Nationalparks sind Schutzgebiete von herausragender ökologischer Bedeutung, die der Bewahrung der Natur und ihrer Artenvielfalt dienen. Doch sie bieten Besuchern auch eine Vielzahl an Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten. Wir stellen Deutschlands 16 Nationalparks vor.

Hier führt die Natur Regie – der Mensch genießt und bewundert: In den ausgedehnten Landschaften der 16 Nationalparks in Deutschland kann die geschützte Natur ihre ursprüngliche Eigendynamik ungehindert entfalten. Das Ergebnis sind urige Landschaften mit einer beeindruckend vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Hier kannst du die Natur hautnah erleben.

Blick auf den Königssee im Nationalpark Berchtesgaden; Foto © imageBROKER.com via shutterstock.com

Nationalpark Harz – sagenumwobenes Mittelgebirge

Der im nördlichsten deutschen Mittelgebirge gelegene Nationalpark gilt zusammen mit dem Natur- und Geopark Harz als eines der beliebtesten Wander- und Skigebiete Norddeutschlands. Mit seiner Mischung aus alten Mythen und rauer Landschaft ist er ein ganzjährig beliebtes Reiseziel in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Wer keine Angst vor Hexen hat, durchquert auf ausgewiesenen Wanderwegen wie dem Goetheweg oder dem Harzer-Hexen-Stieg sagenumwobene Wälder und geheimnisvolle Hochmoore. Fantastisch ist auch der Anblick des Brockens in Sachsen-Anhalt, dessen 1132 Meter hoher Gipfel oft im Nebel versinkt und so die Hexensagen entstehen ließ.

Sonnenuntergang auf dem Brocken im Harz mit Granitfelsformationen; Foto © K I Photography via shutterstock.com

Nationalpark Bayerischer Wald – grenzenlose Waldwildnis

In Bayern wurde 1970 der erste Nationalpark Deutschlands gegründet und 1997 auf eine Fläche von aktuell insgesamt 243 Quadratkilometer erweitert. Mit dieser Fläche ist der Nationalpark Bayerischer Wald zusammen mit dem östlich angrenzenden Nationalpark Sumava (Böhmerwald) das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Natur Natur sein lassen – so lautet die Philosophie des Nationalparks Bayerischer Wald, die sich in der freien und ungehinderten Entwicklung der Natur nach ihren ureigenen Gesetzen reflektiert. Besucher sind herzlich willkommen auf mehr als 300 Kilometer gut markierten Wanderwegen, fast 200 Kilometer Radwegen und rund 80 Kilometer Skiloipen im Sommer und Winter die Schönheit des Nationalparks hautnah zu erleben.

Kleiner Arber See im Bayerischen Wald; Foto © Vaclav Volrab via shutterstock.com

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer – Nordseeküste voller Entdeckungen

Hoch oben im Norden der Bundesrepublik, an der Nordseeküste Niedersachsens, befindet sich der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Er schützt das zwischen Ems und Elbe liegende Wattenmeer, einschließlich der vorgelagerten ostfriesischen Inseln. Hier erlebt der Besucher beeindruckende Naturschauspiele und Landschaftsformen, wie die für die Region typischen Salzwiesen, das Geestkliff bei Dangast sowie das „schwimmende Moor“ bei Sehestedt, das einzige noch intakte Außendeichmoor in Deutschland. Die Entwicklung einer sehr vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ist durch das gemäßigte Klima des Wattenmeeres besonders begünstigt. Einen Besuch wert ist außerdem die Seehundstation Norddeich.

Ebbe im Niedersächsischen Wattenmeer-Nationalpark; Foto © imageBROKER.com via shutterstock.com

Nationalpark Berchtesgaden – ein Sommer- und ein Wintermärchen

Ein einmaliges Bergpanorama, malerische Seen und üppig grüne Wälder sind die Visitenkarte eines der ältesten Schutzgebiete der Alpen: Deutschlands Nationalpark Berchtesgaden. Gelegen im südlichen Bayern, ist dieser ein wahres Landschaftsparadies für Genießer und Aktivurlauber. Auf 260 Kilometer langen Wanderwegen und alpinen Steigen ist kein Platz für Langeweile. Nach einer Tour erfrischt man sich im Königssee oder bestellt in einer urigen Berghütte eine deftige Brotzeit. Wer vom Hüttenzauber nicht genug bekommen kann, meldet sich für eine mehrtägige Bergtour an.

Panoramablick auf die Bayerischen Alpen und Berchtesgaden; Foto © canadastock via shutterstock.com

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft – Strandurlauber trifft Waldliebhaber

Der Nationalpark stellt das größte Schutzgebiet der Ostsee dar. Von der Halbinsel Darß-Zingst bis zur Westküste Rügens erstreckt sich eine Landschaft aus Steilküsten und Dünen, Nehrungen und Strandseen, die sowohl Strandurlauber als auch Waldliebhaber anspricht. Seinen Namen verdankt der Nationalpark den „Bodden“ – den von der Ostsee abgetrennten flachen Buchten, in denen sich Salz- und Süßwasser mischen und die per Boot auf Boddenrundfahrten erlebt werden können. Besondere internationale Bedeutung genießt Deutschlands Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft als größter Kranich-Schlafplatz Europas. Alljährlich im Herbst ist hier der Anflug von etwa 30 000 Kranichen zu beobachten, der ein einmaliges Naturschauspiel ist.

