Nachhaltige Bettdecke gesucht? Wir erklären, worauf es ankommt.

Wenn es draußen kalt, dunkel und regnerisch ist, verkriecht man sich gerne im kuschligen Bett. Für den Wohlfühlfaktor ist insbesondere die Decke entscheidend. Aber: Wie lässt sie sich mit der Umwelt vereinbaren? Hier erfährst du, wie du eine nachhaltige Bettdecke erkennst.

Eine nachhaltige Bettdecke macht dein Bett noch kuschliger; Foto © Greg Rivers via unsplash.com
Eine nachhaltige Bettdecke macht dein Bett noch kuschliger; Foto © Greg Rivers via unsplash.com

Nachhaltige Bettdecke: Worauf kommt es an?

Für einen guten Schlaf sollte eine nachhaltige Bettdecke bestimmte Anforderungen erfüllen. Auf der Hand liegt: Eine Bettdecke soll uns beim Schlafen warmhalten. Gleichzeitig sollte es aber nicht so warm sein, dass man übermäßig schwitzt. Ein bisschen Nachtschweiß ist übrigens ganz normal: Über die Haut wird pro Nacht rund ein halber Liter Feuchtigkeit abgegeben. Das heißt, der Schlafanzug, die Matratze, aber eben auch die Bettdecke müssen viel Flüssigkeit aufnehmen und im Idealfall an die Raumluft abgeben. Wenn das nicht passiert, fühlt es sich unangenehm an, sodass der Schlaf nicht erholsam ist.

Unterschiedliche Materialien

Wie warm, aufnahmefähig und umweltfreundlich eine Bettdecke ist, hängt vor allem vom Material ab. Diese Unterschiede gibt es:

Pflanzliche Materialien

  • Baumwolle

    … zählt zu den Klassikern: Sie nimmt Feuchtigkeit gut auf und leitet sie weiter. Allerdings wärmt sie nicht allzu stark und ist somit für milde Temperaturen besser geeignet. Wenn du eine nachhaltige Bettdecke möchtest, die mit Baumwolle gefüllt ist, solltest du auf jeden Fall Bio-Baumwolle wählen, dann ist ein ökologischer Anbau sichergestellt. Im konventionellen Anbau werden große Mengen an Wasser verbraucht und Pestizide eingesetzt. Außerdem sind auf diesen Baumwollplantagen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen keine Seltenheit.

  • Hanf

    … ist eine anspruchslose Pflanze, die unter allen möglichen Bedingungen gedeiht. Das Gewächs ist sehr widerstandsfähig und muss eigentlich nicht mit Pestiziden gespritzt werden. Weiterer Vorteil: Eine nachhaltige Bettdecke aus Hanf lässt sich auf 60 Grad waschen.

  • Leinen

    … geht immer: Bei Kälte wärmt das Gewebe, bei Wärme kühlt es. Feuchtigkeit nimmt dieses Material ebenfalls gut auf. Zudem kann man eine nachhaltige Bettdecke aus Leinen auf 60 Grad waschen.

  • Kapok

    … bezeichnet die flaumige Hohlfaser des Kapokbaums. Gewonnen wird es aus den Schoten der Pflanze. Wegen einer wasserabweisenden Wachsschicht nimmt es keine Flüssigkeit auf. Wer stark schwitzt, entscheidet sich also besser für ein anderes Material.

  • Lyocell

    … ist ein recyceltes Material, das aus Holz gelöster Cellulose besteht. Es gleicht die Temperatur aus und ist zudem auf 60 Grad waschbar.

Guter Schlaf dank passender Decke; Foto © Bruce Mars via unsplash.com
Guter Schlaf dank passender Decke; Foto © Bruce Mars via unsplash.com

Tierisches Material

Wolle

Sehr weich und wärmend sind Schurwolle und Merinowolle. Soll es sich dennoch um eine nachhaltige Bettdecke handeln, solltest du unbedingt darauf achten, wo die Wolle herkommt. Um sie zu gewinnen, müssen zwar keine Tiere geschlachtet werden, doch das sogenannte Museling, bei dem Tieren Hautfalten ohne Betäubung abgeschnitten werden, verursacht absolut unnötiges Tierleid.

Daunen

Viele Menschen schwören auf ihre Daunendecke. Kein Wunder: Der tierische Flaum ist in der Regel nicht nur sehr weich, sondern auch temperaturausgleichend. Das heißt: Eine Daunendecke wärmt im Winter und kühlt im Sommer. Der große Haken: Daunen sind häufig mit Tierleid verbunden. Oft werden die Federn Gänsen oder Enten bei der sogenannten Lebendrupf ohne Betäubung ausgerissen. Zwar ist in Deutschland Lebendrupf verboten, doch die Einfuhr und Verarbeitung von Federn beziehungsweise Daunen, die durch diese Tierquälerei gewonnen wurden, sind nicht verboten. Zwar gibt es Siegel und Labels, die Orientierung geben sollen. Tierschützerinnen und –schützer kritisieren jedoch, dass Tierleid bei zertifizierten Daunen nicht ausgeschlossen ist. Wer sichergehen möchte, verzichtet lieber ganz auf tierische Daunen. Vegane Alternativen gibt es inzwischen einige, wie diese Auflistung von Peta zeigt.

Hanf, Biobaumwolle oder Kapok: Viele Materialien kommen für eine nachhaltige Bettdecke in Frage; Foto © Cassidy Dickens via unsplash.com
Hanf, Biobaumwolle oder Kapok: Viele Materialien kommen für eine nachhaltige Bettdecke in Frage; Foto © Cassidy Dickens via unsplash.com

Eine nachhaltige Bettdecke dank guter Pflege

Ob nun Naturfasern oder tierisches Material: Am nachhaltigsten ist es natürlich, den Kauf eines neuen Produkts zu vermeiden beziehungsweise deine Decke möglichst lange zu nutzen. Eine wirklich nachhaltige Bettdecke bekommst du vor allem durch die richtige Pflege. Denn dadurch machst du deinen Überwurf lang haltbar.

Zum einen solltest du deine Bettdecke jeden Tag aufschütteln und lüften. Darüber hinaus ist es angebracht, jede Woche die Bettwäsche zu wechseln. Wie Kissen und Matratzenauflagen solltest du deine Decke regelmäßig waschen. Expertinnen und Experten empfehlen, dies viermal im Jahr zu tun. Je nach Material und Größe der Decke kannst du das in der eigenen Waschmaschine erledigen oder eine professionelle Reinigung in Anspruch nehmen.

Daunen zum Beispiel können irgendwann verklumpen, aber auch andere Füllungen kommen irgendwann an ihr natürliches Ende. Dann musst du sie nicht gleich entsorgen und eine neue Decke kaufen! Aus deinem Überwurf wird eine nachhaltige Bettdecke, wenn du sie neu befüllen lässt. Je nach Material ist der richtige Zeitpunkt hierfür sechs bis acht Jahre nach dem Kauf.

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