Herbstlaub bringt farbenfrohe Akzente in die Natur, stellt uns jedoch auch vor Herausforderungen: Wohin mit all den Blättern? Damit du bestens vorbereitet bist, haben wir die besten Tipps und Tricks von der Verbraucherzentrale NRW für den Umgang mit Laub in diesem Artikel für dich zusammengefasst – von der Sicherheit auf Gehwegen bis zur sinnvollen Nutzung im Garten.

Umgang mit Laub

Fotocredit © VZ NRW/adpic

Sicherheit: Gehwege frei halten

Die Pflicht zum Laubfegen bezieht sich zunächst auf das eigene Grundstück. Wenn die Gemeinde die Pflicht zum Kehren der Bürgersteige auf die Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen übertragen hat, sind diese auch verpflichtet, im Herbst die Wege freizuhalten. Sonst kann es teuer werden, wenn jemand ausrutscht.

Eigentümer und Eigentümerinnen können die Pflichten für den Fegedienst an die Mieter und Mieterinnen weiterreichen, müssen das jedoch im Mietvertrag festhalten. Für die Kontrolle sind Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen zuständig.

Wenn nach einem Sturz auf nassem Laub Schadenersatz geltend gemacht wird, tritt in der Regel die private Haftpflichtversicherung der Mietenden oder Besitzenden ein, zumindest dann, wenn letztere die Immobilie selbst bewohnen. Bei einem Mehrfamilienhaus oder einem vermieteten Einfamilienhaus greift im Schadensfall die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung.

Bei Anlagen mit Eigentumswohnungen sind alle Parteien gemeinsam in der Pflicht. Auch hier hilft die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Allerdings gelten keine festen Regeln, wie häufig gefegt werden muss. Das bedeutet auch: Nicht jeder Unfall auf laubbedecktem Boden zieht automatisch Schadenersatzansprüche nach sich. Im Streitfall prüfen Gerichte nämlich, ob Betroffene den Unfall durch sorgloses Verhalten verschuldet haben.

Entsorgung: Am besten biologisch

Das Laub von Gehwegen sollte am besten in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden. Viele Gemeinden bieten im Herbst zudem spezielle Behälter oder Säcke für Laub an, die separat abgeholt werden müssen, oder verlängern die Öffnungszeiten ihrer Bau- und Wertstoffhöfe, dass Privatpersonen dort Laub abgeben können.

Informationen dazu findest du im kommunalen Abfallkalender oder beim Entsorger vor Ort. Nur wenn es gar keine Alternative gibt oder das Laub stark verschmutzt ist, kann es in kleinen Mengen über die Restmülltonne entsorgt werden. Das gilt auch für Blätter, die einen deutlichen Pilzbefall oder andere Pflanzenkrankheiten zeigen.

Achtung: Niemals Laub und Baumschnitt verbrennen

Auch wenn es früher durchaus üblich war: Einfach im Garten ein Feuer zu machen, um das Laub loszuwerden, ist keine gute Idee. Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz ist das Verbrennen von Gartenabfällen durch Privatpersonen verboten. Das Verwerten hat Vorrang.

In NRW beispielsweise steht auch das Landesimmissionsschutzgesetz dem privaten Verbrennen entgegen. Wer es dennoch tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit. In manchen Bundesländern gibt es Ausnahmen, jedoch meist nur außerhalb geschlossener Ortschaften.

Laub sinnvoll Nutzen: Winterschutz und Dünger

Unter Bäumen, auf Gemüsebeeten und unter Stauden kann das Laub ruhig liegen bleiben. Der Boden profitiert von diesem Schutzmantel, denn bei starkem Regen bleiben mehr Mineralien in der Erde. Ein Laubhaufen in einer Gartenecke ist für Igel, Insekten und andere Kleintiere ein optimaler Unterschlupf für die kalte Jahreszeit.

Die Blätter verrotten zu einem nährstoffreichen Humus, der im Frühjahr anstelle von teurer Gartenerde verwendet werden kann. Für den Rasen jedoch ist eine dicke Laubschicht schädlich, weil Gras auch im Winter langsam weiter wächst. Fehlen Nährstoffe und Licht, wird der Rasen gelb.

Vorsicht mit Laubbläsern und -saugern

Laubbläser und Laubsauger dürfen wegen ihrer Lautstärke nur zu bestimmten Uhrzeiten eingesetzt werden – in der Regel werktags von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Kommunen können in ihren Satzungen strengere Regeln für den Lärmschutz festlegen.

Da die Geräte auch Kleintieren und Insekten Schaden zufügen, ist ihr Gebrauch kritisch zu sehen. Naturschutzverbände und auch das Bundesumweltministerium raten vor allem im privaten Bereich vom Gebrauch ab. Stattdessen solltest du zum Rechen greifen.

Regenrinnen und Abflüsse kontrollieren

Wenn sich Laub in Regenrinnen und vor Abflussrohren sammelt, fällt das nicht immer sofort ins Auge. Sobald sich die Blätter jedoch zu einer dicken Schicht formieren, werden sie so wasserdicht wie Plastikfolie.

Wenn dann die Abflüsse verstopfen und der Regen sich vom Dach oder vor Ablaufgittern einen anderen Weg sucht, können teure Wasserschäden entstehen. Vermeiden lässt sich dies durch das Anbringen spezieller Gitter, von denen die Blätter abrutschen, oder durch eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung.

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