Holzbohlenweg in den Stranddünen der Küstenlandschaft Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft an einem sonnigen Wintertag; Foto © Pilguj via shutterstock.com

Nationalpark Hunsrück-Hochwald – filmreife Naturkulisse

Die einzigartig schöne Mittelgebirgslandschaft des jüngsten Nationalparks inmitten des Naturparks Saar-Hunsrück erfreut mit Rotbuchen, mystischen Mooren, Wildkatzen und tollen Rad- und Wandermöglichkeiten alle aktiven Naturfreunde. Ein besonders wildes Aussehen erhält der in Rheinland-Pfalz und im Saarland gelegene Nationalpark durch Felsrippen und verwitterte Felsbrocken, die immer wieder im Wald anzutreffen sind. Wer mehr über dieses Naturphänomen erfahren möchte, geht mit einem zertifizierten Ranger im Park auf Entdeckungstour.

Herbstwald im Nationalpark Hunsrück-Hochwald; Foto © J. Chris Hood via shutterstock.com

Nationalpark Schwarzwald – wild auf ursprüngliche Natur

Das großflächige Schutzgebiet Nationalpark Schwarzwald zieht mit seiner urwüchsigen Schönheit seine Besucher in den Bann. Durch tiefgrüne Wälder streifend, genießen sie die wilde Seite der Natur und weite Ausblicke. Der 10 000 Hektar große Park in Baden-Württemberg liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und gewährt mit seinen bis zu über 1000 Meter hohen Bergen grandiose Fernblicke in die Rheinebene und in die Hügelketten des Schwarzwalds. Das Einzigartige an diesem Nationalpark ist, dass sich manche Gebiete schon seit über 100 Jahren ohne menschliches Zutun entwickeln dürfen. Alle Tier- und Pflanzenarten, die hier leben, erfreuen sich daher an einer authentischen, unversehrten Natur.

Blick auf den Schwarzwald; Foto © Michael Mantke via shutterstock.com

Nationalpark Hainich – Urwald in der Mitte Deutschlands

In der UNESCO-Welterberegion Nationalpark Hainich trifft Weltgeschichte auf eine einmalige Natur: Die ehemalige militärische Sperrzone ist heute das größte zusammenhängende Laubmischwaldgebiet Europas. Der wild belassene Nationalpark in Thüringen liegt im südlichen Teil des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal zwischen dem Kurort Bad Langensalza und der Wartburg-Stadt Eisenach. Im Winter erschließt sich diese Schönheit am besten während einer Schlittenfahrt. Wanderer lieben es, im Frühling und im Herbst das Gebiet auf gut ausgewiesenen Wanderwegen wie dem Rennsteig zu durchstreifen.

Buchenurwälder des Nationalparks Hainich; Foto © Takashi Images via shutterstock.com

Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – unendliche Weiten, unendliche Schönheit

Als größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt fasziniert das UNESCO-Welterbe Wattenmeer mit Dünen, Stränden und einer selten schönen Tierwelt. In diesem einzigartigen Nationalpark und zugleich UNESCO-Biosphärenreservat im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein sind die Urlaubs- und Erholungsmöglichkeiten genauso endlos wie der Himmel. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang durch die Salzwiesen, Vogelbeobachtungen, Radfahren, Thalasso-Anwendungen oder einem Trip zu den „schwimmenden Träumen“, den weltweit einzigartigen Halligen? Die kleinen bewohnten Inseln mitten im Watt werden von der Nordsee um- und manchmal sogar überspült. Ein absolutes Muss ist eine Wattwanderung.

Weg durch die Salzmarsch im Wattenmeer-Nationalpark Schleswig-Holstein; Foto © Oliver Hoffmann via shutterstock.com

Nationalpark Müritz – Seen so weit das Auge reicht

Östlich der Müritz, dem bekannten und größten See der Mecklenburgischen Seenplatte im Nordostdeutschen Tiefland, liegt der Müritz Nationalpark. 660 Kilometer lange Wege führen durch eine traumhafte Großseenlandschaft mit mehr als 130 Seen, uralten Buchenwäldern und geheimnisvollen Mooren. Mit Deutschlands Nationalpark in Müritz liegt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ein einmalig schönes Naturgebiet, das neben seinen unzähligen Seen insbesondere als Brutstätte für selten gewordene und an anderen Orten bereits ausgestorbene Großvögel bekannt ist – ein Highlight für Naturliebhaber und Ornithologen. Das hautnahe Erleben seltener Tiere, wie den vom Aussterben bedrohten Seeadler, die Fischadlerpaare in Federow und den Kranich lassen die Erkundungen entlang der zahlreichen Rad- und Wanderwege zu einem besonderen Naturabenteuer werden.

