Wer viel und gerne reist, sollte stets auch einen Blick auf die Natur und das Tierwohl haben. Wir geben Tipps, wie Tierschutz im Urlaub gelingen kann.
Tierschutz sollte auch im Urlaub nicht aufhören: Ob Selfies mit Tieren, der Besuch von Delfinarien, Elefanten-Shows oder der Kauf exotischer Souvenirs: Wildtier-Attraktionen für Touristen boomen. Dahinter verbirgt sich häufig großes Leid. Die Tier- und Naturschutzorganisation Pro Wildlife gibt Tipps für einen tierfreundlichen Urlaub.
Urlaub mit Tierschutz: Bei einer Safari können Élefanten in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden; Foto © BlueOrange Studio via shutterstock.com
Der beste Tierschutz: Kontakt mit wilden Tieren vermeiden
„Bei vielen Angeboten wird die Tierliebe von Touristen ausgenutzt“, sagt Katharina Lameter, Biologin bei Pro Wildlife. „Mit dem Bedürfnis von immer mehr Menschen, Wildtieren ganz nahezukommen, wird viel Geld gemacht; sei es beim Elefantenreiten, in Delfinarien, beim Streicheln von Affen oder Selfies mit Raubkatzen.“ Die Tiere sind die Leidtragenden: Viele werden speziell für die Touristen illegal aus ihrem Lebensraum gerissen. Für den Urlauber nicht erkennbar leben die meisten Tiere unter miserablen Haltungsbedingungen. Auch die Dressurmethoden sind brutal. „Für Wildtiere bedeutet der Kontakt mit Touristen schlichtweg Stress“, so Lameter.
Keine Souvenirs aus Wildtieren mitnehmen
Pro Wildlife rät davon ab, Souvenirs aus Wildtieren und Pflanzen oder lebende Tiere aus dem Urlaub mitzubringen. „Andenken aus Tieren und Pflanzen heizen die Plünderung der Wildbestände an. Tausende Tier- und Pflanzenarten sind hoch bedroht, etliche von ihnen international geschützt“, so die Pro Wildlife Expertin. Jedes Jahr beschlagnahmt der deutsche Zoll unzählige Souvenirs aus geschützten Tier- oder Pflanzenarten und verhängt Bußgelder. „Elfenbein-Schnitzereien gehören in Europa zu den am häufigsten illegal eingeführten Souvenirs. Die Urlauber müssen sich im Klaren darüber sein, dass hierfür Elefanten gewildert werden. Beliebt sind zudem Geldbörsen, Taschen, Gürtel und Schuhe aus Reptilleder. Die Tiere werden häufig aus der Natur gefangen und teils sogar lebend gehäutet, um solche fragwürdigen Luxusartikel herzustellen“, so Lameter. Weitere beliebte Souvenirs sind Korallen, Muscheln und Haizähne, hier sind ebenfalls viele Arten bedroht und teils international geschützt. Die Artenschützer raten zu Urlaubserinnerungen aus Keramik, Stoff oder Metall, für die keine Wildtiere oder -pflanzen verwendet wurden.
Mit Natur- und Tiersouvenirs geht auch Tierleid einher; Foto © Stavchansky Yakov via shutterstock.com
Auf Gerichte aus exotischem Wildfleisch verzichten
Für neue Absatzmärkte bieten beispielsweise Ausflugsschiffe und Restaurants in Skandinavien neugierigen Urlaubern Walfleisch als regionale Spezialität an. In Frankreich werden noch immer Froschschenkel serviert, in anderen Ländern gibt es Haifisch oder Wildfleisch, zum Beispiel vom Zebra. „Touristen werden mit vermeintlich exotischem Gaumenkitzel gelockt und unterstützen so die grausame Jagd auf teils bedrohte Wildtiere. Für Tierfreunde und die, die sich für den Tierschutz einsetzen, sollte das eindeutig ein Tabu sein“, so Lameter.
Tierleidfreie Aktivitäten im Urlaub
Wer im Urlaub gerne in der Natur ist und die Flora und Fauna vor Ort besser kennenlernen möchte, setzt auf Aktivitäten, die mit dem Tierschutz und dem Umweltschutz vereinbar sind. Pro Wildlife rät, Wildtiere dort zu beobachten, wo sie hingehören: in freier Natur. Attraktionen wie Whale Watching oder Fotosafaris können zum Höhepunkt eines jeden Urlaubs werden. Tierfreundliche Angebote sind daran zu erkennen, dass die Tiere respektvoll aus gebührendem Abstand beachtet werden. Wer sichergehen will, sollte sich genau erkundigen und bei seinem Reiseveranstalter nachfragen, welche Tierschutzstandards gelten.
Hier einige konkrete Beispiele:
Tierleidfreie Tierparks und Reservate
Suche nach Einrichtungen, die sich auf den Tierschutz spezialisiert haben und artgerechte Haltung und Pflege bieten. Hier kannst du die Tiere beobachten, lernen und gleichzeitig zum Schutz ihrer Lebensräume beitragen.
Whale Watching
Buche eine Whale Watching Tour bei Unternehmen, die sich an strenge Verhaltensrichtlinien halten, um die Wale und ihre Umwelt zu schützen. Achte darauf, dass die Anbieter respektvoll mit den Tieren umgehen und keine störenden oder schädlichen Praktiken anwenden. Der WWF gibt weitere Informationen und hat eine Checkliste mit hilfreichen Tipps zum Wale beobachten.
Whale Watching (Walbeobachtung) ist eine tierleidfreie Aktivität im Urlaub; Foto © Denis Kichatof via shutterstock.com
Ökologische Schutzgebiete
Plane einen Besuch in Naturschutzgebieten, in denen du die Möglichkeit hast, wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Diese Gebiete arbeiten daran, die Tierwelt zu erhalten und gleichzeitig nachhaltigen Tourismus zu fördern.
Tierbeobachtungstouren
Unterstütze Unternehmen, die ethische Tierbeobachtungstouren anbieten. Dazu gehören beispielsweise Safaris, bei denen du die Möglichkeit hast, wilde Tiere aus sicherer Entfernung zu beobachten und ihren natürlichen Verhaltensweisen nahezukommen.
Auf Safari kannst du Wildtiere in freier Wildbahn beobachten; Foto © soft_light via shutterstock.com
Tierheime und Gnadenhöfe
Informiere dich über Tierheime und Gnadenhöfe in deinem Urlaubsziel und erkunde die Möglichkeit, sie zu besuchen. Du kannst Zeit mit geretteten Tieren verbringen und dabei helfen, ihnen Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken.
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