Stress macht krank, wenn er ständig und dauerhaft unser Leben bestimmt. Eine andauernd hohe Belastung gefährdet unsere psychische und physische Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, die Stressfaktoren im Leben zu reduzieren und auf sich selbst zu achten.

Text Lisa Rupp

Stress begleitet viele von uns den ganzen Tag: höher, schneller, weiter. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die zunehmend mehr verlangt. Überstunden und ständige Erreichbarkeit werden vorausgesetzt. Private Verpflichtungen, Familienleben und Freizeitaktivitäten werden in die immer kleiner werdenden Zeitfenster gequetscht oder bleiben auf der Strecke. Für die eigene Gesundheit ist es wichtig, die persönlichen  Grenzen zu kennen und einen Ausgleich zu schaffen. Achtsamkeitsübungen können eine Methode sein.

Mit Stress richtig umgehen

Burn-out, Magengeschwür, Hörsturz sind nur drei mögliche Erkrankungen, die zu viel Stress auslösen kann. Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ebenfalls durch zu hohe Belastungen ausgelöst werden. Der Druck, rund um die Uhr Bestleistung bringen zu müssen, lässt zudem über die ersten Warnsignale des Körpers hinwegsehen. Keine Zeit zum Kranksein – bloß keine Schwäche zeigen.

Dass die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden das Wichtigste sind und an erster Stelle stehen sollten, merken viele erst, wenn es zu spät ist. Dabei muss es gar nicht so weit kommen. Wer sich Auszeiten nimmt, seine Kraftreserven regelmäßig auftankt und sich vom alltäglichen Stress erholt, ist auf lange Sicht belastbarer.

Eine der wohl wichtigsten Kraftquellen für Körper und Geist ist der Schlaf. Jedoch kann zu viel Stress die Schlafqualität verschlechtern oder gar zu Schlafstörungen führen. Werden die Schlafprobleme chronisch, gefährdet das die Gesundheit. Um ernsthafte Erkrankungen und Folgen auszuschließen, sollte bei regelmäßigen oder länger anhaltenden Problemen mit dem Schlaf eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Schlafende Katze mit hellem Fell auf einem Bett symbolisiert Achtsamkeit und Entspannung

Gesunder Schlaf ist wichtig für Körper und Geist; Foto von Fabricio Trujillo via Pexels

Wenn es darum geht, abends runterzukommen und schneller in den Schlaf zu finden, schwören immer mehr Personen auf CBD-Produkte. Als Öl in Form von Tropfen, als Spray oder Verdampfer soll der Wirkstoff bei Stress und Nervosität helfen. CBD steht für Cannabidiol und wird aus der Hanfpflanze gewonnen, wirkt jedoch nicht berauschend oder psychoaktiv. Das macht den Wirkstoff für die Medizin besonders interessant und er wird für zahlreiche Einsatzmöglichkeiten untersucht.

Gesunder Schlaf ist zwar ein wichtiger Faktor – er allein kann den Stress jedoch nicht reduzieren.

Was bedeutet Achtsamkeit?

Auch tagsüber brauchen wir Möglichkeiten, unsere Energie aufzutanken. Übungen für Achtsamkeit helfen dabei. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es bei den Übungen darum, auf sich selbst und auf die Umgebung zu achten und den Moment bewusst, aber wertfrei, wahrzunehmen: Geruch, Geräusche, Gefühle. Im hektischen Alltag und in stressigen Situationen blenden wir vieles um uns herum aus. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was um uns und in uns vorgeht, hilft dabei, den Fokus auf das wirklich Wichtige zu richten.

Lesen Sie außerdem:

green Lifestyle Beitrag

Frau atmet ein und hält die Luft an

Atmen geht zwar wie von selbst, aber richtig atmen ist gar nicht so einfach. Wir zeigen Ihnen eine Atemübung gegen Stress. Mit diesen Tipps und Übungen atmen Sie den Stress einfach weg. Mehr lesen …

Meditation ist eine der bekanntesten Methoden für Achtsamkeit. Komplett runterkommen, nichts denken und einfach nur existieren ist jedoch insbesondere dann schwierig, wenn man keine Erfahrung mit der Praxis hat und sich in einer aufwühlenden Lebensphase befindet. Einfacher ist es, zunächst kleinere Übungen auszuprobieren.

