Der Darm zählt zu den wichtigsten Organen im Körper. Er ist unter anderem für die Verdauung und Immunabwehr zuständig. Damit der Darm reibungslos funktioniert, benötigen wir eine gesunde Darmflora.

Text Melissa Sörgel

Der Darm beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen. Kommt es zu einem Ungleichgewicht, wirkt sich das nicht nur negativ auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Es können sogar Krankheiten entstehen. Die Darmgesundheit hängt stark mit der richtigen Ernährung zusammen. Daher ist es wichtig und sinnvoll, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Darmgesundheit ist wichtig für den ganzen Körper; Foto (c) SizeSquares via shutterstock.com
Darmgesundheit ist wichtig für den ganzen Körper; Foto (c) SizeSquares via shutterstock.com

Welche Funktionen übernimmt der Darm?

Unser Darm hat viele wichtige Funktionen. Unter anderem ist er zuständig für die Zerlegung sowie für die Aufnahme der Nahrungsbestandteile und der anschließenden Ausscheidung der Nahrungsreste. Doch das ist noch nicht alles: Er trägt ebenso zur Regulierung des Wasserhaushaltes bei und stellt eine wichtige Barriere für Krankheitserreger dar.

Die Aufgaben von Dünn- und Dickdarm

Der Darm kann in zwei Hauptabschnitte unterteilt werden: in Dünndarm und Dickdarm. Bevor das Essen in den Darm gelangt, wird es im Mund und Magen zerkleinert. Danach wird es im Dünndarm durch Verdauungsenzyme in seine Bestandteile aufgespalten. Dort werden die wichtigsten Nährstoffe über die Schleimhaut aufgenommen.

Die Nahrungsbestandteile, die der Körper nicht benötigt und nicht verwerten kann, gelangen schließlich in den Dickdarm. Mithilfe von wellenartigen Bewegungen schiebt die Muskelwand die unverwertbare Nahrung weiter, sodass sie ausgeschieden werden kann. Hierbei wird auch der Wasserhaushalt reguliert. Damit nicht unnötig viel Flüssigkeit mit ausgeschieden wird, wird im letzten Schritt das meiste Wasser wieder entzogen. Im Dickdarm befindet sich eine große Anzahl an Bakterien, die die unverdaulichen Nahrungsreste bearbeiten. Zudem helfen sie unserer Gesundheit, der Haut und unserem Wohlbefinden.

Darum ist der Darm so wichtig für die Gesundheit

Etwa 70 Prozent des Immunsystems befinden sich im Darm. Das bedeutet, dass ein gesunder Darm dazu beiträgt, Keime und weitere Schädlinge zu bekämpfen. Die im Darm lebenden Mikroben trainieren das Immunsystem und wehren Krankheitserreger ab, die sich im Verdauungstrakt befinden. Deshalb hängt ein gesunder Darm mit einem starken Immunsystem zusammen.

Des Weiteren helfen die Darmbakterien beim Abnehmen. Die Darmflora übergewichtiger Menschen weist oft eine andere Zusammensetzung auf als dies bei Personen mit Normalgewicht der Fall ist. Außerdem hat sie einen direkten Einfluss auf diverse Erkrankungen des Stoffwechsels wie zum Beispiel Diabetes.

Mit dieser Ernährung bleibt der Darm gesund

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung schützt den Darm und hilft dabei, ihn gesund zu halten. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse in sämtlichen Variationen versorgen den Körper mit Vitaminen, bekämpfen gleichzeitig Krankheiten und hemmen Entzündungen. Die ballaststoffreichen Lebensmittel beugen außerdem der Entstehung von Darmkrebs und Diabetes vor.

Drei Frischhaltebehälter aus Glas sind mit frischem Gemüse, Reis und Nüssen gefüllt.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützt den Darm bei seinen Aufgaben. Foto ©  Ella Olsson via Pexels

Was dem Darm schmeckt und was nicht

Im Allgemeinen wird dazu geraten, jeden Tag circa 30 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Außerdem ist die Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren wichtig, da sie ebenfalls vor Darmkrebs schützen. Diese gesunden Fette sind unter anderem in Oliven- und Rapsöl zu finden. Auf tierische Fette sollte weitestgehend verzichtet werden, da sie sich ungünstig auf die Artenvielfalt der Bakterien im Darm auswirken. Eine Ausnahme hiervon sind lediglich die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die zum Beispiel in Fischöl enthalten sind.

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Eine gute Wahl für den Darm sind außerdem Probiotika, die dabei helfen, ein gesundes Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen. Probiotika sind Lebensmittel mit Milchsäurebakterien, beispielsweise Naturjoghurt, Kefir oder Sauerkraut. Pro Tag sollten zudem zwei bis drei Liter getrunken werden, idealerweise in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee. Auf diese Weise kann der Körper bereits gelöste Schadstoffe schneller und leichter abtransportieren.

Auf Fertigprodukte sowie stark verarbeitete Lebensmittel sollte dagegen verzichtet werden. Sie beinhalten oftmals viele Zusätze, die zu Verdauungsproblemen führen. Eine ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker, Alkohol und ungesunden Fetten kann den Darm aus seinem Gleichgewicht bringen. In diesem Fall kann eine Darmsanierung helfen. Dabei wird der Darm zuerst gereinigt, anschließend erfolgt der Wiederaufbau der Darmflora durch die Einnahme bestimmter Bakterien.

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Melissa Sörgel

Als Apothekerin beschäftigt sich Melissa Sörgel täglich mit kleinen und großen Beschwerden. Damit viele davon erst gar nicht auftreten oder frühzeitig mit einfachen Hausmitteln behandelt werden können, gibt sie auf ihrem Blog viele Tipps. Unter anderem erklärt sie die richtige Ernährung bei einer Darmsanierung oder wann eine Vitamin D-Kur sinnvoll ist. Nichts desto trotz ist es wichtig, bei Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.