, wenn er einen Raum verlässt. Es sei unnötig, das Licht anzulassen, wenn niemand im Raum ist, habe sein Vater immer gesagt. Das stimmt auch, wenn man Energiesparlampen nutzt – wenn auch nur bedingt. Energiesparlampen entwickeln ihre komplette Leuchtfähigkeit nach dem Einschalten erst nach einigen Sekunden. Zudem verkürzt häufiges An- und Ausschalten die Lebensdauer von Energiesparlampen. Situationsabhängig kann es also nachhaltiger sein, die Lampe leuchten zu lassen – auch, wenn man den Raum für einen kurzen Moment verlässt.
Eine Alternative sind LED-Leuchtmittel: Sie erhellen ab der ersten Sekunde hell und haben zudem im Durchschnitt eine längere Lebensdauer und sind somit nachhaltiger. Zwar tragen diese nach dem neuen EU-Energie-Label ab September eher ein D, mit der alten Klassifizierung entsprach das aber etwa der Klasse A+. Die Berechnung der Effizienz moderner LED-Leuchtmittel ergibt sich aus der Einheit Lumen lm, die die Helligkeit beschreibt, und der Wattzahl W. Je höher die Lumenzahl pro Watt (lm/W), desto effizienter. Ein A erhalten Lampen ab 280 lm/W und höher, ein G wird für 85 lm/W und niedriger vergeben.
Fazit: Strom sparen im Haushalt hat viel Potenzial
Das Klimaschutzportals CO2Online gibt an, dass sich in einem durchschnittlichen Haushalt etwa 600 bis 700 Kilogram CO2 einsparen lassen. Laut des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes (UBA) ist der Bereich Wohnen für etwa 20 bis 25 Prozent unseres privaten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das lässt sich bereits mit einfachen Tricks und Maßnahmen deutlich reduzieren: Große Haushaltsgeräte effizient nutzen und bei einer Neuanschaffung auf eine hohe EU-Energielabel-Klasse achten beispielswiese. Ebenso: Stand-by-Modi vermeiden und stattdessen den Stecker ziehen sowie beim Kochen und Backen auf gute Energienutzung achten. Mit diesen und anderen Maßnahmen lässt sich außerdem Geld sparen, denn: Weniger Energieverschwendung senkt auch die Kostren auf der Stromrechnung.
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