Schon 1777 forschte Johann Wolfgang von Goethe, Harzliebhaber, zu dem Mittelgebirge Harz mit seinem Nationalpark. Und noch heute faszinieren Felsvorsprünge und traumhafte Wege Wanderer.

Wenn die Kiefern ihren Duft verströmen und kleine Bäche leise neben den Wanderwegen plätschern, dann macht es Freude, durch die Wälder zu wandern und Teil der Landschaft zu werden. Doch der Harz besteht nicht nur aus Wäldern und Bächen, sondern bietet auch geologisch einige Sehenswürdigkeiten. Schon Goethe wusste das zu schätzen und reiste als Forscher dreimal in den Harz, um sich mit den teils bizarren Felsformationen zu beschäftigen. Froschfelsen, Ottofelsen, Treppenstein – das sind nur einige der Namen, welche die Felsen im Laufe der Zeit erhielten.

Der Harz ist eine der beliebtesten Wanderregionen Deutschlands und dabei extrem vielfältig. Das Mittelgebirge erstreckt sich über drei Bundesländer, war lange Zeit politisch geteilt, erreicht Höhen von über 1100 Metern und besitzt dennoch flache Ebenen. Daher wird jeder Wanderer und Naturliebhaber etwas für sich im Harz finden, was ihn fasziniert. green Lifestyle stellt Panoramawanderwege im Nationalpark und darum vor.

Steckbrief Nationalpark Harz

Eröffnung: 1. Oktober 1990

Fläche: 24 700 Hektar

Besucherzahlen: Rund 4 Millionen

Gipfel: Brocken (1141 Meter), Wurmberg (791 Meter), Rammelsberg (635 Meter)

Naturausstattung: 97 Prozent der Fläche sind Wälder. Zudem gibt es Moore, Felsen und Blockhalden.

Gewässer: Der Harz ist durch viele Stauseen und Talsperren gekennzeichnet, da er zu den regenreichsten Gebirgen Deutschlands zählt.

Panoramawege im Nationalpark Harz

Der Liebesbankweg – für Liebende

Im Goslarer Ortsteil Hahnenklee in Niedersachsen lässt der Liebesbankweg die Herzen von Verliebten höher schlagen. Entlang der gesamten Strecke stehen liebevoll geschnitzte Sitzbänke, die über die einzelnen Jahrestage einer Ehe informieren.

Los geht es nahe der sehenswerten Stabkirche in Hahnenklee, indem man durch das Tor der Liebe den Wanderweg betritt. Herzen weisen den Weg. Vorbei an Bänken, die zum Verweilen einladen, führt er zu der ersten, der Verlobungsbank. Man umrundet den Bocksberg an dessen Nordseite und unterquert die Seilbahn, mit der man sich auf den Gipfel bringen lassen könnte. Nach einem kurzen Abstieg auf der Route gelangen Wanderer zur nächsten Liebesbank. Die Sitzplätze sind geformt wie zwei Herzen, die miteinander vereint sind. Von dieser haben sie einen schönen Ausblick auf den Auerhahn-Teich, einer von mehreren Teichen, die wie Perlen an einer Kette aneinandergereiht sind.

Der Wanderweg ist bis zum Schluss mit den Jahrestagen der Ehe gesäumt und führt zur Veilchen- weiter bis zur Goldenen Hochzeit. Leichte, meist schattige Wanderungen auf Waldwegen und Wurzelpfaden mit einigen Ausblicken machen den Wanderweg zu einem erholsamen Rundgang. Aufgrund der Liebesbänke gibt es zahlreiche Pausenmöglichkeiten.

Eine Bank am Liebesbankweg bei Hahnenklee im Harz; Foto © Janet Worg via shutterstock.com

Baumwipfelpfad in Bad Harzburg

Diese Baumwipfelwanderung bietet eine reiche Tierwelt, wenn sich Wanderer auf Augenhöhe durch die Baumwipfel bei Bad Harzburg fortbewegen und später an den Rabenklippen auf ein Luchsgehege treffen. Unterwegs erleben sie mehrfach wunderbare Ausblicke auf das Harzer Vorland und den Ausgangspunkt Bad Harzburg.

Bis zu 22 Meter ist der Pfad hoch, der sich zwischen den Baumwipfeln durch den Wald schlängelt und dies auf einer Länge von 700 Metern. Zahlreiche Erlebniselemente und Lehrstationen erwarten Wanderer in luftiger Höhe über dem Waldboden. Nachdem der Pfad über den Waldgipfeln vorbei ist, steigt ein schmaler Waldweg in Serpentinien mit einer Steigung von 60 Prozent hoch zum Antoniusplatz. Der steile Aufstieg lässt die Wanderer knapp 120 Höhenmeter überwinden.

Abgesehen von einem einzigen steilen Aufstieg ist die Wanderung einfach einzustufen. Einmal oben angekommen, wandert man überwiegend flach auf breiten Waldwegen weiter. Den Aufstieg kann man mit einer Burgbergseilbahnfahrt umgehen.

Baumwipfelpfad Harz in Bad Harzburg; Foto © Joppi via shutterstock.com

Fichten in den feuchten Talmulden, Bergmischwälder an den Hanglagen: Der Bayerische Wald an der tschechischen Grenze ist ein Urwald mit einem großen Artenreichtum. Mehr lesen …

Auf die Achtermannshöhe

Wanderung im Hochharz – zu so einer zählt die Tour hinauf zur Achtermannshöhe. Von dort blickt man auf den höchsten Berg des Harzes, den Brocken.

Der Ausgangspunkt befindet sich fünf Kilometer Luftlinie vom Gipfel des Brockens entfernt. Schon bei der Anfahrt über Torfhaus sieht man den Berg auf der linken Seite in der Sonne glänzen – wenn er sich nicht gerade mal wieder hinter den Wolken versteckt.

Auf dem Weg neben der Oder gehen Wanderer in den Wald hinein und genießen die Wanderung auf einem sanft ansteigenden Weg. Keine 200 Meter später erscheint: „Hier war Goethe“ auf den Schildern. Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe studierte den Harz intensiv. Aus diesem Grund sind überall in dem Mittelgebirge, wie auch auf dieser Wanderung, Goethewege angelegt. Nach dem Goetheweg geht es auf einem Kolonnenweg weiter, den früher DDR-Grenzschützer begingen, hoch zum Gipfel mit 925 Metern, vorbei an Hochmooren und dem Fluss Bode.

Die Wanderung im Hochharz zur Achtermannshöhe, die mit schönen Ausblicken, vor allem zum Brocken, lockt, ist leicht. Die Wege sind überwiegend breit und gut ausgebaut. Lediglich zum Schluss wandert man bei der Besteigung der Achtermannshöhe über Wurzelpfade. Durch den ohnehin schon hoch gelegenen Ausgangspunkt sind die Anstiege überschaubar.

Gipfel der Achtermannshöhe im Harz; Foto © K I Photography via shutterstock.com

Buchtipp:

Panoramawege Harz – Die 30 schönsten Aussichtstouren • Michael Möll • Bruckmann Verlag • 2018 • 19,90 Euro (D)

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