Urlaub und Erholung helfen dabei, Abstand vom Alltag zu gewinnen und neue Energie zu tanken. Ob Aktiv- oder Entspannungsurlaub, ob Städtetrip oder raus aufs Land: Wir haben hilfreiche Tipps für die Urlaubsplanung.

Die Sommerferien stehen in den Startlöchern und weiterhin sinkende Inzidenzwerte erlauben das Reisen. Damit stehen wir vor einem altbekannten Dilemma, das durch die Corona-Pandemie kurzzeitig in den Hintergrund gerückt war: bewusste Reiseplanung. Unser ökologischer Fußabdruck hat in den letzten Monaten erfreulicherweise an Umfang verloren, das wollen wir nicht einfach wieder aufgeben. Zu Hause bleiben und die Umgebung in Tagestouren zu Fuß oder auf dem Fahrrad erkunden ist zum Beispiel eine Möglichkeit für einen umweltbewussten Urlaub.

Jedoch haben viele den Wunsch, ihren Horizont zu erweitern und andere Kulturen kennenzulernen – oder zumindest einige Kilometer entfernt den Urlaub zu verbringen. Wer fünfzig Wochen im Jahr zwischen Bergen lebt, sehnt sich nach der Weite des Meeres. Wer in der Großstadt von der Bahnstation ins Bürogebäude läuft, möchte vielleicht Wälder und Gebirge durchstreifen und wer auf dem flachen Land zwischen Nord- und Ostsee pendelt, sucht die Abwechslung bei einer Städtereise. Um Abstand zum teils stressigen Alltag zu bekommen, hilft ein Tapetenwechsel. Häufig reicht es jedoch, nur wenige Kilometer weiter zu fahren – ohne Flughafen und vielleicht sogar ohne Auto.

Nachhaltig in den Urlaub: die Anreise

Wenn Flugzeug und Auto tabu sind, bleibt nur noch die Bahn? Nicht nur! Neben den klassischen Anreisemöglichkeiten Auto, Bahn und Flugzeug existieren weitere umweltfreundlichere Alternativen, die zudem günstiger und vielleicht auch aufregender sind: das Fahrrad zum Beispiel. Die Anreise wird Teil des Aktivurlaubs. Je nach Fitnesslevel und Fahrrad lassen sich zahlreiche Reiseziele in unseren Nachbarländern in einigen Tagesetappen erreichen. Beispielsweise können Erwachsene mit ein bisschen Training 50 bis 70 Kilometer am Tag zurücklegen. Unterwegs präsentieren sich idyllische Landschaften und so manche Sehenswürdigkeit ist nur ein kurzer Abstecher entfernt. Ein kurzer Stopp am Badesee zur Abkühlung oder in einer malerischen Kleinstadt geben der Anreise bereits den Urlaubscharakter.

Fahrrad steht in goldgelben Feldern im Spätsommer mit leuchtend-blauem Himmel.

Die perfekte Anreise für Aktivurlauber*innen: auf dem Fahrrad mit wenig Gepäck. Foto © ilcsab auf Pixabay

Wenn das Urlaubsziel doch zu weit entfernt liegt, sind Fernreisebusse eine umweltfreundlichere Option für geringere Reise-Budgets. Mit Toiletten ausgestattet und mit kleinem Angebot für Snacks und Getränke, sind die wichtigsten Bedürfnisse während der Fahrt abgedeckt. Noch komfortabler und meist auch etwas schneller reist man mit der Bahn. In kleinen Gruppen oder auch als Alleinreisende*r kann man zudem einige Sparangebote nutzen, sodass die Anfahrt kein allzu großes Loch in die Urlaubskasse reißt.

Urlaubsunterkünfte für jeden Geschmack

Am Reiseziel angekommen, stellt sich die Frage der Unterkunft: Hotel oder Hostel, Bed and Breakfast-Kette oder kleine Pension, Ferienwohnung oder gar ein Privater Wohnungstausch für die Urlaubszeit? Welche Unterkunft die geeignete ist, richtet sich hauptsächlich nach der Art des Urlaubs und der Intention. Soll es eine Auszeit mit viel Entspannung werden oder doch lieber ein ereignisreicher Aufenthalt voller einzigartiger Erlebnisse werden? Je nach den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen sollte die Art der Unterkunft gewählt werden.