Ruhiger See im Nationalpark Müritz; Foto © dugdax via shutterstock.com

Nationalpark Eifel – rau und tierreich

Deutschlands Nationalpark Eifel im Bundesland Nordrhein-Westfalen lockt mit majestätischen Buchenwäldern, knorrigen Eichenwäldern und sprudelnden Bächen. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten laden zu faszinierenden Naturerlebnissen ein, die hier im Westen Deutschlands einmalig sind. Der Nationalpark schließt die westliche Lücke im bestehenden Nationalparknetz und ist zugleich der Erste, der atlantisch geprägte Buchenwälder in Mittelgebirgslage auf sauren Böden unter Schutz stellt. Dort, wo früher Bäume gefällt wurden, entwickeln sich nun wilde und ursprüngliche Wälder. Über 2170 gefährdete Pflanzen- und Tierarten finden hier ihre lebensnotwendigen Rückzugsgebiete.

Rursee im Nationalpark Eifel; Foto © r.classen via shutterstock.com

Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer – Faszination Küstenlandschaft

Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer liegt im Norden Deutschlands direkt in der Elbmündung vor Cuxhaven und schützt rund 12 000 Hektar Wattlandschaft. Drei Inseln bestimmten das Landschaftsbild des Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer, des kleinsten der drei Wattenmeer-Nationalparks: die grünflächige, von rund 40 Menschen bewohnte Insel Neuwerk, die Düneninsel Scharhörn und die künstlich aufgespülte Insel Nigehörn. Auf herrlichen Ausflügen ins Watt, auf denen man Bernstein suchen sollte, erwarten den Besucher große Kolonien von Zwerg-, Brand-, Fluss- und Küstenschwalben.

Die Inseln Neuwerk und Scharhörn im Elbmündungsgebiet; Foto © studioverde via shutterstock.com

Nationalpark Unteres Odertal – Deutschlands schönste Auenlandschaft

Der Nationalpark Unteres Odertal ist Deutschlands erster Auennationalpark. Am deutschen und polnischen Ufer der Oder gelegen, erlebt der Besucher auf 60 Kilometern entlang der Auen eindrucksvolle Oderhänge und blühende Trockenrasen. Der Nationalpark Unteres Odertal liegt im nordöstlichen Bundesland Brandenburg und ist Heimat vieler Tierarten. Neben den besonderen und geschützten Vogelarten wie dem Seeadler, Schwarzstorch und Seggenrohrsänger, kann man hier vor allem den seltenen Biber bei seiner Arbeit, Staudämme zu bauen, beobachten. Über 40 Fischarten und 50 verschiedene Säugetierarten komplettieren den Tierreichtum.

Nationalpark Unteres Odertal; Foto © RadekD via shutterstock.com

Nationalpark Kellerwald-Edersee – für Aktivurlauber und Wasserratten

Deutschlands Nationalpark Kellerwald-Edersee gehört mit seinen ausgedehnten Buchenwäldern zum UNESCO-Welterbe, er beeindruckt Wasserfans und Naturfreunde mit dem Edersee und einer wunderschönen Mittelgebirgslandschaft. Im Norden von Hessen liegt diese jüngst als Alte Buchenwälder Deutschlands gekürte Region, die zusammen mit dem Naturpark Kellerwald-Edersee für Wanderer, Radler und Wassersportler zu den beliebtesten Feriengebieten Deutschlands zählt. Selten finden sich in einer Region so viele traumhafte Möglichkeiten, aktiv zu werden.

Am Edersee im Nationalpark Kellerwald-Edersee; Foto © bluecrayola via shutterstock.com

Nationalpark Sächsische Schweiz – 100 Millionen Jahre Naturdenkmäler

Nur ein paar Zugstationen südlich von Dresden, an der Grenze zu Tschechien, öffnet sich Wanderern, Bergsteigern und Naturliebhabern eine zerklüftete Felsenwelt der Superlative. Als Geburtsland des Freeclimbings bietet der Nationalpark Sächsische Schweiz paradiesische Kletterbedingungen. 1106 freistehende Sandsteingipfel machen das Gebiet in Sachsen zur vielseitigsten Outdoor-Kletterwand Deutschlands. Dass man am Berg einen Gleichgesinnten trifft, ist bei 21 000 verschiedene Kletterwegen unwahrscheinlich. Wer sie sich noch nicht zutraut, kann die hohe Kunst des Kletterns in einer Kletterschule vor Ort erlernen.

Die Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz; Foto © Mike Mareen via shutterstock.com

Nationalpark Jasmund – der Fels in der Brandung

Auf der Insel Rügen lernen Besucher eine Naturschönheit kennen, in die sich der Maler Caspar David Friedrich schon vor rund 200 Jahren verliebte: den Kreidefelsen. Deutschlands kleinster Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern hat es in sich. Gelegen im Nordosten Deutschlands zählen neben der bis zu 117 Meter hohen Kreideküste auch die über 700 Jahre alten von der UNESCO geschützten Alten Buchenwälder Deutschlands auf dem Stubnitzplateu zu seinen größten Attraktionen. Die Möglichkeiten, diese einmalige Landschaft zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden, sind vielfältig.

Kreidefelsen – Wahrzeichen Rügens; Foto © ricok via shutterstock.com

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