Heiß, heißer – Sommer in Deutschland. Wenn die Temperaturen weit über die 30-Grad-Marke klettern, kann der Körper schnell an seine Grenzen kommen. Wir geben Tipps zum Schutz vor extremer Hitze.

Auch wenn die Sommermonate in Deutschland oft launisch sind, können in unseren Breitengraden die Temperaturen schnell Rekordwerte erreichen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bewertete den Sommer 2022 in Deutschland mit fast 820 Sonnenstunden als den sonnigsten und sechsttrockensten seit 1881. Er gehört zudem zu den wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn.

Der DWD vermeldete: „Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben.“ Hamburg-Neuwiedenthal beispielsweise meldete am 20. Juli mit 40,1 °C die deutschlandweit höchste Temperatur im Jahr 2022. Bei Temperaturen wie diesen kann es für Mensch und Tier unter Umständen gefährlich werden, wenn sie über längere Zeit ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr gleißender Sonne und Hitze ausgesetzt sind.

Besonders im Sommer kann es überlebenswichtig oder im schlimmsten Fall gar lebensrettend sein, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren.

Schutz vor extremer Hitze

Foto © Simona Pilolla via Shutterstock

Schutz vor extremer Hitze: Hitzetipps für den Menschen

  • Viel trinken! Mindestens ein bis zwei Liter Flüssigkeit mehr als sonst. Neben stillem Wasser sind besonders geeignet: natriumhaltiges Mineralwasser, Gemüsesäfte, Fruchtsaftschorlen, isotonische Getränke sowie Früchte- und Kräutertees. Statt eisgekühlt am besten in Zimmertemperatur genießen!

  • Alkoholische und koffeinhaltige Getränke reduzieren oder besser noch ganz meiden.

  • Mittagshitze meiden! Wer Sport treiben, der Gartenarbeit nachgehen oder sich draußen bewegen möchte, sollte dies lieber in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erledigen.

  • Sonnencreme und Kopfbedeckung benutzen.

  • Helle, lockere Kleidung tragen.

  • Menschenansammlungen wie in Bussen und Bahnen meiden.

Hitzeschutz für Senioren

Besonders ältere und pflegebedürftige Menschen sind durch Hitze gefährdet. Hitzewellen können bei ihnen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen oder sogar zum Tod führen. Das kann viele unterschiedliche Ursachen haben. So nehmen Senioren etwa Hitze oftmals nicht mehr so
stark wahr und schützen sich nicht ausreichend davor.

Das Durstgefühl sowie die Fähigkeit, Flüssigkeiten zu speichern, können ebenfalls verringert sein, wodurch diese Personen anfälliger für eine Dehydration sind. Des Weiteren kann der Körper seine Temperatur nicht mehr so gut regulieren. Die Durchblutung der Haut verringert sich und das Schwitzen setzt verzögert ein oder ist vermindert.

Die Anpassung an hohe Außentemperaturen geschieht also langsamer oder gar unzureichend. Stärkere Temperaturschwankungen, aber auch länger anhaltende Hitzeperioden und schwüle Tage sind demzufolge eine große Belastung für sie. Angehörige oder Pflegekräfte können Vorsichtsmaßnahmen für Betroffene treffen, um das Risiko einer Überhitzung deutlich zu senken.

Verlege Einkäufe und Erledigungen sowie körperlich anstrengendere Aktivitäten in die Morgenstunden. Denke an luftige Kleidung, eine Kopfbedeckung, Sonnenschutz, Sonnenbrille sowie viel Flüssigkeit! Kurze erfrischende Duschen, kühle Fuß- und Armbäder sowie feuchte Waschlappen und Wasserzerstäuber, mit denen Gesicht, Nacken, Arme und Beine abgekühlt werden können, schaffen Erleichterung.

Beachte außerdem, dass einige Medikamente bei starker Hitze ihre Wirksamkeit verlieren können. Bewahre sie daher trocken und kühl auf.

Hitzeschutz für Kinder und Säuglinge

Ähnlich durch Hitze gefährdet sind Kinder und Säuglinge. Sie haben im Vergleich zu Erwachsenen eine größere Körperoberfläche im Verhältnis zu ihrer Körpermasse. Das bedeutet, dass sie bei hohen Temperaturen mehr Wärme aufnehmen und abgeben können. Kinder sind meist besonders aktiv und können Warnsignale des Körpers auf Überhitzung unter Umständen nicht richtig oder rechtzeitig deuten.