Mitten in der Stadt oder etwas außerhalb, Verpflegung inklusive oder Selbstversorger, großzügig ausgestattet mit Zusatzangeboten oder ein schlichter Platz zum Schlafen: Für jede Art zu Urlauben finden sich passende Unterkünfte. Bei Hotels und betriebenen Unterkünften jeder Art findet sich in fast jedem Ort mindestens eine Alternative, die umweltbewusst wirtschaftet. Wer den Urlaub als Selbstversorger in einer Ferienwohnung oder privat vermieteten Unterkunft verbringt, hat in vielerlei Hinsicht selbst in der Hand, wie ökologisch der Urlaub wird: Beim Einkaufen, Duschen oder der Energienutzung kann im Urlaub wie Zuhause nachhaltig gehandelt werden.

Während der Reiseeinschränkungen durch die weltweite Coronapandemie hat sich ein neuer Reisetrend hervorgetan: Urlaub im Campervan. Kompakt und flexibel fährt die Unterkunft immer mit. Stets der Sonne und dem guten Wetter hinterher, ermöglicht der Urlaub im Campervan einen Roadtrip mit allen Freiheiten: Fahren und bleiben, wo es einem gefällt, Plätze entdecken, die fernab der üblichen Destinationen und des Massentourismus liegen.

Gelber Spielzeug-Campervan im Sand am Strand symbolisch für Urlaub

Durch die Beherbergungsregeln während Corona entdeckten immer mehr das Reisen mit dem Campern für sich. Foto © Nubia Navarro (nubikini) via Pexels

Wem die kompakte Kombination von Unterkunft und Gefährt zu klein ist, fühlt sich möglicherweise in einem Wohnmobil oder mit einem Wohnwagen wohler. Insbesondere beim Reisen mit Kindern ist jeder zusätzliche Platz und Stauraum viel wert. Jedoch sind die größeren Gefährte mit weiteren Einschränkungen betroffen. Beispielsweise sind manche Wohnmobile so hoch, dass sie nicht unter allen Brücken und nicht durch alle Tunnel einfach hindurchfahren können. Spezielle Navigations-Software für LKW berücksichtig solche Hindernisse bei der Routenplanung. Generell ist das Fahren mit größeren Kraftfahrzeugen für einige etwas herausfordernder und so sind einige Modelle nicht unbedingt für einen Roadtrip, sondern eher zu flexiblen Anreise an einen Campingplatz der Wahl, geeignet.

Jedoch darf auch bei diesem vermeintlich naturnahen Urlaub nicht vergessen werden, dass mit jedem Kilometer und mit jeder Tankladung Emissionen verursacht und Ressourcen verbraucht werden. Im Sinne der Umwelt sollte also nicht zu viel und möglichst sparsam gefahren werden.

Urlaub mit Haustieren

Unterwegs mit dem eigenen Camper oder Wohnmobil ist es kein Problem, den Hund mit auf Reisen zu nehmen. Wer gezielt Campingplätze ansteuern möchte, sollte jedoch sicherheitshalber in Erfahrung bringen, wie die Bedingungen für Haustiere vor Ort sind. Beispielsweise gibt es Plätze, die extra ausgewiesene Bereiche für Hundehalter*innen haben. Auf den meisten Stellplätzen für Camper und Wohnmobile sind Hunde kein Problem.

Wenn der Hund im Urlaub nicht fehlen darf, sollte das Reiseziel für den Vierbeiner geeignet sein. Foto © Amal Santhosh via Pexels

Roadtrips und Campen sind jedoch nicht nach jedem Geschmack und so manche Person wünscht sich für den Urlaub eine schöne Unterkunft in einer sehenswerten Region. Damit der Hund das Erlebnis teilen kann, öffnen immer mehr Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungsanbieter ihre Räumlichkeiten auch für die Vierbeiner. Während manche ihr Konzept auf Tierhalter ausgerichtet haben, ermöglichen andere die Mitnahme gegen einen geringen Aufpreis. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass die Urlaubsregion den Bedürfnissen des Tieres gerecht wird. Während der Sommermonate sollte südliche Regionen mit heißen Temperaturen beispielsweise gemieden werden. Besser ist ein milderes Klima sowie Natur für ausgiebige Spaziergänge.

