Hummelhaus im Garten: Darauf musst du achten

Ein Hummelhaus im Garten ist eine wunderbare Möglichkeit, die fleißigen Bestäuber zu unterstützen. Wir haben einen Bausatz für einen Hummelnistkasten getestet und zeigen dir, wie der Aufbau gelingt, wie du das Hummelhaus richtig befüllst und was du bei der Pflege beachten musst. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, wie sich ein Hummelvolk über das Jahr entwickelt.

Unseren Redakteur Janik hat das Hummelfieber gepackt. Nachdem er im Spätwinter 2023 den ersten Hummelnistkasten im Garten aufgestellt hat, wurde er bereits im Frühling belohnt und war stolzer Besitzer eines kleinen Wiesenhummel-Volkes (Bombus pratorum). Das Volk hat sich schnell entwickelt und war super fleissig:

Du willst wissen, wie du deinen Garten tierfreundlich Gestalten kannst? Sann solltest du unseren Artikel „Tierfreundlicher Garten leicht gemacht“ lesen.

Nach dem Motto „ein Hummelkasten ist kein Hummelkasten“ haben wir den Hersteller Arbrikadrex kontaktiert und um Support gebeten.

Arbrikadrex ist ein kleiner Familienbetrieb mit 6 Mitarbeitern mitten im bayerischen Wald und hat sich auf die Herstellung von artgerechten Häusern für Igel, Eichhörnchen, Hasen, Meerschweinchen und Hummeln spezialisiert.

Wenn du das Team unterstützen möchtest, schaut gerne mal auf ihrer Website vorbei. Das ist übrigens keine Werbung im klassischen Sinne, wir finden die Produkte einfach super!

Da in unserem „Versuchsgarten“ bereits ein großes Hummelhaus steht, haben wir uns für eine etwas kleinere Version entschieden, die ganz einfach an eine Wand gehängt werden kann. Wir haben uns für das Gartenhaus entschieden.

#1 Die Montage

Die Montage ist simpel und auch für ungeübte Heimwerker machbar: An die Rückseite wird eine Holzlatte für die Aufhängung geschraubt. Das Hummelhaus kann dann mitsamt der Latte an der Wand befestigt werden. Bis auf den Deckel ist das schicke Häuschen aus geflammtem Massivholz gefertigt, um das Holz haltbarer zu machen. Es wurde also komplett auf Lacke oder ähnliches verzichtet, die die feine „Nase“ der Hummel irritieren können.

#2 Befüllung

Der Innenraum wird mit Säge- und Hobelspänen gefüllt, bis kurz unterhalb des Einfluglochs.

#3 Höhle formen

Auf Höhe des Einflugloches formen wir eine kleine Höhle mit Kapok. Hierbei handelt es sich um die Hohlfaser des Kapokbaums. Sie wird aus den langen Fasern der Kapokfrüchte gewonnen.

#4 Deckel schließen

Im letzten Step muss das Hummelhaus nur noch aufgehängt und der Deckel geschlossen werden.

Die Hummelsaison 2024 ist vorbei und jetzt ist erst einmal warten angesagt. Jungköniginnen futtern sich einen Winterspeck an und vergraben sich in der Erde. Nächstes Jahr im späten Winter und frühen Frühling erwachen sie und suchen nach einem geeigneten Nistplatz.

Ab Februar/März – je nachdem, wie mild der Winter ist – öffnen wir beim Hummelhaus die vordere Plexiglasscheibe und entfernen die Wachsmottenklappe.

Wenn wir Glück haben, siedelt sich ein Jungkönigin an und gründet ihr eigenes Volk. Ende Juni, Anfang Juli hängen wir die Wachsmottenklappe wieder ein und schließen vorne die Plexiglasscheibe. Die Hummeln können jetzt nur noch seitlich durch das Loch mit der Klappe fliegen.

Diese wird anfangs fixiert im 90 Grad Winkel eingehängt und jeden Tag ein Stückchen mehr geschlossen, bis sie irgendwann verschlossen ist. Die Hummeln lernen so, dass sie von unten in das Loch kriechen müssen und die Klappe selbst aufstupsen können.

Die Wachsmotte riecht das Hummelfolk, bekommt die Klappe allerdings nicht auf. Sollte es die Motte in den Kasten schaffen, ist das leider Todesurteil für unser Volk.

Wenn du dich für das Thema interessierst, solltest du bei Pollenhöschen vorbeischauen! Hierbei handelt es sich um ein Forum das es dir erlaubt, dich mit Experten und Hobby-Entomologen auszutauschen.

Jetzt heißt es nur noch beobachten und genießen! Im Spätsommer kann man den Hummelkasten dann reinigen und für das nächste Jahr vorbereiten.