Sie sind wunderschön anzusehen, aber hochgefährlich – einige heimische Giftpflanzen in unseren Wäldern enthalten Substanzen, die bei Menschen und Tieren teils schwere gesundheitliche Schäden verursachen können …
Es ist weithin bekannt, dass beim Pilzesammeln im Wald darauf zu achten ist, keine ungenießbaren oder sogar giftigen Pilze mit in die heimische Küche zu bringen. Doch auch viele Pflanzen schützen sich mit Giftstoffen. Einige von ihnen täuschen mit ihrer Blütenpracht über ihre natürliche Gefährlichkeit hinweg und locken so Insekten an, die sich auf sie spezialisiert haben.
Schön, aber giftig: Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus); Foto © M. Schuppich via shutterstock.com
Nicht wenige Pflanzenarten in unseren Wäldern enthalten Substanzen, die bei Menschen und Tieren zu teils schweren Vergiftungen führen können. Giftig können bei manchen dieser Arten nur einzelne Pflanzenteile wie Blüten, Früchte oder Samen sein, aber bei anderen Arten das ganze Gewächs. Mit ihrem Gift schützen sie sich vor Fressfeinden. Das macht sie nicht zu „bösen Pflanzen“. Vielmehr können sie nicht, wie Tiere, vor ihren Fressfeinden weglaufen und müssen sich daher mit Giftstoffen auf ihre eigene Weise verteidigen. Für das Ökosystem Wald haben sie sogar eine große Bedeutung: Unter anderem sind viele Insektenarten auf diese Giftlinge spezialisiert und würde ohne sie aussterben. Darum will PEFC, die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung, auf die wichtige Funktion und den vorsichtigen Umgang mit Giftpflanzen aufmerksam machen.
Ganz schön giftig
Beim Waldspaziergang ist es wichtig, potenziell giftige Pflanzen zu erkennen und zu meiden. Das gilt besonders, wenn Kinder dabei sind. Die Giftstoffe gelangen nicht nur durch den Mund in den Körper, vielmehr können Menschen sie einatmen oder nach einer Berührung durch die Haut aufnehmen. In diesem Zusammenhang gilt zu beachten: Die Dosis entscheidet über die Gefährlichkeit. Manche Pflanzen, die giftige Substanzen enthalten, sind nach dem Kochen genießbar, andere gelten in geringen Dosen sogar als Heilpflanzen und einige wiederum sind unter allen Umständen zu meiden und auch aus dem heimischen Garten zu entfernen.
Die wichtigsten heimischen Giftpflanzen in Deutschlands Wäldern
Eibe (Taxus baccata)
Bis auf den roten Samenmantel ist das ganze Gewächs giftig und deshalb gefährlich für den Menschen, aber nicht für Vögel. Der Verzehr der Nadeln und Samen kann tödlich enden, da sie eine besonders hohe Konzentration an Taxin enthalten.
Die Eibe ist giftig für den Menschen und sollte nicht verzehrt werden; Foto © tomtsya via shutterstock.com
Eisenhut (Aconitum)
Der Gift-Eisenhut gilt als giftigste Pflanze Europas. Er kommt aber nur in den Hochgebirgsregionen vor. Seine weniger giftigen Verwandten wie der Blaue oder der Bunte Eisenhut sind auch im Tiefland zu finden, vor allem im Auwald beziehungsweise in der Nähe von Gewässern. In homöopathischen Dosen werden diese Arten sogar als Heilmittel genutzt. Insbesondere Hummeln dient er als wichtige Nahrungsquelle.
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus); Foto © Alex Polo via shutterstock.com
Immergrün (Vinca)
Das Kleine Immergrün gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse. Es enthält mehr als 40 Alkaloide und ist in all seinen Teilen giftig für den Menschen. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten bestäuben die Pflanze.
Das Kleine Immergrün (Vinca minor) blüht weiß oder violett und ist ein zuverlässiger Bodendecker im Halbschatten und Schatten; Foto © Orest Iyzhechka via shutterstock.com
Ginster (Genista)
Alle Ginsterarten enthalten eine große Menge gesundheitsschädlicher Alkaloide. Selbst bei größeren Tieren genügt bereits der Verzehr von wenigen Samen, um schwerwiegende Vergiftungserscheinungen auszulösen. Menschen können nach Kontakt mit Ginster mit Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufproblemen und sogar Lähmungen und Herzproblemen reagieren. Insekten, insbesondere Bienen, erfreuen sich hingegen an seinem Nektar.
Genista tinctoria; Foto © Province_photo via shutterstock.com
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Bei Maiglöckchen sind insbesondere Blüten und Früchte sehr giftig, da sie zahlreiche Glykoside enthalten. Der Verzehr kann Übelkeit, Herzrhythmusstörungen bis hin zu Atem- und Herzstillstand zur Folge haben. Häufig wird das Maiglöckchen mit dem essbaren Bärlauch verwechselt.
Convallaria majalis – klein, aber oho; Foto © Timmary via shutterstock.com
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Der antike griechische Naturforscher Theophrastus beschrieb die Blüten des Pfaffenhütchens als „nach Mord riechend“. Die stärkste Konzentration an Giftstoffen, Glykosiden und Alkaloiden befindet sich in den Früchten und in den Samen. Vögel, Falter, Bienen und Hummeln laben sich gern am Nektar und an den Früchten.
Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) ist äußerst giftig; Foto © Iva Vagnerova
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