Richtig packen: Das muss mit in den Urlaub

Steht fest, wo und wie der Urlaub verbracht werden soll, entscheidet sich damit auch, was eingepackt wird. Denn die Packliste für den Wanderurlaub sieht anders aus als für den Städtetrip. Wir haben die wichtigsten kurz zusammengefasst.

Richtig packen für Urlaub am Meer

Sonne, Strand und Meer: Das erhoffen sich die meisten, wenn sie einen Urlaub am Meer buchen. Das ist jedoch nicht immer so. Insbesondere in Küstenregionen sind plötzliche Gewitter oder starker Wind keine Seltenheit. Schlecht-Wetter-Outfits gehören also ebenso ins Gepäck wie luftige Sommerkleidung. Wer in unbekannte Gebiete reist, sollte sich vorher speziell zum typischen Wetter die Reiseregion erkundigen. An der deutschen Nord- und Ostsee herrschen ganz andere Voraussetzung als an der süditalienischen Amalfiküste. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen der Klimakatastrophe sich in Wetterverhältnissen immer stärker bemerkbar machen. Worauf man sich vor wenigen Jahren beim Wetter noch verlassen konnte, ist mittlerweile unsicher: Extreme Hitze, starke Regenfälle, Gewitter, Stürme und Hagel können während einer Urlaubswoche mancherorts erlebt werden.

Richtig packen für einen Wanderurlaub in den Bergen

Wer in seinem Urlaub einige Höhenmeter erklimmen will, sollte dafür gut ausgestattet sein. Gute und stabile Schuhe sind eine Grundvoraussetzung für Freude am Wandern. Ebenso gutsitzende Socken: Sie verhindern, dass sich Blasen bilden und die Füße zu sehr schmerzen. Bequeme und zugleich funktionelle Bekleidung ist ein Muss. Die Hosen dürfen nicht zu eng sitzen, da sie sonst nach wenigen Kilometern drücken oder kneifen. Modelle mit mehreren Taschen sind praktisch. Kleinere Utensilien wie Sonnenbrille, Schlüssel oder Landkarte lassen sich darin gut verstauen und sind zugleich ständig griffbereit. Ein Hut, eine Schirmmütze oder ein Funktionstuch eignen sich als wichtige Kopfbedeckung, die vor der starken Sonne in den Bergen schützt. Atmungsaktive Funktionskleidung bleibt auch bei schweißtreibenden Routen angenehm am Körper. Neben Shirts und Pullovern sollten auch ein bis zwei Strick- oder Sweatjacken im Koffer Platz finden. Wenn es zwischendurch kälter wird, beispielsweise im Wald oder in einer Klamm, halten sie warm. Ein funktionaler Rucksack für ausreichend Proviant und Getränke sowie Erste Hilfe-Set und ergänzende Kleidung ist unumgänglich. Wenn er zudem Platz für Kamera, Fernglas und Höhenmesser bietet, steht der Wandertour nichts mehr im Weg.

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Richtig packen für einen Städte-Trip

Im Gegensatz zur Reise in die Berge oder ans Meer kann man bei einem City-Trip im Notfall kaufen, was beim Packen vergessen wurde. Diese Ausgaben sind jedoch meist teuer und überflüssig. Daher ist es auch im Sinne der Nachhaltigkeit besser, bereits beim Packen alle Eventualitäten im Kopf zu haben. In jedem Fall sind bequeme und stabile Schuhe essenziell: Auf Erkundungstour per pedes müssen sie einiges aushalten können. Je nach Wetter und persönlichem Stil ergeben Kleider, Hosen, Shirts, Blusen, Westen und Jacken ein passendes Outfit. Wichtig ist, dass das Outfit nicht zwickt oder einschneidet, denn das vermiest im Zweifel den gesamten Tag. Um für unterschiedliche Besichtigungen gewappnet zu sein, hat sich der berühmte Zwiebel-Look bewährt: Wird es unterwegs in der Altstadt zu heiß, ist die erste Schicht schnell abgelegt – während der Führung in der zugig-kalten Kathedrale wärmt eine leichte Jacke und bedeckt im Sommer zudem die Schultern.

