Unternehmen setzen sich im Zuge von Corporate Social Responsibility (CSR) – der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung – immer häufiger für den Umweltschutz ein. Warum das für sie in doppelter Hinsicht wichtig ist und welche Maßnahmen auch ohne große Investitionen umgesetzt werden können, verrät dieser Artikel.

Warum CSR und Umweltschutz für Unternehmen wichtig sind

Die Gründe, warum sich auch profitorientierte Unternehmen überhaupt für CSR und speziell den Umweltschutz einsetzen, sind vielfältig: unternehmerische Notwendigkeit, gesellschaftlicher Druck, Kunden- und Investorenerwartungen, Marketing-Effekte oder das Bewusstsein, auf bestimmte Ressourcen angewiesen zu sein. Häufig handelt es sich um eine Mischung aus diesen Faktoren, die Unternehmen zu Corporate Social Responsibility motivieren. CSR hat demnach oftmals nicht nur moralische, sondern auch wirtschaftliche Beweggründe – was mitunter zu Kritik an dem Konzept beziehungsweise an bestimmten Maßnahmen führt.

Innerhalb eines mit rot-weißem Absperrband eingegrenzten Bereichs steht eine Person mit reflektierender Warnweste und hält in seiner flachen Hand braune Erde, die er von dem Erdhaufen im Hintergrund genommen hat und symbolisiert dadurch die Verbundenheit vieler nachhaltiger Unternehmen zu Mutter Erde.

In Zeiten des Dieselskandals, der Erderwärmung und des Kohleausstiegs rückt das Thema Umweltschutz zunehmend in den Fokus der CSR-Bemühungen. Sich in diesem Bereich zu engagieren, ist gerade für größere Unternehmen allein schon deshalb notwendig, weil moralische Verstöße bei Verbrauchern für Empörung sorgen können – die sich über das Web 2.0 rasend schnell verbreitet. Ein Shitstorm kann das Ansehen eines Betriebs nachhaltig schädigen. Im Umkehrschluss profitiert das Unternehmen durch die positiven PR-Effekte von CSR: „Denn wird bekannt, dass sich ein Unternehmen freiwillig einer guten Sache verpflichtet, verbessert dies das öffentliche Ansehen des Unternehmens“, heißt es in einem ausführlichen Artikel zum Thema CSR.

Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Unternehmen direkt von den negativen Folgen der Umweltzerstörungen betroffen sind. So erklärt das CSR-Portal des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales: „Nachhaltig handelnde Unternehmen, die Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, übernehmen demnach nicht nur gesellschaftliche Verantwortung für den Erhalt einer intakten Umwelt. Sie investieren auch in ihre eigene Zukunftsfähigkeit.“ Denn Klimawandel, knappere Ressourcen und teurere fossile Brennstoffe müssen zwangsläufig zu einem Umdenken und einem verantwortungsvollen Umweltschutz führen, andernfalls stünde die Zukunft von Betrieben auf dem Spiel, die bisher stark auf entsprechende Ressourcen und fossile Energieträger angewiesen sind.

Was Unternehmen schon mit geringen Investitionen für den Umweltschutz tun können

Einige Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz lassen sich von nahezu jedem Unternehmen ohne nennenswerte Kosten umsetzen: Dazu zählt in erster Linie eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für mehr Umweltschutz im Büro. Computer sollten bei Abwesenheit ausgeschaltet werden, Papierhandtücher nur in geringen Mengen genutzt oder ganz ersetzt werden. Mülltrennung in Unternehmen sollte für alle Mitarbeiter selbstverständlich sein. Informationen zum richtigen Heizen und Lüften fallen ebenfalls in diese Kategorie und kosten das Unternehmen nicht mehr als ein Rundschreiben oder ein kurzes Meeting.

Im Hintergrund erkennt man eine männliche Person am Arbeitsplatz mit Computer-Tastatur, Computer-Maus und einen Bildschirm, während man im Vordergrund ganz deutlich eine weiße Kaffeetasse und ein kleines Paket, aus dem eine grüne Sukkulente, die Ähnlichkeit mit einer Schmucktanne hat, wächst.

Dienstreisen können ebenfalls umweltfreundlich gestaltet werden: Falls möglich, sollte der Zug anstelle des Autos oder Flugzeugs die erste Wahl sein. Manche Reisen lassen sich vielleicht sogar durch Skype-Konferenzen ersetzen. Ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme, die allerdings hohe Investitionssummen erfordert: die Umrüstung der Firmenflotte auf Elektroautos. Beispielsweise in der Lagerlogistik gibt es bereits ausgereifte elektrische Lösungen. Außendienstler sollten hingegen reichweitenstärkere E-Autos oder Fahrzeuge mit sauberem Hybridmotor erhalten. Wie das besonders ehrgeizig umgesetzt werden kann, zeigt die Deutsche Post – schon Ende 2018 hatte das Unternehmen 8000 E-Transporter des Tochterunternehmens Streetscooter in Betrieb.

Als weitere kostengünstige Maßnahmen nennt csr-in-deutschland.de die Einführung von abschaltbaren Steckerleisten, energiesparenden Arbeitsgeräten und programmierbaren Thermostaten an den Heizungen im Firmengebäude. Auch die Stromversorgung lässt sich durch eine Vertragsänderung meist schnell komplett auf Öko-Strom umstellen. Schon etwas kostenintensiver, aber sehr effektiv ist der Erwerb von CO2-Zertifikaten. Damit finanzieren Unternehmen Ausgleichsmaßnahmen für die vom Unternehmen ausgestoßenen CO2-Mengen. Größere Unternehmen sollten für die Koordinierung solcher Kompensationsprojekte Beauftragte abstellen, Konzerne haben dafür meist eigene Abteilungen, die sich systematisch um das Umweltmanagement kümmern.

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