Mit diesen einfachen, aber wirkungsvollen Tipps kannst du bei den Heizkosten sparen, ohne gleich die Heizung tauschen zu müssen.

50 Prozent der deutschen Haushalte heizen aktuell noch mit Gas. Wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs sind gerade sie von steigenden Preisen betroffen. Um den drohenden Preisschock wenigstens abzumildern, empfiehlt es sich, den Energieverbrauch zu senken, um Heizkosten zu sparen. Idealerweise mit kostengünstigen Maßnahmen, die sich schnell und einfach umsetzen lassen.

9 effektive Tipps zum Sparen von Heizkosten

Welche Tricks und Kniffe gibt es, um bei den Heizkosten fürs Haus oder die Wohnung ohne großen Aufwand zu sparen? Hier verraten wir es dir – vom richtigen Einstellen des Thermostats bis zu Dämmen der Rollladenkästen.

Tipp 1: Thermostat richtig einstellen

Stelle das Thermostat nicht zu hoch ein, denn jedes Grad weniger senkt deinen Verbrauch um etwa 6 Prozent. Stufe 1 entspricht einer Temperatur von etwa 12 Grad, während es bei Stufe 2 etwa 16 Grad und bei Stufe 3 etwa 20 Grad sind. Die kleinen Striche zwischen den einzelnen Stufen markieren jeweils ein Grad. Niedriger als 16 Grad sollte es in der Wohnung aber nicht werden, da sonst Schimmel droht.

Thermostat niedrig stellen und Heizkosten sparen

Mit einer möglichst niedrigen Thermostateinstellung lassen sich Heizkosten sparen. Foto © Gerd Altmann by Pixabay

Tipp 2: Heizung entlüften, damit es nicht gluckert

Werden die Heizkörper nicht richtig warm und gibt es Gluckergeräusche? Dann ist eventuell Luft im System, die mehr Energie verbraucht. Mit einem Entlüfterschlüssel kannst du diese ganz einfach selbst rauslassen und sich so unnötige Heizkosten sparen. Drehe das Thermostatventil zuerst voll auf und lasse den Heizkörper warm werden. Stelle einen kleinen Becher unter und lege einen Lappen bereit, bevor du dann das Entlüftungsventil kurz öffnen, bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Danach das Ventil wieder fest verschließen.

Du willst mit eigenen Augen sehen, wie das Entlüften der Heizung funktioniert? Dieses Video der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeigt Schritt für Schritt, wie es geht:

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Tipp 3: Keine Möbel und Vorhänge vorm Heizkörper

Verstecke deine Heizkörper nicht hinter Vorhängen oder Möbeln. Denn dann staut sich die Wärme dahinter und wird nicht richtig an den Raum abgegeben. Jeder Heizkörper sollte gut zu sehen sein, Sofas mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben und Vorhänge an Fenstern oberhalb der Wärmespender enden. Halten Sie die Heizkörper außerdem sauber – auch Flusen und Staub können die Wärmeabgabe mindern.

Tipp 4: Bei Abwesenheit die Heizung herunterdrehen

Ein Absenken der Temperatur bei Abwesenheit spart Energie und hilft, bei den Heizkosten zu sparen. Wenn du dafür ungern jedes Heizungsventil einzeln bedienen möchtest, kannst du auf programmierbare oder vernetzte Thermostate setzen. Übrigens: Ein Thermostat kannst du schnell und einfach selbst tauschen – auch in einer Mietwohnung.

Tipp 5: Heizung richtig einstellen

Einstellungen an der Heizung werden oft nicht mehr verändert. Im Extremfall befindet sich die Steuerung sogar noch in der Werkseinstellung bei Auslieferung und wurde nie auf das jeweilige Gebäude angepasst. Wenn du die Heizungsanlage richtig einstellst, kannst du zehn bis 15 Prozent Energie einsparen. Noch mehr sparen kannst du durch eine auf dich zugeschnittene Zeitsteuerung mit Absenkungszeiten, zum Beispiel nachts oder am Tag, wenn du arbeitest.

