Viele Produkte werden als klima- oder umweltneutral beworben. Aber was ist eigentlich der Unterschied? Was die Begriffe bedeuten, erfährst du hier.

Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für unseren Planeten. Faktoren wie Überdüngung oder Versauerung sind aber ebenfalls schädlich für die Umwelt und die Biodiversität. Sie fördern das Artensterben und be­einträchtigen die Lebensqualität von uns Menschen. Sind klimaneutrale Produkte da schon der Weisheit letzter Schluss? Sollten sie nicht besser gleich umweltneutral sein? Und: Geht das überhaupt?

CO2-Ausstoß

Bezeichnungen wie klima- oder umweltneutral sollen Informationen über den CO₂-Ausstoß geben – doch nicht immer ist Verlass auf die Labels. Foto © Jasmin Sessler via unsplash.com

Klimaneutrale Produkte tragen mit dazu bei, die klimaschädlichen Treibhausgase nicht noch weiter zu erhöhen. Die Emissio­nen im Produktions- und Lieferprozess von vornherein zu vermeiden oder zu verrin­gern, wäre der Königsweg, meist werden sie aber nur kompensiert. Dies geschieht in der Regel in Form von Emissionszertifi­katen, einem finanziellen Beitrag, der dann beispielsweise in Wiederaufforstungspro­jekte fließt.

 Das Problem mit den CO2-Zertifikaten

Werden Produktion und Lieferketten nicht optimiert, sind Emissionszertifikate für große Unternehmen letzten Endes nur eine Art Freifahrtschein, um so klimaschädlich weiter zu wirtschaften wie bisher. Am Sta­tus quo der weltweiten CO₂-Emissionen än­dert sich nichts, da sich in Schwellen- und Entwicklungsländern ansässige Firmen die teuren Zertifikate gar nicht leisten können und ihnen auch die finanziellen Mittel feh­len, um in klimafreundlichere Produktions­bedingungen zu investieren.

Liebe statt CO2

Besser für den Klimaschutz wäre weniger CO₂-Ausstoß statt der Kauf von CO₂-Zertifikaten. Foto © Markus Spiske via unsplash.com

Wann ist ein Produkt umweltneutral?

Um wirklich umweltneutral zu sein, muss der gesamte Lebenszyklus eines Produkts unter die Lupe genommen werden – von der Rohstoffgewinnung und Produktent­wicklung über die Produktherstellung und die Transportwege bis zur Entsorgung. Für die Ökobilanz entscheidend ist dann nicht nur der CO₂-Fußabdruck, sondern sind außerdem weitere Aspekte wie die Recycle­fähigkeit der Verpackung oder der Einfluss auf Ökosysteme durch Überdüngung und Versauerung.

Wie das in der Praxis aussehen könnte, demonstriert die Drogeriekette Dm mit der Produktreihe Pro Climate. Zunächst wird für jedes Produkt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin eine Ökobi­lanz erstellt, wobei neben den CO₂-Emissionen die Auswirkungen in den Kategorien Überdüngung, Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau erfasst werden. Basierend auf den Ergebnissen der Ökobilanz geht es dann darum, die ermittelten negativen Umweltauswirkungen von Anfang an so weit wie möglich zu reduzieren. Außerdem wird bei der Kompensation der unver­meidbaren Auswirkungen darauf geachtet, verursachungsgerecht vorzugehen – also zum Beispiel beim Faktor Überdüngungen in Umweltprojekte zu investieren, die genau hier den Hebel ansetzen. Dafür kooperiert Dm mit dem Unternehmen Heimaterbe, das sich dem Ankauf und der naturschutzfach­lichen Aufwertung von ehemaligen Zechen im Ruhrgebiet verschrieben hat.

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