Minimalistisch leben ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch fürs innere Gleichgewicht. Mit diesen Tipps werden Sie es Step by Step schaffen, minimalistisch zu leben und Platz für die wichtigen Dinge im Leben schaffen.
Geburtstag, Ostern, Weihnachten … zu jedem Festtag bekommen wir von allen möglichen Menschen, die es eigentlich gut mit uns meinen, unnützen Kram geschenkt, der unsere Schränke füllt. Gegen sinnlose Gaben kann man sich nicht immer „wehren“. Bei engen Freunden oder Familienangehörigen kann man aber durchaus den Wunsch äußern, dass sie von Geschenken absehen und stattdessen beispielsweise einen Beitrag zum Büfett beisteuern oder gemeinsame Zeit, anstatt materieller Dinge schenken.
Schluss mit der Konsumgesellschaft!
Wenigstens kaufen wir selbst uns nur das, was wir wirklich brauchen – zumindest denken wir das beim Shoppen. Unser Wirtschaftssystem ist auf Konsum ausgelegt. Überall locken Schnäppchen, gibt es lange Shoppingnächte und einmalige Angebote, die man sich einfach nicht entgehen lassen kann.
Aber was, wenn jeder auf einmal nur noch das kauft, was er wirklich braucht?
Minimalistisch leben in 3 Schritten
Der Trend, minimalistisch zu leben greift um sich.
Er ist ein Auflehnen gegen unsere Wegwerfgesellschaft, weil wir viel zu viel kaufen. Viel mehr, als wir tatsächlich benötigen. Von Lebensmitteln einmal ganz abgesehen landen auch viele Gebrauchsgegenstände und Kleidung im Müll oder verstopfen unsere Wohnungen.
Der Konsumwahn belastet nicht nur die Umwelt und unseren Geldbeutel, sondern auch unsere Nerven. Wer sich im eigenen Schrank nicht mehr auskennt und vor lauter Dingen nicht mehr weiß, in welcher Schublade er suchen muss, der ist eindeutig an seiner Besitz-Schmerzgrenze angelangt.
Bewohner von Einzimmerwohnungen oder trendigen Tiny Houses stoßen ganz schnell ans physische Limit ihrer Behausung.
Eigentlich praktisch …
Step 1: Klasse statt Masse – einfacher leben mit wenig Besitz
… denn Minimalismus ist das Zauberwort zu mehr Gelassenheit! Und ein nachhaltiger Lebensstil, der den Alltag entschleunigt, die ständige Reizüberflutung zumindest in den eigenen vier Wänden reduziert und irgendwie auf eine ganz ruhige Art und Weise glücklich macht.
Abhängig zu sein von Gegenständen kann anstrengend sein. Dann zu merken, dass man mit ganz wenigen Dingen auskommt, wirkt herrlich befreiend. Wer sein Leben entrümpelt, entrümpelt gleichzeitig auch seine Seele.
Minimalistisch leben beginnt beim Einkauf
Darf’s ein bisschen weniger sein? Der erste Schritt Richtung Minimalismus fängt beim Kaufen an. Überlegen Sie bei Ihrem nächsten Einkauf zweimal, ob Sie dieses Produkt wirklich brauchen.
Falls sich ein Neukauf nicht umgehen lässt, entscheiden Sie sich für wertige, langlebige Produkte. Der Umwelt zuliebe und auch weil allein die höheren Kosten dazu führen werden, dass Sie die Anschaffung gut überdenken. Wertige Gegenstände können sogar ein Leben lang und darüber hinaus halten, wie zum Beispiel Vollholzmöbel.
Step 2: Einfacher wohnen – Entrümpeln tut gut
Im zweiten Schritt können Sie Ihren bisherigen Besitz überdenken. Wer schon einmal ausgemistet hat, weiß, wie befreiend es ist, sich von Dingen zu trennen, die man nicht braucht. Oft ist weniger mehr.
Die Schwierigkeit ist es, herauszufinden, was man wirklich braucht und was nicht.
Wenn man sich voller Tatendrang daran machen möchte, unnötigen Ballast auszumisten, werden viele schwach und hängen plötzlich am noch originalverpackten Sandwichtoaster oder dem T-Shirt, das noch nie wirklich gepasst hat. Vielleicht ist die Tendenz, Besitz anzuhäufen irgendwie menschlich?!
Eine goldene Regel besagt:
Etwas, das wir über ein Jahr nicht benutzt haben, brauchen wir nicht. Punkt. Weg damit!
Ausmisten für den guten Zweck
Selbstverständlich sollen Sie die Dinge, die Sie aussortiert haben, nicht einfach in die Mülltonne entsorgen. Denn: Des einen Müll ist des anderen Schatz! Alles, was noch verwendbar ist, können Sie teilen, verschenken, auf Flohmärkten oder Onlineplattformen verkaufen oder für einen guten Zweck an entsprechende Organisationen spenden. Wofür man selbst keine Verwendung mehr hat, kann für eine andere Person durchaus noch von Wert sein.
Stark bleiben trotz Trennungsschmerz
Und trotzdem fällt es schwer, sich von Dingen zu trennen, die uns seit Jahren begleiten, selbst wenn wir sie in dieser Zeit nicht zu Gesicht bekommen haben. Teilweise wissen wir nicht einmal mehr, was sich alles in unseren Schränken befindet.
Trotzdem ist die Angst groß, dass man den Gegenstand, der wieder aufgetaucht ist, vielleicht doch noch brauchen könnte, wenn man sich ihm unwiederbringlich entledigt hat. Oft hängt unser Herz an Dingen, weil wir mit ihnen bestimmte Erinnerungen und liebe Menschen verbinden.
Bei anderen ist es vielleicht nur das schlechte Gewissen (siehe Geschenkproblematik).
Seien Sie mutig!
Wir sollten Emotionen nicht an Dingen festmachen, sondern an den Erlebnissen selbst, die wir jederzeit vor unserem inneren Auge wieder aufleben lassen können. Alles andere verstaubt nur im Regal.
Step 3: Ab in die Kiste – der Trick zum Minimalismus
Wer nicht so einfach vermeintlich geliebte Gegenstände aussortieren kann, für den ist die Kisten-Technik die richtige: Gehen Sie durch die Wohnung und sammeln Sie Gegenstände ein, bei denen Sie sich nicht sicher sind, ob Sie nicht auch ohne sie leben könnten. Sie alle kommen in eine (oder zwei, oder drei) Kisten.
Außerdem jene Gegenstände, die beim Anblick keine positiven Gefühle wecken. Beschriften Sie die Kartons oder fertigen Sie eine separate Liste an, auf der sie den Inhalt festhalten. So behalten Sie den Überblick, was sich in der Kiste befindet.
Wenn Sie einen Gegenstand in Ihrem Alltag vermissen, können Sie ihn wieder aus der Kiste nehmen. Alles andere, woran Sie dann auch offensichtlich wochenlang nicht gedacht haben, kann nach einem Zeitraum von drei bis vier Monaten komplett weg. Ganz einfach.
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