Duftstoffe in Kosmetik – ob natürlich oder künstlich hergestellt – sind immer wieder problematisch, denn sie können allergische Reaktionen verursachen. Immer mehr Hersteller verzichten daher auf Duftstoffe in Kosmetik oder verwenden nur solche, die nachweisbar unbedenklich sind.

Dass die Haut auf Inhaltsstoffe in Kosmetik reagiert, lässt sich nie zu 100 Prozent ausschließen. Jeder Körper ist anders und entsprechend unterschiedlich reagiert jeder Mensch auf Substanzen. Duftstoffe in Kosmetikprodukten verursachen jedoch relativ häufig allergische Reaktionen. Leichte Reizungen wie Hautrötungen sind ebenfalls möglich. Daher verwenden immer mehr Hersteller ausschließlich Duftstoffe, die nachweislich unbedenklich sind oder verzichten komplett darauf.

Duftstoffe in Kosmetik können Hautreizungen verursachen, die hier als bunte Farbe im Gesicht dargestellt wird.

Eine allergischer Reaktion auf Duftstoffe in Kosmetik zeigt sich meist durch Ausschlag, Rötungen und Schuppen. Foto: Alexandr Ivanov via Pixabay

Was sind die Folgen einer Duftstoff-Allergie?

Die sogenannte Duftstoff-Allergie zeigt sich durch eine überaus heftige Reaktion des Immunsystems. Symptome können zum Beispiel Schuppungen auf der Haut, diverse Schwellungen und Rötungen sein. Etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung leidet laut des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) darunter.

Duftstoffe zu erkennen und Produkte entsprechend auszusortieren, ist allerdings nicht so einfach. Ein erster Anlaufpunkt für unbedenkliche Inhaltsstoffe im Allgemeinen und Duftstoffe im Speziellen ist ein Naturkosmetik Shop. Diese haben sich auf Naturkosmetik, die in der Regel auf solche Substanzen verzichtet, spezialisiert. Und noch weitere Gründe, wie nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sowie umwelt- und tierfreundliche Produktion, sprechen für Umstieg auf Naturkosmetik.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass in jedem Produkt Duftstoffe enthalten sein können – ohne, dass diese benannt sind. Eine Kennzeichnung ist nur verpflichtend, wenn die Menge einen Grenzwert übersteigt. Innerhalb der Europäischen Union liegt dieser Wert bei 0,001 Prozent für Cremes und Lotionen. Meist werden die Stoffe mit ungenauen Begriffen wie Aroma oder schlicht Parfum angegeben.

Duftstoffe mit Kennzeichnungspflicht

Immerhin gibt es eine Regelung für Duftstoffe mit hohem Allergiepotential. Darunter fallen aktuell 26 Duftstoffe. Sie müssen als Inhaltsstoff mit ihrem INCI-Namen aufgelistet werden – auch, wenn die Konzentration sehr gering ist. Insgesamt sind 18 der 26 kritischen Duftstoffe natürlichen Ursprungs, können jedoch auch synthetisch hergestellt werden. Darunter fallen beispielsweise Cinamyl Alkohol, Linalool, Limonen und Eugenol.

Ätherisches Öl tropft aus Glasflasche und wird als Duftstoff in Kosmetik verwendet

Ätherische Öle werden gerne als natürliche Duftstoffe in Kosmetik verwendet. Allerdings sind auch sie für Allergiker problematisch. Foto: nir_desig via Pixabay

Welche Produkte sind parfümfrei?

Wer auf Duftstoffe generell verzichten möchte oder muss, greift zu Kosmetikprodukten, die als duftstofffrei gekennzeichnet sind. Orientierung gibt beispielsweise das DAAB-Label. Es kennzeichnet Produkte, die frei von potenten Allergieauslösern und Duftstoffen sind. Der Bund führt außerdem eine Produktübersicht zu Kosmetika, die diesbezüglich unbedenklich sind und die online angefragt werden kann.

Akute Hilfe bei einer Duftstoffallergie

Wer eine Reaktion bemerkt, die sich vermutlich auf einen Duftstoff zurückführen lässt, sollte einen Hautarzt oder Allergologen aufsuchen. Am besten bringt man das verdächtige Produkt mit, sodass die Ärztin oder der Arzt die Inhaltsstoffe direkt überprüfen können. Wer nicht sofort einen Termin bekommt und nicht als Notfall behandelt werden möchte, dokumentiert den Verlauf der Reaktion am besten mit Fotos. So kann die Art der Reizung nachvollzogen werden – selbst, wenn sie bereits abgeklungen ist.

Frau mit roten Streifen bemalt, die eine Reaktion auf Duftsstoffe in Kosmetik symbolisieren

Hautirritationen und starker Juckreiz können eine allergische Reaktion auf Duftstoffe in Kosmetik sein. Foto: SplitShire via Pixabay

Linderung versprechen beruhigende und entzündungshemmende Salben. Um sicher zu gehen, dass diese keine weitere Reaktion verursachen, sollten auch hier die Inhaltsstoffe genau geprüft werden. Bei Unsicherheiten hilft das Fachpersonal in einer Apotheke weiter.

Kontrollierte Naturkosmetik erkennen

In der Kosmetikindustrie, aber auch in anderen Bereichen, werden gerne Begriffe verwendet, die einen grünen Anschein haben. Meist kann man dann von Greenwasching sprechen. Viele dieser Schlagworte suggerieren, dass ein Produkt nachhaltig, umweltbewusst oder natürlich sei, obwohl nur minimale oder gar keine Kriterien für so manche Bezeichnung gelten.

Beispielsweise muss ein Produkt mit Inhaltsstoffen aus der Natur nicht zwangsläufig ein Naturprodukt sein. Um sicher zu sein, dass man kontrollierte Naturkosmetik verwendet, hilft es, auf das BDIH-Siegel zu achten. Der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e. V. vergibt das Siegel an Produkte, die als Naturkosmetik gelten. Das Ziel des Vereins ist, Verbraucher sowie Industrie und Handel gleichermaßen aufzuklären.

Das BDIH-Prüfzeichen wird seit 2001 ausgegeben. Die Prüfung übernimmt ein unabhängiges Kontrollinstitut, das in seine Beurteilung sowohl Herstellung als auch Inhaltsstoffe miteinbezieht.