Heizung bei Abwesenheit runterschalten und Heizkosten sparen

Um Heizkosten zu sparen, sollte die Heizung runtergedreht werden, wenn alle außer Haus sind. Foto © ri by Pixabay

Tipp 6: Heizungskörpernischen dämmen

Vor allem Gebäude aus den 1960er und 70er Jahren sind häufig mit Heizkörpernischen in den Außenwänden ausgestattet. Durch die geringere Wandstärke und die hohe Temperatur des Heizkörpers auf der Wandinnenseite ist der Wärmeverlust besonders hoch. Im Jahr gehen pro Quadratmeter Heizkörpernische bis zu 15 Euro Heizwärme verloren. Um dies zu vermeiden und sich Heizkosten zu sparen, kannst du mit Dämmstoffen wie Polyurethanplatten oder Aerogelmatten arbeiten. Für weitere Einsparungen ist es gut, wenn auf der Dämmung eine Aluminium-Kaschierung angebracht ist. Sie reflektiert die Wärmestrahlung zur Raumseite hin.

Tipp 7: Heizungsrohre schnell und einfach selbst dämmen

Mit einer Rohrdämmung stellst du sicher, dass auf Dauer keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht. Die Dämmung macht sich schnell bezahlt, denn du sparst pro Meter Rohr bis zu 20 Euro im Jahr.

Tipp 8: Fenster und Türen abdichten

Undichte Fenster oder Außentüren sorgen für unangenehme Zugluft und Wärmeverluste in der Wohnung. Bei Fenstern reicht es meistens schon, die Dichtung zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren. Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz kann oftmals nachträglich eine Dichtung – ein sogenannter Kältefeind – eingebaut werden. Hast du einen Windfang, solltest du ihn bei kalter Witterung stets geschlossen halten, um Heizkosten zu sparen.

Tipp 9: Rollladenkästen dämmen

Rollladenkästen sind bei vielen Gebäuden ein Schwachpunkt, da sie nur sehr dünne Wände haben und zudem konstruktionsbedingt nie ganz winddicht schließen. In vielen Fällen ist aber eine Dämmung mit geringem handwerklichen Aufwand möglich. Diese kann mit einem individuellen Formteil oder einer flexiblen Dämmplatte erfolgen, die in den vorhandenen Kasten eingepasst und fixiert wird. Besser sind jedoch Dämmplatten aus Polyurethan oder Phenolharz, da sie eine geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen. Das Ergebnis lohnt sich in jedem Fall: Jeder gedämmte Quadratmeter bringt bis zu 15 Euro Heizkosteneinsparung pro Jahr.

Interesse an weiteren Spartipps für zu Hause? Dann solltest du unbedingt unseren Artikel Strom sparen: 4 einfache Haushaltstipps lesen!

Was du noch tun kannst, um Heizkosten zu sparen

Neben Maßnahmen, welche die Heizung und die Wohnung betreffen, können kleine Verhaltensänderungen ebenfalls beim Sparen der Heizkosten helfen. Diese möchten wir dir hier ans Herz legen.

Richtig lüften hilft beim sparsamen Heizen

Die wichtigste Regel beim Lüften in der Heizperiode: Mehrfach täglich stoßlüften statt dauerhaft kipplüften. Öffnen Sie die Fenster möglichst komplett für wenige Minuten. So wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen. Noch schneller und sparsamer geht der Luftaustausch vonstatten, wenn gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig geöffnet werden, also Durchzug entsteht.

Tee trinken und scharf essen

Eine heiße Tasse Tee wärmt von innen und schmeckt in der Herbst- und Wintersaison oft sowieso besser als kalte Getränke. Gleiches gilt für herzhafte Speisen, die scharf gewürzt ordentlich einheizen. Durch die Zugabe von Ingwer wird das Immunsystem zusätzlich gestärkt.

Tee hält warm und hilft, Heizkosten zu sparen

Öfter mal eine Tasse Tee trinken hält warm, schmeckt und hilft beim Sparen von Heizkosten. Foto © StockSnap by Pixabay

Restwärme des Backofens nutzen

Einfach die Tür des Backofens offenlassen, nachdem du ihn ohnehin für die Essenszubereitung oder zum Kuchenbacken benutzt hast. In der Küche kannst du währenddessen die Heizung runterdrehen und so ganz nebenbei Heizkosten sparen.

Zu Hause wärmer anziehen spart Heizkosten

Muss es im Herbst und Winter zu Hause wirklich so warm sein, dass ein T-Shirt als Oberbekleidung ausreicht? Wer noch einen Pullover oder eine Strickjacke drüberzieht und sich auf dem Sofa in eine warme Decke kuschelt, kann die Heizung problemlos um mehrere Grad runterdrehen und fühlt sich dennoch wohl.

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