Nachhaltig waschen ist einfach und gut für die Umwelt: Auch wenn Wäschewaschen nur einen kleinen Teil im Alltag ausmacht, kann man mit Wasser- und Energiesparmaßnahmen bei der Textilpflege einen großen und wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wir zeigen, wie du nachhaltig Wäsche waschen kannst.

Durchschnittlich 211 Mal läuft in einem Vier-Personen-Haushalt die Waschmaschine pro Jahr. Dabei ist nicht jeder Waschgang zwingend notwendig. Sich jeden davon gut zu überlegen, kann sich positiv auf die Umwelt auswirken. Muss die Waschmaschine doch angeworfen werden, gibt es viele Möglichkeiten, wie man diese Aufgabe umweltfreundlicher gestalten und nachhaltig waschen kann.

Nachhaltig waschen kann so einfach sein; Foto © Evgeny Atamanenko via shutterstock.com
Nachhaltig waschen kann so einfach sein; Foto © Evgeny Atamanenko via shutterstock.com

Nachhaltig waschen: Grundlagen zur Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs

1. Für nachhaltiges waschen auf Vorwäsche verzichten

Damit lässt sich Strom sparen sowie der Einfluss auf die Umwelt minimieren. Und man hat länger Freude an den Lieblingskleidungsstücken. Denn in den meisten Fällen bedarf es keiner Vorwäsche.

2. Passende Waschladung wählen

Achte darauf, dass du deine Waschmaschine die meiste Zeit voll belädst. Intelligente Waschmaschinen messen zwar die Beladung und passen daraufhin das Waschprogramm an, dennoch ist es immer noch am effizientesten, sie voll zu beladen. Aber: Überlade sie nicht!

3. Wäsche an der Luft trocknen

Vor allem an wärmeren, sonnigen Tagen funktioniert dies hervorragend und lässt die Kleidung gut riechen. Drehe dabei farbige Kleidung auf links, um ein Ausbleichen durch die Sonne zu verhindern. Auf diese Weise schonst du zudem deine Kleidung, da die Faser weniger stark belastet werden als durch einen Trockner.

4. Eco-Waschprogramme nutzen

Viele Maschinen bieten Ökowaschgänge an. Sie funktionieren genauso gut – wenn auch der Waschvorgang etwas langsamer ist. Wenn deine Maschine diese Option bietet, kannst du einen Timer einstellen, damit sie dann wäscht, wenn du gerade etwas Anderes tust.

5. Bei niedrigen Temperaturen waschen

Ganz generell kannst du bereits viel Energie sparen und damit wertvolle Ressourcen schonen, wenn du bei niedrigeren Temperaturen wäscht. Bei jedem Waschgang, den du bei 30 Grad statt 60 Grad durchführst, sparst du 60 Prozent Energie. Zudem schonen niedrigere Temperaturen deine Kleidung und sie behält länger ihre Farben.

Doch wird die Wäsche bei niedrigen Temperaturen hygienisch rein?

Hier besteht kein Grund zur Sorge, wenn du Waschmittel verwendest, die auf das Waschen bei niedrigen Temperaturen ausgelegt sind. Nur Handtücher und Unterwäsche sollten bei 60 Grad gewaschen werden. Alles andere kannst du bedenkenlos bei 30 oder 40 Grad waschen.

Um nachhaltig waschen zu können, sollte man auf unnötige Waschmittel verzichten

6. Waschmittel auf pflanzlicher Basis verwenden

Bei all den erdölbasierten Produkten vergessen wir, welche Kraft in der Natur steckt. Pflanzenbasierte Inhaltsstoffe können die Kleidung genauso sauber waschen wie Inhaltsstoffe in herkömmlichen Waschmitteln. Zusätzlich bieten sie den Vorteil, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Das macht sowohl ihren Gebrauch als auch ihre Entsorgung nachhaltig.

