In Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit begegnen uns immer wieder neue Begrifflichkeiten oder solche, die wir zwar schon gehört haben, deren Bedeutung sich aber nicht klar erschließt. Wir haben für dich ein ausführliches Öko-ABC zusammengestellt.

Autofreier Tag
1973 gab es aufgrund der Ölkrise autofreie Sonntage. Seit einigen Jahren gilt der 22. September als autofreier Tag. Es gibt zwar kein offizielles Fahrverbot, aber einige Städte und Verbände beteiligen sich, indem sie Straßenabschnitte für den Autoverkehr sperren.
Biodiversität
… meint die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Dazu gehören Lebensräume (Ökosysteme) sowie Tier- und Pflanzenarten (Artenvielfalt). Durch den Klimawandel, Landnutzungsänderungen und das Eingreifen in Ökosysteme durch den Menschen ist die Biodiversität zunehmend bedroht. Immer mehr Tiere und Pflanzen sterben aus.
CO2-Äquivalent
Das CO2-Äquivalent ist eine Einheit, welche die Emission eines Treibhausgases im Vergleich zu CO2 angibt. So kann leichter ein Vergleich zwischen der Klimawirkung verschiedener Treibhausgase hergestellt werden.
Desertifikation
Hierbei handelt es sich um die Ausbreitung oder Entstehung von Wüstenregionen. Eine Ursache dafür ist beispielsweise der Klimawandel. Folgen sind ein Rückgang der Artenvielfalt durch eine Lebensraumveränderung, Probleme im Bereich Landwirtschaft, Wasserknappheit und Hungersnöte.
Energieneutralität
… liegt dann vor, wenn der Energieverbrauch durch erneuerbare Energien gedeckt ist. Es wird also nur so viel Energie verbraucht, wie sich nachhaltig produzieren lässt.
Fast Fashion
… ist ein Geschäftsansatz der Textilindustrie zur schnellen und kostengünstigen Produktion von Kleidung, um aktuellen Modetrends zu entsprechen und den Markt umgehend mit neuen Kollektionen zu versorgen – alles unter dem Aspekt minderwertiger Materialien, niedriger Löhne, schlechter Arbeitsbedingungen sowie hohen Abfallaufkommens.
Green Deal
So heißt ein Programm der EU, das darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Kernziele sind die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die Förderung erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft und der Kreislaufwirtschaft.
Hans Carl von Carlowitz
Dieser fürstliche Buchführer gilt als Begründer der Nachhaltigkeit. In seinem Werk über Forstwirtschaft aus dem Jahr 1713 formulierte er erstmals das Prinzip einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Er hat zwar nicht die Nachhaltigkeit an sich, doch aber das Wort erfunden und stark geprägt.
Immission
Man bezeichnet damit die durch Emissionen (Ausstoß gesundheitsschädlicher oder umweltgefährdender Stoffe) entstehenden Einwirkungen auf Natur, Mensch und Tier. Solche Störfaktoren sind zum Beispiel Luftverunreinigung, Lärm, Wärme und Strahlung.
Jackfruit
Sie ist ein absolutes Trend-Food unter jenen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren. Das unreife Fruchtfleisch ist aufgrund seiner Faserstruktur ein geeignetes Fleischimitat. Zudem sind darin wichtige Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine wie Eisen und Calcium enthalten. Problematisch ist jedoch, dass die Frucht ausschließlich in tropischen Ländern wie Indien oder Bangladesch wächst. Sie muss also einen sehr weiten Weg bis auf unsere Teller zurücklegen.
Klimakipppunkte
… sind Schwellenwerte, deren Überschreitung unumkehrbare Veränderungen hervorrufen. Forschende gehen davon aus, dass bis 2030 mehrere Klimakipppunkte übertreten werden könnten. Dazu gehören das Schmelzen der Eisschilde in der Antarktis und Grönland, das Tauen des Permafrost-Bodens und das Korallensterben in tropischen Regionen.
Lichtverschmutzung
Neben der Verschmutzung von Natur und Luft ist jene von Licht ein großes Problem. Gemeint ist damit die ständige Abwesenheit von Dunkelheit und es beschreibt die Folgen daraus: Der Wachstumszyklus von Pflanzen gerät durcheinander und Schwärme von Fischen sowie Vögeln verlieren die Orientierung. Auf den Hormonhaushalt und die Gesundheit des Menschen hat das ständige helle Licht ebenfalls negative Auswirkungen.
Müllstrudel
Durch Wasserstrudel kommt es im Meer zu riesigen Ansammlungen von Müll, den sogenannten Plastikinseln. Der Great Pacific Garbage Patch hat beispielsweise eine Größe von 1,6 Millionen Quadratkilometern und ist damit dreimal so groß wie Frankreich. Das herumtreibende Plastik braucht Hunderte von Jahren, um sich zu zersetzen. Außerdem verfangen sich darin viele Meeresbewohner oder sie verschlucken Teile davon.