Achtsamkeit für Anfänger

Schon mehrmals täglich eine Minute Achtsamkeit kann Stress reduzieren. Je häufiger und bewusster die Übungen in den Alltag eingebaut werden, desto einfacher wird es. Wer jedoch verbissen und krampfhaft versucht zu entspannen, erreicht genau das Gegenteil.

Übung 1: Nasenspitzen-Meditation

Auf dem Weg zur Kaffeemaschine oder zum Drucker, beim Warten auf den Bus oder die Bahn kann diese Übung unauffällig und einfach praktiziert werden: Für etwa eine Minute sollte sich nur auf die Nasenspitze konzentriert werden. Dabei ruhig atmen und anderen Gedanken keinen Raum lassen. Wie fühlt sich die Nasenspitze an? Wem dabei die Nase zu sehr kitzelt, probiert eine andere Körperstelle aus.

Übung 2: Bewusst essen

Ein, zwei Happen zwischen den Terminen oder ein schnelles Mittagessen am Schreibtisch – nebenbei noch E-Mails beantworten. Das Herunterschlingen hat nun ein Ende! Stattdessen wird wahrgenommen, was wir essen: Konsistenz, Geschmack, Temperatur. Bewusstes Kauen und bemerken, wie sich der Geschmack verändert. Beispielsweise Brot: je länger es gekaut wird, desto süßer schmeckt es. Außerdem ist es auch für die Verdauung gesünder, wenn wir uns beim Essen die nötige Zeit nehmen.

Übung 3: Körpergefühl

Diese Übung lässt sich vor dem Einschlafen im Bett oder unter der Dusche gut umsetzen. In einer entspannten und bequemen Haltung oder Position die Augen schließen und nach und nach den Körper abscannen. Wie fühlt sich der Linke Fuß an? Mit jedem tiefen Atemzug lenkt sich die Konzentration auf den linken Fuß und er wird erspürt. Wenn sich der linke Fuß ganz schwer anfühlt, geht es nach dem gleichen Prinzip weiter mit der Wade und dem Oberschenkel. Schließlich folgen das rechte Bein, der Rumpf, die Arme und der Kopf ­– bis jeder Zentimeter des Körpers seine Aufmerksamkeit bekommen hat.

Ein Spaziergang in der Natur hilft, den Alltagsstress hinter sich zu lassen; Foto von Pixabay via Pexels

Bewegung und frische Luft gegen Stress

Ein Spaziergang im Grünen unterstützt den Stressabbau auf vielen Ebenen. Bewegung an der frischen Luft bringt den Kreislauf in Schwung und ist ein optimaler Ausgleich zu sitzenden Bürotätigkeiten. Bei einem Sparziergang im Wald oder durch den Stadtpark lässt sich Achtsamkeit auch ganz einfach praktizieren: Kurz innehalten und die Geräusche wahrnehmen, tief Luftholen und riechen, die Farben sehen und beispielsweise die Struktur einer Baumrinde erstasten.

Fazit: Achtsamkeit im Alltag

Je tiefer man in der Gedankenspirale aus Stress, Hektik und To-do-Listen gefangen ist, desto mühsamer erscheint es, zur Ruhe zu kommen. Um das Gedankenkarussell abzustellen, helfen Übungen für Achtsamkeit. Das bedeutet, Momente im Alltag wieder bewusst wahrzunehmen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Außerdem ist erholsamer Schlaf wichtig, um Körper und Geist gesund zu halten. Wer dauerhaft unter Schlafstörungen leidet, sollte ärztlichen Rat einholen und ernste Erkrankungen abklären lassen.

Noch mehr Inspiration für einen nachhaltigen Lebensstil finden Sie in unserem Magazin – im Abo, am Kiosk oder als eMag bei United Kiosk, iKiosk und Readly!

Außerdem:

Immer informiert mit dem green Lifestyle Newsletter!