Wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen, bietet ein Balkon wieder die Gelegenheit, im Freien zu entspannen. Wer keinen Garten hat, kann dort sogar Obst oder Gemüse selbst anbauen. Wir zeigen, wie der Balkon zu einer nachhaltig gestalteten Wohlfühloase werden kann.

Ein Balkon bietet denjenigen, die keinen Garten haben, die Möglichkeit, frische Luft und Sonne zu tanken. Mit nachhaltigen Materialien lässt er sich gemütlich und gleichzeitig umweltfreundlich gestalten. Markisen beispielsweise schützen vor zu starker Sonneneinstrahlung und bieten eine schöne Optik. Mobiliar kann aus nachhaltigem Material gekauft oder selbst gebaut werden. Sogar der Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst ist auf dem Balkon möglich. Verschiedene Arten stellen keine hohen Ansprüche an den Platz und den Standort – sie eignen sich auch für den Anbau auf engem Raum. Wer zur Miete wohnt, muss jedoch bei verschiedenen Maßnahmen zur Gestaltung des Balkons unter Umständen die Erlaubnis des Vermieters einholen.

Der Balkon kann mit wenig Aufwand zu einer nachhaltigen Wohlfühloase werden; Foto © annanahabed via Shutterstock.com

1. Balkonmarkise als Sonnenschutz

Bei intensiver Sonneneinstrahlung spendet eine Balkonmarkise Schatten und sorgt für Gemütlichkeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass man gegen neugierige Blicke geschützt ist. Um Ressourcen zu schonen, sollte sie aus nachhaltigen Materialien wie Biobaumwolle oder Leinen bestehen. Im Netz steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Modellen zur Verfügung, die sich an alle Gegebenheiten der Wohnsituation anpassen können. Wer zur Miete wohnt, sollte jedoch den Vermieter vorher um Erlaubnis fragen, da es sich beim Anbringen einer Balkonmarkise um eine bauliche oder optische Veränderung der Fassade handelt. Nur in Ausnahmefällen kann ein Vermieter das Anbringen einer Markise ablehnen. Allerdings kann er verlangen, dass diese farblich zu bereits vorhandenen Markisen passen muss und dass der Mieter sie bei seinem Auszug wieder entfernt.

2. Stimmungsvolle Beleuchtung für den Balkon

Wer an einem lauen Sommerabend auch zur späteren Stunde noch auf dem Balkon verweilen möchte, setzt auf stimmungsvolle Beleuchtung, die auch nachhaltig sein kann. Um den Rhythmus verschiedener Tiere, beispielsweise Insekten, nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, sollte die Beleuchtung naturverträglich sein. Gut geeignet sind Leuchtmittel mit einem geringen UV-Anteil, bei denen der Lichtkegel möglichst nach unten gerichtet ist. Für den Balkon wird eine warmweiße LED-Beleuchtung empfohlen, deren Farbtemperatur weniger als 3000 Kelvin beträgt. Umweltfreundlich ist eine Beleuchtung mit Solarbetrieb. Sie erzeugt aus Sonnenlicht Strom und schont sowohl die Ressourcen als auch den Geldbeutel, da kein Strom aus der Steckdose verwendet wird. Um die Fernwirkung zu vermindern, sollte die Beleuchtung möglichst niedrig angebracht werden und abschaltbar sein, wenn der Balkon nicht genutzt wird.

3. Balkonmöbel aus nachhaltigen Materialien

Balkonmöbel aus Holz machen die Freiluftoase nicht nur gemütlich, sondern sie sind auch nachhaltig. Sie sollten allerdings aus heimischen Hölzern gefertigt sein, da sie eine bessere Ökobilanz haben als Möbel aus Tropenhölzern. Ökologisch unbedenkliche Hölzer sind:

  • Ahorn

  • Rotkern-Buche

  • Eiche

  • Lärche

  • Robinie

Nachhaltigkeit ist gewährleistet, wenn die Möbel über ein FSC-Siegel verfügen. Auf Lack und Holzschutzmittel sollte zudem verzichtet werden. Die Möbel sollten gewachst oder geölt sein. Alte Balkonmöbel aus Holz können durch Abschleifen und Ölen aufgearbeitet werden. Wer seinen Geldbeutel schonen möchte, kauft gebrauchte Gartenmöbel aus Holz oder baut sie selbst aus Paletten. Gemütlichkeit an warmen Sommertagen bringen Hängematten oder Hängesessel, die aus nachhaltiger Baumwolle oder Leinen bestehen.

