Blühende Wiesen, bunte Blumen – für rund 15 Millionen Menschen in Deutschland kein Grund zur Freude. Denn sie leiden an Heuschnupfen. Hier findest du Tipps.
Allergische Rhinitis, so der Fachbegriff für Heuschnupfen, hat sich in Deutschland zu einer wahren Volkskrankheit entwickelt: Gut jeder Fünfte ist mittlerweile davon betroffen. Tendenz weiter steigend. Vor allem die Zahlen bei Kindern sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Woran aber liegt es, dass sich immer mehr Menschen mit Heuschnupfen und anderen Allergien herumschlagen müssen?
Pollen: Für die, die unter Heuschnupfen leiden, sind sie kleine Bösewichte. Foto © Paul Talbot via unsplash.com
Warum immer mehr Menschen an Heuschnupfen leiden
„Die erbliche Veranlagung spielt eine große Rolle“, sagt Prof. Dr. Ludger Klimek vom Allergiezentrum in Wiesbaden. So sind Personen, in deren Familien Asthma und Allergien auftreten, häufiger von Heuschnupfen betroffen. Einen großen Einfluss haben außerdem bestimmte Ernährungsgewohnheiten, ein Übermaß an Hygiene und für Pollenallergiker vor allem die Umweltbedingungen – denn Feinstaub verstärkt allergische Reaktionen. Die zunehmenden CO₂-Werte beschleunigen das Wachstum vieler Pflanzen, wodurch sich letztendlich die Anzahl der Pollen erhöht.
Hinzu kommt, dass Schadstoffe die Schleimhäute angreifen, diese durchlässiger werden und sich die Allergene so leichter Zutritt in den Körper verschaffen können. Der Klimawandel mit den steigenden Temperaturen trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei, dass Heuschnupfen mehr Menschen plagt: Manche Pflanzen blühen früher, länger und häufiger als noch vor einigen Jahren. Bei milden Temperaturen kann es durchaus sein, dass die letzten Gräser im November und die ersten Hasel- und Erlenpollen bereits im Januar fliegen. Die Leidenszeit der Allergiker hat sich dadurch deutlich verlängert.
Der Pollenflug ist für viele eine Qual. Foto © Alex Jones via unsplash.com
Heuschnupfen: Das passiert im Körper
Als Ursache für Allergien gilt die übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems auf Fremdstoffe – im Falle eines Heuschnupfens sind das pflanzliche Pollen von Gräsern, Kräutern, Blumen, Sträuchern, Bäumen oder Getreide. Der Mechanismus des Auftretens von Heuschnupfen ist relativ unkompliziert: Sobald der Körper in Kontakt mit Allergenen kommt, werden die Mastzellen aktiviert und die Freisetzung von Histamin beginnt.
Histamin ist ein Naturstoff, der im menschlichen Körper als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und der Abwehr körperfremder Stoffe spielt. Er bewirkt unter anderem das Anschwellen der Nasenschleimhaut und regt die Drüsentätigkeit an. Die Folgen: Die Nase läuft, die Augen tränen. Es kommen Niesanfälle, Juckreiz, Husten und Atembeschwerden hinzu.
Das hilft bei Heuschnupfen
Verschiedene Medikamente wie Antihistaminika in Tablettenform sowie Augentropfen und Nasensprays helfen, die Heuschnupfen-Symptome zu lindern, sind gut verträglich und einfach anzuwenden. Gerade wenn die Allergie schon länger besteht oder sehr stark ausgeprägt ist, sollten sich Betroffene über eine Hyposensibilisierung informieren. Während der sogenannten Spezifischen Immuntherapie (SIT) soll sich der Körper nämlich über einen Zeitraum von teils mehreren Jahren mit zunehmender Dosis an die allergieauslösende Substanz gewöhnen. „Diese Wirkung hält meist noch Jahre nach Beendigung der Therapie an – oftmals sogar das ganze Leben lang“, betont Prof. Dr. Klimek.
Blumenwiesen sollte man bei Heuschnupfen lieber meiden. Foto © Daiga Ellaby via unsplash.com
Die beste Maßnahme, um Heuschnupfen zu vermeiden, ist jedoch, den Pollen möglichst aus dem Weg zu gehen. Hierfür ist es wichtig, die tägliche Pollenflugvorhersage im Blick zu haben und zu wissen, gegen welche Pollen man allergisch ist. Ein Allergietest kann schnell beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Allergologen durchgeführt werden. Aufenthalte im Freien, wie lange Spaziergänge oder sportliche Aktivitäten, sollten schließlich der Pollenbelastung angepasst werden. Gleiches gilt für die Wahl des Urlaubszieles: Am Meer oder in den Bergen ist der Pollenflug generell sehr gering – hier können Allergiker die schönsten Wochen des Jahres ohne verstopfte Nase und geschwollene Augen genießen.
Pollenflug-Apps helfen schnell und unkompliziert bei der Allergie-Vorbeugung. Sie liefern zum Beispiel eine Übersicht über die aktuelle, oft standortbasierte Pollenbelastung, abgestimmt auf die vorhandenen Allergien, informieren zu allergieauslösenden Pflanzen und geben Tipps, wie sich der Alltag mit Heuschnupfen leichter gestalten lässt.
Tipps gegen Heuschnupfen
Noch mehr Inspiration für einen nachhaltigen Lebensstil
gibt‘s im green Lifestyle Magazin
im Abo, am Kiosk oder als eMag bei United Kiosk, iKiosk und Readly!
Außerdem immer informiert bleiben mit dem kostenlosen green Lifestyle Newsletter!
gibt‘s im green Lifestyle Magazin
im Abo, am Kiosk oder als eMag bei United Kiosk, iKiosk und Readly!
Außerdem immer informiert bleiben mit dem kostenlosen green Lifestyle Newsletter!