Nährstoffeinträge
Beim Anbau von Pflanzen werden dem Boden oft Nährstoffe zugeführt, um einen höheren Ertrag zu erzielen. Das Düngen, vor allem mit Stickstoff, kann jedoch ein Ungleichgewicht der Nährstoffverhältnisse im Grund bewirken. Dadurch werden Arten verdrängt und manche Pflanzen können nicht mehr wachsen. Etwa die Hälfte der Flora auf der Roten Liste ist aufgrund von Nährstoffeinträgen bedroht.
Ostrich Effect
Die Vogel-Strauß-Taktik bezeichnet das Phänomen, Probleme zu ignorieren und darauf zu warten, dass sie sich von selbst lösen. Besonders beim Klimaschutz tritt dieser Effekt häufig auf. Viele Menschen verkennen die Tatsache, dass schon die kleinsten Änderungen im Alltag zum Schutz der Umwelt beitragen könnten. Würde man weniger die Augen verschließen und mehr auf einen nachhaltigen Lebensstil achten, könnte dadurch viel bewirkt werden.
Permafrostboden
Einige Gebiete auf der Nordhalbkugel, wie große Teile Russlands, sind seit der Eiszeit nicht aufgetaut. Bis zu 1500 Meter reicht das Eis an manchen Stellen in den Boden, darüber liegt Schlamm. Im Sommer taut die obere Schicht der Permafrostböden auf und es wird Methan freigesetzt. Durch den Klimawandel wird dieser Prozess beschleunigt und immer größere Mengen des Treibhausgases gelangen in die Atmosphäre.
Quecksilber
Durch Bergbau und Kohleverbrennung gelangt Quecksilber in die Meere. Dort sammelt es sich als giftiges Methylquecksilber in Fischen an und wird so auch von uns Menschen verzehrt. Folgen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine beeinträchtigte Hirnentwicklung bei Kindern sein. Nehmen Fische zu viel davon auf, sterben sie.
Rezyklate
Als Rezyklate bezeichnet man beim Recycling entstandene Materialien. Sie werden in der Sekundärproduktion zu neuen Produkten verarbeitet.
Strawkling
… setzt sich aus den englischen Wörtern Straw (Strohhalm) und Snorkeling (Schnorcheln) zusammen. Es bezeichnet die Aktivität, beim Schnorcheln oder Tauchen Müll wie Strohhalme aus dem Meer zu fischen. Entstanden ist das Konzept 2018 in Australien und wird seitdem regelmäßig umgesetzt.
Treibhauseffekt
Darin liegt der Klimawandel begründet. Treibhausgase wie Methan und CO2 werden in die Atmosphäre freigesetzt und halten dort die Wärmestrahlung zurück. Das ist erstmal etwas Gutes, da wir ohne diesen Effekt eine Durchschnittstemperatur von -18 Grad auf unserem Planeten hätten. Das Problem ist jedoch, dass inzwischen so viele Treibhausgase in der Atmosphäre schweben, dass es immer wärmer wird.
Urban Mining
… bedeutet übersetzt Bergbau in der Stadt. Auf Müllhalden, Schrottplätzen oder in verlassenen Gebäuden wird nach Rohren, Elektroschrott und Metallteilen gesucht, die vor Ort recycelt und wiederverwendet werden.
Virtueller Wasserverbrauch
Wir verbrauchen große Mengen an virtuellem Wasser. Damit ist der Wasserverbrauch bei der Herstellung von Produkten gemeint. Er erfolgt also indirekt, aber in deutlich größeren Mengen als der für uns sichtbare Verbrauch.
Whataboutism
… ist eine rhetorische Taktik, um von Kritik oder einem heiklen Thema mit einer Gegenfrage oder dem Verweis auf eine andere Angelegenheit abzulenken. Dieses Phänomen dient oft dazu, eine Diskussion zu entkräften oder den Fokus von einem unangenehmen Thema abzulenken, indem man auf vermeintliche ähnliche oder gleichwertige Probleme hinweist. Beispiel: „Solange große Firmen weiterhin CO2-Emissionen produzieren, bringt es nichts, wenn ich weniger Auto fahre.“
Xeriscaping
… ist eine Form des Gärtnerns, bei der Pflanzen angebaut werden, die mit wenig Wasser auskommen. Besonders beliebt ist dieses Konzept in trockenen Gebieten. Man spart dabei Wasser und es müssen kaum Dünger sowie Pestizide eingesetzt werden, da die Pflanzen an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind.
Y–Generation
Die Generation Y, auch als Millennials bekannt, umfasst im Allgemeinen Menschen, die in den frühen 1980er- bis Mitte der 1990er-Jahre geboren wurden. Sie wird als anspruchsvoll in Bezug auf persönliche Entwicklung, soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit angesehen.
Zero Waste
Menschen, die nach dem Zero-Waste-Prinzip leben, versuchen so wenig Müll wie möglich zu produzieren und angefallenen Abfall zu recyceln.

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