7. Ohne Duftstoffe oder mit natürlichen ätherischen Ölen waschen

Versuche, Waschmittel zu finden, die keine Duftstoffe enthalten. Wenn du jedoch duftende Wäsche wünschst, achte darauf, dass du ein Waschmittel mit natürlichen Duftstoffen aus ätherischen Ölen verwendest. Eine andere Möglichkeit ist, ein Lavendelsäckchen in den Schrank zu legen, damit die gewaschene Kleidung frisch bleibt.

8. Nicht überdosieren

Viel hilft viel – das entspricht beim Wäschewaschen nicht der Tatsache. Es kann sogar schädlich für die Kleidung sein, wenn man zu viel Waschmittel verwendet. Auf jeden Fall ist es unnötig und belastet die Wasserversorgung. Achte immer darauf, die Dosierungsanweisungen sorgfältig zu lesen und zu befolgen!

9. Keine scharfen Reinigungsmittel für Flecken

Was tun bei Flecken auf der Kleidung? Das Einweichen des Flecks von der Wäsche in etwas Wasser und Waschmittel oder die Verwendung von natürlicher Gallseife ist effektiv und umweltfreundlich. Es bedarf keiner scharfen chemischen Fleckenentferner.

Noch mehr Nachhaltigkeit beim Waschen

10. Plastikabfälle von Verpackungen verringern

Halte Ausschau nach Alternativen, die möglichst wenig Plastik enthalten, um Verpackungsmüll aus Plastik zu reduzieren. Zudem kannst du beim Kauf darauf achten, Plastikverpackungen zu wählen, die aus recycltem Material bestehen.

11. Waschsäcke für Polyesterkleidung

Plastik ist auch in unserer Kleidung ein Problem. Kleidungsstücke aus Stoffen wie Polyester oder Polyacryl verlieren bei jeder Wäsche kleine Mikroplastikstücke. Dieses Mikroplastik landet dann in unserem Wasserkreislauf. Für die Maschinenwäsche empfiehlt beispielsweise der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland daher spezielle Wäschesäcke, die dieses Mikroplastik auffangen und verhindern, dass es unser Wasser verschmutzt.

12. Nach Möglichkeit Solarenergie nutzen

In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Fotovoltaik-Anlagen installiert. Wenn du eine davon besitzt, kannst du sie optimal nutzen, indem du die Waschmaschine zu den sonnigsten Zeiten des Tages verwendest.

13. Umweltfreundlichkeit als Kaufkriterium für eine Waschmaschine

Die Waschmaschine spielt eine große Rolle bei der Frage, wie umweltfreundlich die Hausarbeit ist. Beim Kauf einer neuen Waschmaschine sollte man daher auf die Wasser- und Stromeffizienz achten. Das EU-Energieeffizient-Label gibt dabei eine Orientierungshilfe.

Wäsche trocknen im Winter

Sogar bei eisigen Temperaturen im Winter kann man seine Wäsche energiesparend trocknen. Grund hierfür ist die sogenannte Sublimation – ein simpler physikalischer Vorgang, bei dem das Wasser direkt vom festen Zustand (Eis) in den gasförmigen (Wasserdampf) übergeht – ohne dazwischen wieder flüssig zu werden. Wird die feuchte Wäsche nämlich bei Temperaturen unter null Grad Celsius nach draußen gehängt, gefriert das in der Kleidung enthaltene Wasser zunächst. Anschließend verdunstet das Eis zu Wasserdampf und die Wäsche ist trocken. Das hat noch einen weiteren positiven Einfluss auf die Wäsche: Die Textilien haben in der Regel danach einen angenehm lockeren, weichen Griff und sind manchmal sogar etwas geglättet.

Noch gefrorene Wäsche sollte in diesem Zustand nicht nach drinnen gebracht werden; Foto © Ivan Babydov via shutterstock.com
Noch gefrorene Wäsche sollte in diesem Zustand nicht nach drinnen gebracht werden; Foto © Ivan Babydov via shutterstock.com

Bei Trocknung in der Wohnung muss der jeweilige Raum ausreichend groß genug und gut belüftet sein, um Schimmelbildung vorzubeugen. Selbst ein beheiztes Zimmer benötigt ab und zu zirkulierende Luft, die am besten durch fünfminütiges Stoßlüften mit Durchzug erzeugt wird. Die Textilien auf dem Wäscheständer sollten dabei die Luftströmung nicht behindern.

