Weich und zart fühlt sich Seide auf der Haut an. Was viele nicht wahrhaben wollen: Dahinter steckt fast immer Tierleid. 

Bei der klassischen Produktion von Seide müssen unzählige Seidenraupen ihr Leben lassen. Oft wird mit nachhaltiger Seide geworben. Sie trägt dann Namen wie Ahimsa-Seide, Peace Silk oder Wildseide. Angeblich soll sie ohne Tierleid entstehen. Das stimmt so nicht, findet die Tierschutzorganisation Peta. Warum und auf welche Produkte du alternativ zurückgreifen kannst, erfährst du hier.

Seide

Seide: zart, luxuriös und voller Tierleid. Foto © Cindy C via unsplash.com

Seide gilt als hochwertig. Bei dem Luxusgut handelt es sich um eine tierische Faser, die vor allem aus Protein besteht. Seide entsteht, wenn sich eine Raupe – in den meisten Fällen Maulbeer- oder Eichenseidenspinner – verpuppt. Mit Hilfe spezieller Drüsen im Maul produziert die Raupe einen feinen Faden, den sie in großen Schlaufen und hunderttausenden von Windungen um sich herum legt. So entsteht ein Kokon, der aus einem ununterbrochenen, langen Filament besteht, das sich wiederum perfekt für die Herstellung glatter Textilien eignet. Beim Schlüpfen des Schmetterlings wird der Kokon jedoch beschädigt. Um dies zu verhindern, werden die Kokons bei der traditionellen Seidenproduktion vor dem Schlüpfen mit heißem Wasser oder Dampf behandelt, wobei die Puppe im Inneren abstirbt.

Grausame Zahlen: Um nur 250 Gramm Seide zu gewinnen, werden 3000 Puppen getötet!

Geht es auch nachhaltig?

Nein, leider nicht. Zumindest laut der Tierschutzorganisation Peta, die schreibt: „Seide ist niemals tierfreundlich.“ Auch dann nicht, wenn sie sich Ahimsa-Seide oder Peace Silk nenne. Die stamme zum Beispiel von der „Qualzucht Bombyx Mori“, welche wegen Überzüchtung nicht zum Überleben fähig sei. Zudem sei es bei dieser Produktionsart ebenfalls Usus, Muttertiere zu töten. Weitere Tiere sterben auch „vor der Tötung im Kokon an zuchtbedingten Krankheiten“, so Peta.

Geöffnete Seidenkokons, aus denen die Falter entschlüpfen

Geöffnete Seidenkokons, aus denen die Falter entschlüpfen. Foto © Slothful / Shutterstock

Sogenannte Wildseide unterscheidet sich laut der Tierschutzorganisation nur insofern von der üblichen Produktion, dass die Tiere im Freiland gehalten werden. Doch auch hier handle es sich „um eine Form der Massentierhaltung“.

Neben der Tötung von Seidenspinnern bedeutet die Seidenproduktion auch Umweltverschmutzung. Für den Anbau der Maulbeerbäume, von denen sich die Tiere ernähren, würde außerdem viel Grundwasser verbraucht, ebenso für das Reinigen der Seide, schreibt Peta. Gegen Krankheiten werden wie in anderen Massentierhaltungen auch Desinfektionsmittel und Antibiotika eingesetzt, was antibiotikaresistente Keime fördert.

Tierleidfreie Seide? Fehlanzeige

Seide ist also mit einem nachhaltigen Lebensstil so gut wie nicht zu vereinbaren. Als Alternativen empfiehlt Peta Mikrofasern wie Nylon oder Polyester, die seidig glänzen. Zarte Stoffe könne man auch aus Pima-Baumwolle, Kapok, Agavenfasern und Sojaseide gewinnen.

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