Eine Hängematte aus nachhaltiger Biobaumwolle oder Leinen schafft Gemütlichkeit; Foto © Aga Murawska via Shutterstock.com

4. Bienenfreundliche Pflanzen für den Balkon

Pflanzen machen den Balkon wohnlich und einladend. Eine Alternative zu Balkonkästen aus Kunststoff sind Pflanzgefäße aus Holz oder Keramik, aber auch Eigenbau-Gefäße aus Saftkartons, Blechdosen oder ausgedienten Gummistiefeln. Die Pflanzerde sollte frei von Torf sein, damit die Moore geschont werden. Bienenfreundlich sind Ringelblumen, Lavendel oder Kapuzinerkresse, aber auch Küchenkräuter wie Thymian, Zitronenmelisse, Schnittlauch, Salbei oder Oregano. So haben die Pflanzen nicht nur einen hohen Schmuckwert, sondern sie ziehen nützliche Insekten an und können auch noch in der Küche verwendet werden.
Insektenhotels bieten einen Unterschlupf für verschiedene Insekten und sind zudem dekorativ. Sie werden in verschiedenen Varianten im Handel angeboten, doch können sie auch aus Holz, Bambusröhren, Kiefernzapfen und Ziegelsteinen mit Löchern selbst gebaut werden.

5. Gemüse und Obst auf dem Balkon anbauen

Ein Balkon kann außerdem mit selbst angebautem Gemüse und Obst zur Wohlfühloase werden. Obstsorten wie Erdbeeren als Ampelpflanzen oder Gemüse wie Tomaten, Gurken und Paprika sind nicht nur lecker, sondern auch dekorativ. Verschiedene Gemüsesorten wie Tomaten sind so gezüchtet, dass sie mit wenig Platz auskommen, im Halbschatten gedeihen und somit ideal für den Balkon geeignet sind. Diese Pflanzen können in Kübeln oder Balkonkästen angebaut werden. Säulenobst benötigt nicht viel Platz, da es nicht in die Breite wächst. Verschiedene Obstsorten wie Äpfel, Pflaumen, Kirschen oder Birnen sind als Säulenobst erhältlich und eignen sich perfekt für den Balkon.

Tomaten brauchen nicht viel Platz und können auf dem Balkon angebaut werden; Foto © vaivirga via Shutterstock.com

6. Nachhaltige Dekoration für den Balkon

Verschiedene Dekorationselemente auf dem Balkon sorgen für ein gemütliches Ambiente. Auch sie können nachhaltig sein. So können beispielsweise alte Küchenutensilien wie nicht mehr genutzte Kuchenformen oder Teekessel als Pflanzgefäße verwendet werden. Hübsche Dekorationen wie Untersetzer, Sichtschutz oder Wandverkleidungen können aus Treibholz, Heu oder Stroh selbst gebastelt werden.

Fazit: Mit nachhaltigen Ideen wird der Balkon zur umweltfreundlichen Wohlfühloase

Wer seinen Balkon verschönern möchte, kann ihn mit diesen nachhaltigen Ideen in eine gemütliche Wohlfühloase verwandeln. Größere, bauliche Veränderungen benötigen unter Umständen das Einverständnis des Vermieters. Die Beleuchtung sollte solarbetrieben und nicht zu hell sein, damit Tiere nicht von diesen angezogen werden und aus ihrem natürlichen Rhythmus geraten. Balkonmöbel sollten möglichst aus heimischen, nachhaltigen Hölzern bestehen. Praktisch, ökologisch und schön zugleich sind bienenfreundliche Pflanzen sowie Gemüse und Obst auf dem Balkon.