Von der Strom- bis hin zur Wärmeversorgung: Wer umweltbewusst wohnen will, muss einiges beachten. Hier erfährst du, was besonders wichtig ist und wie viel nachhaltiges Bauen wirklich kostet.
Durch Maßnahmen wie die Dämmung beginnt Nachhaltigkeit in den eigenen vier Wänden schon beim Bau des Hauses. Im Hinblick auf leistungsfähige Dämmmaterialien und grüne Technologien gehen viele Bauherren in der Planungsphase von einer hohen Kostenbelastung aus. Doch wie viel kostet nachhaltiger Hausbau mit Zukunftsfähigkeit tatsächlich?
Kostenbelastung: Wieso nachhaltige Bauvorhaben teurer sind als konventionelle
Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Ökologie sind keine kurzfristigen Bautrends, sondern die Themen der Zukunft. Beim Bau neuer Immobilien besteht mittlerweile sogar eine gesetzliche Pflicht zu höherer Nachhaltigkeit. Umweltbewusster Hausbau wird im Gegenzug vom Staat gefördert – allerdings zunehmend unter strengeren Auflagen. Schon bei der Baufinanzierung sollten sich Bauherren darüber im Klaren sein, ob und in welcher Höhe ihr Projekt förderfähig ist. In den meisten Fällen können Verbraucher den Bau eines nachhaltigen Hauses trotz Zuschüssen nur mit einem Baukredit bezahlen. Bei der Ermittlung der besten Konditionen für den Kredit können Baufinanzierungsrechner helfen.
Vorher solltest du aber bestimmen, wie viel Geld du für den Hausbau benötigst. Die Höhe hängt bedeutend vom Grad der Nachhaltigkeit ab, den das Haus erreichen soll. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) listet unter dem Stichwort nachhaltiger Hausbau verschiedene Kriterien, darunter unter anderem:
All das kostet Geld: Dass ein konventioneller Neubau günstiger ist als ein nachhaltiges Bauprojekt, ist also kein Mythos. Wie hoch die Kosten genau ausfallen, hängt immer vom Einzelfall ab. Laut dem Bauprojektentwickler Dress & Sommer liegt die Kostenbelastung bis zu sechs Prozent über den Ausgaben für einen konventionellen Neubau. Andere Quellen schätzen die Mehrausgaben auf bis zu 30 Prozent.
Gestiegene Baukosten: Wieso Nachhaltigkeit beim Bauen trotzdem lohnt
2020 war beim Hausbau noch mit 800 bis etwa 3.000 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Seit der Corona-Krise sind die Kosten für Baumaterialien gestiegen. 2023 liegen die Baukosten pro Quadratmeter bei durchschnittlich 2.000 Euro. Ob nachhaltig oder nicht: Am meisten kostet der Neubau in Bayern. In Bremen müssen Bauherren demgegenüber am wenigsten Geld einplanen.
Auf lange Sicht versprechen nachhaltige Bauvorhaben jedoch eine hohe Energieeinsparung. Das Investment in Nachhaltigkeit ist somit ähnlich einer Geldanlage zu betrachten und bedeutet am Ende finanziellen Zugewinn. Das gilt insbesondere seit der Energiekrise, die den Preis für Strom und Wärme in die Höhe getrieben hat. Bis der Spareffekt auf dem Konto sichtbar wird, vergehen viele Jahre. Am schnellsten amortisieren sich energieautarke Häuser, die ihre Bewohner selbst mit Wärme, Wasser und Strom versorgen. Externe Anschlüsse an ein Versorgungsnetzwerk besitzen solche Immobilien nicht. Dadurch bleiben die Nebenkosten langfristig niedrig. Nach zehn bis 30 Jahren machen Bauherren auf diese Weise Gewinn.
Staatliche Förderung für energieeffizientes Bauen: Was sich geändert hat
Über lange Zeit hat der Staat umweltfreundliche Bauvorhaben großzügig bezuschusst. Dadurch war die Kostenbelastung in der Bauphase für viele Bauherren relativ gering. Seit März 2023 gibt es Zuschüsse aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nur noch für Neubauten ab der Kategorie Effizienzhaus 40. Solche Bauten erfüllen die Anforderungen an das ehemalige Standard Effizienzhaus 40. Das heißt, dass sie
Zusätzlich dazu müssen sie die Anforderungen des Nachhaltigkeitssiegels (QNG-Siegel) und seinen ganzheitlichen Ansatz erfüllen. Neben dem fertigen Gebäude inklusive des Außenbereichs, allen technischen Anlagen und ihrer Inbetriebnahme berücksichtigt es sämtliche Planungs-, Errichtungs- und Übergabeprozesse. Auch die Schadstoffvermeidung im Hinblick auf die Baumaterialien und eine erwiesenermaßen nachhaltige Materialgewinnung spielen für die Beantragung eine Rolle. Ebenso wichtig sind Kriterien wie Barrierefreiheit, die Begrenzung der Treibhausgasemissionen und ein niedriger Primärenergiebedarf. Für Bauten ohne Nachhaltigkeitssiegel (QNG-Siegel) sind seit März lediglich zinsvergünstigte Kredite mit einem Höchstbetrag von 100.000 Euro als staatliche Förderung vorgesehen. Bauten mit Siegel erhalten demgegenüber zinsgünstige Kredite in einer Höhe von bis zu 150.000 Euro. Um das Zertifikat zu erhalten, sollten Bauherren möglichst früh einen Energieberater und Nachhaltigkeitsauditor in die Bauplanung einbinden. Diese Experten sind dazu da, die Förderfähigkeit des Bauvorhabens sicherzustellen. Anschließend wird der KfW-Antrag gestellt. Das Wohngebäude wird daraufhin bei einer akkreditierten Zertifizierungsstelle angemeldet.
Fazit: Nachhaltiges Bauen immer mit solider Finanzierung
Angesichts der immer strengeren Bezuschussung durch den Staat können nur wenige Verbraucher nachhaltige Bauprojekte noch aus eigener Tasche bezahlen. Immer kostspieligere Baumaterialien und zunehmend teure Grundstückspreise verschlimmern die Lage. Aus diesem Grund wird eine solide Baufinanzierung bei der Planung immer wichtiger. Denn trotz der hohen Kostenbelastung lohnt hohe Nachhaltigkeit beim Bauen auf lange Sicht noch immer.
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