Die Naturlandschaften Südtirols begeistern schon seit eh und je die Menschen – sowohl Einheimische als auch Reisende aus der Ferne. Wir zeigen, wie sanfter Tourismus funktioniert und du Südtirol nachhaltig entdecken kannst.

Südtirol, auch bekannt als Alto Adige, ist eine autonome Provinz im Norden Italiens und ein beliebtes Touristenziel. Die Region bietet eine atemberaubende Landschaft mit majestätischen Bergen, grünen Tälern, kristallklaren Seen und einer reichen kulturellen Geschichte. Die Kombination aus alpiner Schönheit und mediterranem Klima macht Südtirol zu einem einzigartigen Reiseziel, das jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt anzieht.

Pragser Wildsee (Lago di Braies) in Südtirol; Foto © Simon Dannhauer via shutterstock.com

In dieser Region können Touristen sowohl im Winter als auch im Sommer zahlreiche Aktivitäten genießen – von Skifahren und Snowboarden bis hin zu Wandern, Radfahren, Weinproben und vielem mehr. Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle für Südtirols Wirtschaft und trägt maßgeblich zur Erhaltung der kulturellen und natürlichen Schönheit der Region bei. Dennoch muss er Hand in Hand mit Natur und Umwelt gehen, um die herrlichen Naturlandschaften für spätere Generationen zu erhalten und sich nicht selbst die Lebensgrundlage zu entziehen. Die Lösung: sanfter Tourismus. Dieser bringt Ökologie und Ökonomie in Einklang.

Wie kann nachhaltiger Tourismus aussehen?

In Südtirol sind sich viele Hotels und Reiseanbieter einig: Tourismus muss auch nachhaltig gehen, um die Zerstörung der Landschaften und der Natur zu verhindern, um den Wasser- und Energiekonsum der Hotels zu reduzieren, um den Verkehrslärm in Grenzen zu halten und um dem Verlust des kulturellen Erbes entgegenzuwirken. Erfolg in der Tourismusbranche muss nicht zwangsläufig Kollateralschäden nach sich ziehen. Deshalb gibt es bereits sehr viele ökologische oder nachhaltige Angebote, beispielsweise Urlaub in einem Naturhotel in Südtirol.

Denn auch Öko-Hotels schaffen Arbeitsplätze. Anstatt in Bettenburgen und All-inclusive-Hotels investieren die Reiseanbieter lieber in die Verbesserung der bestehenden Angebote, gestalten die Reiseaufenthalte bewusster, sorgen für eine nachhaltige An- und Abreise.

Nachhaltig mobil sein

Eng mit dem Thema sanfter Tourismus ist die nachhaltige Mobilität verknüpft. Sie bietet Anreize, um alternative Formen der Mobilität zu nutzen, die Ressourcen schonen und die Umwelt weniger belasten. In Südtirol gibt es für Touristen die Mobilcard. Damit können öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Nachhaltige Mobilität bedeutet auch, in der Freizeit beim Wandern oder Radfahren aktiv zu sein. Das Fahrrad ist dabei Fortbewegungsmittel und zugleich Teil des Urlaubsabenteuers. Wandern und Fahrradfahren sind in Südtirol sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Touristen beliebte Aktivitäten.

Eine Tour mit dem E-Bike kann ein touristisches Erlebnis sein, gleichzeitig Ressourcen schonen und Lärm- sowie Umweltbelastungen reduzieren; Foto © Umomos via shutterstock.com

Ein Problem bleibt beim nachhaltigen Reisen jedoch noch bestehen: Die meisten Touristen reisen in ihrem Privatfahrzeug an. Deshalb ist in mehreren Gemeinden in Südtirol ein Verein entstanden. „Alpine Pearls – Perlen der Alpen“ hat sich dem Konzept des sanften Tourismus verschrieben. Umweltfreundliche und innovative Mobilität sind dabei eines der Hauptanliegen. Urlaub soll ohne Privatauto ebenfalls stattfinden können. Die Gäste können bei den Mitgliedern der Alpine Pearls beispielsweise E-Bikes nutzen, um ohne Lärm und Umweltbelastung das Urlaubsgebiet zu erkunden.