Zudem ist ihr Stoffwechsel erhöht, wodurch ihr Körper mehr Wärme produziert. Wenn also die Körpertemperatur steigt, müssen sie mehr Wärme abgeben, um eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden. Dies kann an besonders heißen Tagen eine enorme Belastung sein. Dazu kommt, dass Kinder einen höheren Flüssigkeitsbedarf haben und schneller dehydrieren können, wenn sie bei Hitze nicht ausreichend trinken.

Generell gelten daher die gleichen Schutzmaßnahmen wie für Erwachsene. Achte darauf, dass dein Kind ausreichend trinkt und biete Wasser und verdünnte Fruchtsäfte an. Ziehe deinem Kind helle, luftige und atmungsaktive Kleidung an. Eine Kopfbedeckung, Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, eine Sonnenbrille sowie das Vermeiden der direkten Sonne sind unerlässlich!

Anzeichen für Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag beim Menschen:

  • Schwindel

  • Benommenheit

  • Schwäche

  • Erschöpfung

  • Kopfschmerzen

  • Verschwommenes Sehen

  • Muskelschmerzen

  • Übelkeit

  • Erbrechen

Bei Hitzschlag außerdem: Haut ist heiß, gerötet und unter Umständen trocken, Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit, Krämpfe, Koma, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Körpertemperatur steigt auf über 40 °C

Schutz vor extremer Hitze – Hund

Foto © Jaromir Chalabala vis Shutterstock

Hitzetipps fürs Tier

Wer ein Haustier besitzt, sollte an heißen Tagen seinen Vierbeiner besonders aufmerksam beobachten, um eventuelle Veränderungen im Verhalten sofort feststellen und entsprechend schnell reagieren zu können.

  • Hunde niemals allein im Auto zurücklassen, auch nicht für wenige Minuten! Die Vierbeiner können in Lebensgefahr geraten!
  • Hunden und Katzen viel Trinkwasser anbieten – auch beim Gassigehen eine Flasche mitnehmen.

  • Besser kleinere Nahrungsportionen über den Tag verteilt geben – große Portionen sind schwer verdaulich und belasten den Kreislauf.

  • Abkühlungs- und Ruhepausen einlegen.
  • Bei Hitze nicht auf dem Asphalt ausführen, dieser kann sich in praller Sonne stark erhitzen und die Pfoten können verbrennen!
  • Lieber im Wald, auf Feldwegen oder im Park spazieren gehen, wo es ausreichend Schatten gibt – am besten früh morgens oder spät abends.
  • Gegebenenfalls Fell kürzen.
  • Schaffe ein kühles Zuhause, zum Beispiel mit Ventilator, Klimaanlage, Durchzug, abgedunkelten Räumen, oder ermögliche es deinem Tier, in den Keller oder die Tiefgarage zu gehen – dort ist es oft kühler als in oberen Räumen.

  • Bei drohender Überhitzung helfen feuchte Umschläge mit lauwarmem Wasser.
  • Vor Sonnenbrand schützen: Die Nasenspitze sowie die Ohren können mit einer sensitiven Sonnencreme für Kinder ohne Duftstoffe eingecremt werden.
  • Biete deinem Vierbeiner eine erfrischende Abkühlung an! Beispielsweise mit einem Rasensprenger, einem Kinderpool oder einem Ausflug zum See.

Erste Anzeichen einer Überhitzung beim Tier:

  • starkes Hecheln
  • Unruhe
  • langgestreckter Hals, weit heraushängende Zunge
  • sucht nervös nach einer Möglichkeit, ins Kühle zu gelangen

Anzeichen eines Hitzschlags beim Hund:

  • schnelle, flache Atmung
  • Herzrasen
  • hochrote Schleimhäute
  • Taumeln
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • starker Speichelfluss
  • Teilnahmslosigkeit
  • Körpertemperatur über 40 °C
  • blasse, trockene, eventuell bläuliche Schleimhäute

  • Krämpfe, Zittern

  • Bewusstlosigkeit, Koma

Anzeichen eines Hitzschlags bei Katzen:

  • erhöhte Atemfrequenz mit Maulatmung (Atemnot)
  • schwaches und unruhiges Allgemeinbefinden, Erschöpfungssymptome und Bewusstlosigkeit
  • gegebenenfalls Erbrechen
  • Schocksymptome: blasse und bläuliche Schleimhäute, erhöhte Pulsfrequenz, flache Atmung
  • Anstieg der Körpertemperatur über 40 °C
  • Krämpfe und Zittern

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