Mit Klarsichtfolie möchten umweltbewusste Menschen schon lange keine Lebensmittel mehr einpacken. Eine andere Option: Bienenwachstücher. Was du beachten solltest und wie du selbst Wachstücher herstellst, erfährst du hier.
Angebrochene Lebensmittel aufbewahren oder transportieren müssen: Das kennst du sicher nur zu gut. Oft zerbricht man sich den Kopf, wie man diese Alltäglichkeiten nachhaltig gestalten kann. Noch recht neu als Alternative zu Klarsicht- und Alufolie sind Bienenwachstücher. Ob gepunktet, bunt oder mit Blümchen: Die Tücher punkten allein schon durch ihr Aussehen. Das täuscht aber in manchen Fällen auch darüber hinweg, dass diese Verpackung nicht nur Vorteile bietet. Wir haben Wissenswerte Informationen und Anleitungen für dich gesammelt
Bienenwachstücher: Mit Vorsicht zu genießen
Im Gegensatz zu Frischhalte- oder Alufolie liegen die Vorteile von Bienenwachstüchern auf der Hand: Sie sind wiederverwendbar, im Idealfall ohne unliebsame Zusatzstoffe und leicht selbst herzustellen. Allerdings gibt es auch gute Gründe dafür, lieber zu Schraubgläsern oder Mehrwegdosen zu greifen.
“Entscheidender Nachteil” der Bienenwachstücher sei, so die Verbraucherzentrale NRW, dass man sie nicht heiß spülen kann. Denn bei einer Temperatur von 62 Grad schmilzt das Wachs. Weil bestimmte Keime dadurch nicht zu entfernen sind, eignen sich die Tücher zum Beispiel nicht, um rohes Fleisch oder rohen Fisch aufzubewahren. Gerade für fetthaltige Produkte gilt außerdem, dass sie nicht in direkten Kontakt mit den Tüchern kommen sollten, da Wachsbestandteile bei hohem Fettgehalt besonders schnell von Lebensmitteln angenommen werden.
Achtung bei den Inhaltsstoffen
Gerade, wenn du Bienenwachstücher nicht selbst machst, sondern kaufst, solltest du dir genau ansehen, woraus sie hergestellt sind. Üblicherweise kommen Stofftücher, Bienenwachs, Öl und manchmal Harz zum Einsatz. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist allerdings darauf hin, dass der verwendete Stoff für Lebensmittelkontakt geeignet sein muss. Sonst können die Druckfarben des Materials auf Lebensmittel übergehen. Zudem sollten die Bestandteile den Anforderungen als Lebensmittelzusatzstoff entsprechen, sonst könnte eine Verunreinigung mit Mineralöl oder Pestiziden vorliegen.
Doch das Institut schreibt auch: “Sofern ausschließlich Bienenwachs entsprechend den Reinheitsanforderungen der Verordnung (EU) Nr. 231/2012 zur Beschichtung der Tücher verwendet wird, sind diese Übergänge toxikologisch unbedenklich.”
Ebenfalls wahrscheinlich sei es, dass teilweise zugesetztes Jojobaöl auf Lebensmittel übergeht. Da zu den Auswirkungen von Jojobaöl noch keine Langzeitstudien vorliegen, empfiehlt das BfR den Einsatz der Substanz bei der Herstellung nicht.
Bienenwachstücher selbst machen
All diese Zusatzstoffe kannst du vermeiden, indem du Bienenwachstücher selbst herstellst. Der BUND empfiehlt zum einen reinen, sauberen Biobaumwollstoff zu verwenden. Andererseits solltest du das Wachs im Idealfall bei einem Bioimker kaufen. So vermeidest du, dass es mit Paraffin, Stearin, Pestiziden oder Tierarzneien verunreinigt ist. Am besten wählst du einen regionalen Imker, dann kannst du noch mehr darüber erfahren, welche Felder in der Nähe der Bienenvölker sind und ob hier eventuell konventionelle Landwirtschaft mit entsprechenden Pestiziden betrieben wird.
Und so geht’s
Es gibt mehrere Varianten zur Herstellung von Bienenwachstüchern. Wir stellen dir zwei vor! Bei beiden Herangehensweisen solltest du zunächst den Stoff, den du verwendest, auf deine bevorzugte Größe zuschneiden. Verwende dafür eine Zickzackschere, so fransen die Ecken deiner Tücher später nicht aus.
Eintauchen in flüssiges Wachs
Du kannst zum Beispiel Bienenwachs im Wasserbad unter Rühren schmelzen. Danach füllst du das flüssige Wachs in eine flache Schale und tauchst die Tücher hinein. Überschüssiges Wachs kannst du nun mit einem Pinsel entfernen. Zum Trocknen legst du die Tücher flach aus.
Mit dem Bügeleisen
Lege deinen Zuschnitt auf Backpapier. Verteile dann gleichmäßig Bienenwachsstücke darauf. Lege ein zweites Blatt Backpapier auf das Tuch und bügle bei mittlerer Hitze darüber. Den Vorgang auf der anderen Seite wiederholen. Dann das Papier abziehen und Tücher trocknen lassen.
Reinigung und Pflege
Wenn du deine Bienenwachstücher gut pflegst, werden sie dir auch einen treuen Dienst erweisen. Verzichte dafür bei der Reinigung auf Bürsten, starke Putzmittel und heißes Wasser. Die Spülmaschine ist tabu! Am besten spülst du die Wachserzeugnisse mit lauwarmem oder kaltem Wasser ab. Sind sie sehr stark verschmutzt, kannst du ein mildes Spülmittel verwenden. Danach tupfst du sie mit einem Geschirrtuch ab und breitest sie zum Trocknen aus. Achtung: Nicht in die pralle Sonne hängen oder legen, da das Wachs sonst schmilzt.
Wenn deine Bienenwachstücher Knicke bekommen, kannst du sie einfach zwischen zwei Backpapiere legen und bügeln. Es ist jederzeit möglich, die Tücher neu mit Wachs zu beschichten.
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