Sanfter Tourismus hat auch soziale Aspekte

Sanfter Tourismus ist sozial zugänglich, die Mobilität ist ohne Zugangsbeschränkungen nutzbar. Deshalb ist das Informationsportal „Südtirol für alle – barrierefreier Tourismus“ entstanden. Reiseanbieter und Gemeinden schaffen mit der Unterstützung des Europäischen Sozialfonds nachhaltige und barrierefreie Reiseerlebnisse. Das Portal und die zugehörige App bieten Informationen zu vielen Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Dienstleistungen, Mobilitätsangeboten und Hotels, die barrierefrei zugänglich sind.

Tipps für umweltfreundliches Reisen

Tipp 1 – den ökologischen Fußabdruck mit nachhaltigen Verkehrsmitteln reduzieren

Dass Fliegen dem Klima am meisten schadet, ist mittlerweile den meisten bewusst. Bus- und Bahnreisen belasten das Klima deutlich weniger. Wenn es sich nicht vermeiden lässt zu fliegen, gibt es Möglichkeiten, den CO₂-Ausstoß zu kompensieren.

Das Auto ist für Reisen eines der beliebtesten Verkehrsmittel. Die Belastungen für die Umwelt sind zwar deutlich geringer als durch einen Flug, dennoch ist der CO₂-Ausstoß sehr hoch. Für eine Urlaubsfahrt lohnt es sich, Fahrgemeinschaften zu bilden. Das ist vor allem für Urlaub in der Nähe interessant, zumindest wenn es keine Bus- oder Bahnverbindungen zur Zielregion gibt.

Tipp 2 – minimalistisch packen

Im Urlaubsgepäck finden sich immer Dinge, die am Ende niemand gebraucht hat. Daher ist es sinnvoll, schon vor der Reise genau nachzudenken, was alles in den Reisekoffer soll. Müssen wirklich fünf Paar Schuhe mit? Weniger Gepäck entspannt nicht nur die Reise, weil weniger zu schleppen ist. Es entlastet auch das Transportmittel, sodass weniger Emissionen entstehen, egal ob die Reise per Flugzeug, Bus, Bahn oder Privatfahrzeug stattfindet. Weniger Gewicht bedeutet immer weniger Kraftstoffverbrauch.

Durchdacht gepackt spart der Koffer Gewicht, was sich am Ende auf den Energieverbrauch beim Reisen auswirkt; Foto © Kmpzzz via shutterstock.com

Tipp 3 – Trinkflasche einpacken

Auf der Packliste darf die Trinkflasche, am besten aus Edelstahl oder Glas, nicht fehlen. So lässt sich am Urlaubsort eine große Menge an Plastikmüll vermeiden, weil die kleinen Einwegflaschen für unterwegs nicht notwendig sind. In vielen Urlaubsregionen ist das Leitungswasser sicher und damit eine umweltschonende und geldsparende Alternative zu Einwegflaschen. In einigen Hotels stehen sogar Trinkwasserspender bereit, die die Gäste kostenfrei nutzen können, um sich die mitgebrachten Flaschen mit Trinkwasser zu füllen.

Tipp 4 – Ressourcen sparen am Urlaubsort

In der Ferienunterkunft kann jeder dazu beitragen, dass der Urlaub etwas nachhaltiger wird. Das fängt beim bewussten Umgang mit Ressourcen an. Klimaanlage und Licht müssen beispielsweise nicht eingeschaltet sein, wenn keiner da ist. Handtücher lassen sich wie zu Hause auch mehrmals verwenden. Die Wenigsten wechseln ihre Handtücher täglich. Das gilt auch für die Bettwäsche. Falls es im Hotel kleine Probiergrößen von Pflegeprodukten gibt, sollten sie besser stehen bleiben. Damit entsteht nur überflüssiger Verpackungsmüll.

Tipp 5 – regional kaufen

Wer Mitbringsel aus dem Urlaubsort mit nach Hause nehmen will, sollte sie vor Ort kaufen, da, wo es auch wirklich den Menschen der Region zugutekommt, beispielsweise im Hofladen um die Ecke oder auf einem lokalen Kunsthandwerker-Markt. Die handgefertigten Souvenirs sind ohnehin viel schöner und hochwertiger als die Sachen aus dem Souvenir-Shop.

Lokal einkaufen kommt Händlern vor Ort zugute; Foto © DC Studio via shutterstock.com

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