Grundsätzlich gilt: Je wärmer der Raum ist, desto schneller trocknet die Wäsche, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Aber kostenlos ist das Trocknen in beheizten Räumen nicht: Zum einen wird Energie benötigt, um die entstehende Verdunstungskälte auszugleichen, zum anderen entweicht beim notwendigen Lüften nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Wärme nach draußen.

Um Energie und Heizkosten zu sparen, sollte daher bevorzugt im Freien oder einem unbeheizten, gut gelüfteten Raum getrocknet werden. Sollte dies nicht möglich sein, so ist ein energiesparender Wäschetrockner gegenüber dem Trocknen in einem beheizten Raum vorzuziehen.

Energiespar- und Wäschepflege-Tipps vom Forum Waschen:

  • Wäschetrocknen bei Frost im Freuen nur an trockenen Tagen – nicht bei Nebel.

  • Wäsche niemals im gefrorenen Zustand abnehmen und ins Haus bringen – sie kann beschädigt werden und ist noch feucht. Immer so lange hängen lassen, bis sie nicht mehr starr ist.

  • Beim Trocknen in beheizten Räumen Stoßlüften nicht vergessen!

  • Wäscheständer so platzieren, dass die Wäsche die Raumlüftung nicht behindert.

  • Vor dem Aufhängen die Wäsche aufschütteln, glattstreichen und gerade an der Leine befestigen.

  • Textilien möglichst nicht doppelt beziehungsweise überlappend hängen.

Mief – trotz frischer Wäsche?

Schmutz auf benutzten Textilien enthält häufig Mikroorganismen, zum Beispiel von der menschlichen Hautflora. Ebenso können Lebensmittel oder Naturmaterialien wie Erde, Pflanzen oder Tierhaare keimhaltige Spuren hinterlassen. Beim Waschgang werden diese durch das richtige Waschmittel in Verbindung mit dem geeigneten Programm mühelos aus der Wäsche entfernt. Aber wenn sich die Mikroorganismen nach der Wäsche – insbesondere nach einem Waschgang bei niedrigen Temperaturen – im feuchten Milieu der Waschmaschine vermehren, bilden sich sogenannte Biofilme. Derartige Schleimschichten aus Bakterien und Pilzen können zu unangenehmen Gerüchen in der Waschmaschine führen und zudem die frische Wäsche müffeln lassen.

Müffelnde Wäsche? Mikroorganismen lieben das feuchte Milieu in der Waschmaschine und vermehren sich darin rasant – die Folge: muffige Textilien; Foto © Andrey Popov via shutterstock.com
Müffelnde Wäsche? Mikroorganismen lieben das feuchte Milieu in der Waschmaschine und vermehren sich darin rasant – die Folge: muffige Textilien; Foto © Andrey Popov via shutterstock.com

Zur Vorbeugung empfiehlt das Forum Waschen, mindestens einmal im Monat eine Wäsche bei 60 °C mit einem Voll- oder Universalwaschmittel durchzuführen oder zusätzlich zum flüssigen Waschmittel einen Fleckenentferner mit Bleichmittel auf Sauerstoffbasis zu verwenden.

Nach der Wäsche die Tür oder den Deckel zur Waschtrommel und die Einspülkammer geöffnet lassen, sodass der Innenraum der Maschine trocknen kann und das Keimwachstum gebremst wird. Zudem sollte man darauf achten, dass alle Voraussetzungen für eine gute Einspülung der eingesetzten Wasch- und Pflegemittel gegeben sind. Aber besonders effektiv ist es, das Waschmittel direkt in die Trommel zu geben.

Mögliche Restablagerungen sind aus der Waschmaschine und der Einspülkammer zu entfernen.

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