Um die einzelnen Zwiebel-Look-Schichten ebenso wie Fotoapparat zu verstauen, empfiehlt sich auch für diesen Urlaub ein Rucksack mit Geheimfach für das Portemonnaie.

Immer mit dabei: Reiseapotheke

Ganz gleich für welche Art von Urlaub man sich entscheidet: Eine gut sortierte Reiseapotheke darf niemals fehlen. Ein verstimmter Magen, ein entzündeter Mückenstich oder eine offene Blase am Fuß bleiben so unangenehme Wehwehchen und arten nicht zu schlimmeren aus. Nichtsdestotrotz sollte im Zweifel immer medizinischer Rat eingeholt werden, um ernstere Erkrankungen auszuschließen.

In jedem Fall sollten auf Reisen Desinfektionsmittel, Schmerz- und Mittel gegen Übelkeit im Gepäck sein. Pflaster und eine Wundsalbe versorgen bereits kleinere Verletzungen, sterile Kompressen und ein Mullverband sind für die Erste Hilfe beispielsweise bei tieferen Schnittwunden wichtig. Je nach Reiseziel und eigenen Medikationen kann die Reiseapotheke beliebig ergänzt werden.

Fit im Urlaub

Für die einen bedeutet Urlaub, alle Viere von sich zu strecken, relaxen und das Faulsein ohne schlechtes Gewissen zu genießen. Für andere gehört zu einem gelungenem Urlaub Bewegung, Work-out und das Ausprobieren von neuen Sportarten. Wieder andere planen ihren Urlaub gezielt um bestimmten Aktivitäten nachgehen zu können: Surfen, Wandern, Klettern beispielsweise. In Urlauben besonders beliebt sind jede Art von Wassersportarten. Der Trend um das Stand-up-Paddeling, kurz SUP, nimmt kein Ende. Kite- oder Wind-Surfen, Schnorcheln, Kajak fahren oder einfach nur Schwimmen und Planschen sind an dafür zugelassenen Gewässern nach vor ebenfalls beliebt.

Blick von einer Brücke in Amsterdam mit Fahrrad am Geländer aufs Wasser

Bei einer Stadttour mit dem Fahrrad kann man einiges entdecken. Foto © Liam Gant via Pexels

Wer nicht den ganzen Tag am Wasser verbringen möchte oder einen City-Trip geplant hat, kann zu Fuß auf Entdeckungstour gehen: Sparziergänge durch die Landschaft oder durch Wälder entspannen Körper und Geist und helfen dabei, Kraft zu tanken. Wem das zu langsam ist, steigt aufs Fahrrad und tritt in die Pedale. In vielen Orten gibt es außerdem Stadtführungen mit dem Fahrrad. Körperliche Fitness, Kultur und Stadtgeschichte werden so ganz einfach miteinander verbunden. Fahrräder können bei Anbietern meist mitgemietet werden – wahlweise stehen mancherorts sogar E-Bikes zur Verfügung.

Fazit: Umweltbewusst im Urlaub

Je näher das Reiseziel, desto nachhaltiger gestaltet sich die Anreise. Die Destination für den Urlaub sollte also genau so weit von Zuhause entfernt liegen, dass der Alltag vergessen werden kann und genau so nah sein, dass man umweltbewusst ankommt – beispielsweise mit der Bahn oder sogar mit dem Fahrrad. Ob am Meer, in den Bergen oder in einer Stadt – die Vorstellungen von einen Traumurlaub sind ganz unterschiedlich und für jedes Ziel ergeben sich andere Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Wichtig ist, dass man entsprechend des Reiseziels die Koffer packt, damit an alle Eventualitäten gedacht ist. Wer mit dem Hund verreisen möchte, sollte zudem darauf achten, dass das Reiseziel auch für Vierbeiner geeignet ist und die gebucht Unterkunft Haustiere zulässt. Dann steht einem unvergesslichen Urlaub nichts mehr im Wege!

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