Im fünften Porträt unsere Umweltaktivistinnenreihe zum internationalen Frauentag stellen wir Adenike Titilope Oladosu vor, die das Klima schützen will.

Der Tschadsee, der in West-, Zentralafrika am Südrand der Sahara liegt, trocknet immer weiter aus. Das führt zu schweren Konflikten. Adenike Titilope Oladosu, eine junge Aktivistin, versucht, den See zu retten und den Menschen vor Ort Perspektiven zu bieten.

Weltfrauentag

Gemeinsam das Klima schützen; Foto © Mary Long via shuttertsock.com

Keine Bedrohung, sondern Realität

Der Tschadsee steht für viele negative Schlag­zeilen. Boko Haram, eine islamistische Terror­gruppe, vertrieb Hunderttausende Menschen aus der Region. Sie foltern, zwangsverheiraten und halten Menschen gefangen. Gleichzeitig gibt es neben den menschlichen Katastrophen schwierige Umweltfaktoren. Die Menschen leiden dort an Hunger, denn der Zugang zu Nahrungsmitteln ist erschwert, es wächst wenig und Kinder sind unterernährt. Denn: Der zurückgehende Tschadsee verschärft die humanitäre Krise, führt zu gewalttätigen Auseinan­dersetzungen. Eine Ursache für das Austrocknen des Sees ist der Klimawandel. Eine Umweltaktivistin will deshalb das Klima schützen.

Klima schützen, Konflikten vorbeugen

Adenike Titilope Oladosu, Klimaaktivistin aus Nigeria, versucht auf diese prekären Bedingungen aufmerksam zu machen. Der Tschadsee war früher der größte See Afrikas, Quelle für Süßwasser und Lebensgrundlage für Menschen in Tschad, Nigeria, Niger und Kamerun. Aber seit 60 Jahren schrumpft er kontinuierlich. Durch Ackerbau, Viehzucht und Klimaerwärmung hat er 80 Prozent seiner Fläche verloren.

Adenike Titilope Oladosu  hat ein klares Ziel: Das Klima schützen. Foto ©

Viehzüchter, die nun andere Gebiete aufsuchen, in denen es Wasser gibt, kommen so Landwirten in die Quere – das führt zu Konflikten zwischen den Bewohnern. Oladosu erinnert sich an ihr erstes Studienjahr: „Ich kannte mich in der Region nicht aus, und plötzlich sah ich Menschen laufen, einige in Richtung des Wohn­heims, andere in Richtung des Flusses Benue“, erzählt sie bei einer deutschen Veranstaltung zum Thema Kli­maschutz. „Ich wusste nicht, wo ich hinrennen sollte, also blieb ich am Fenster sitzen und beobachtete einen Raubüberfall auf einen Geldautomaten, dabei dachten alle Menschen, es streiten sich wieder Bauern und Hir­ten.“ Alltag in Nigeria. Daran möchte sie etwas ändern, indem sie die Menschen auf der ganzen Welt zu einem gemeinsamen Ziel anregt: Das Klima schützen.

Klima schützen: Eine Frage von Leben und Tod

Adenike Titilope Oladosu ist Begründerin von, einer Bewegung, die sich für Frieden, Sicherheit und Gleichberechtigung in der Tschadseeregion einsetzt. Die 1994 geborene Oladosu stammt aus Oyo Nigera, studierte Agrarökonomie und nahm 2019 als Jugenddeligierte am Klimagipfel in Spanien teil und sprach im selben Jahr auf der UN-Klimakon­ferenz über die Entwicklungen in der Tschadregion. Für ihre Verdienste wurde sie von Unicef als junge Vertreterin für den Klimaschutz anerkannt. Amnesty International bezeichnete sie als eine von „22 verschie­denen Stimmen, denen man an diesem Tag der Erde auf Twitter folgen sollte“, Amnesty Nigeria zeichnete sie mit dem Menschenrechtspreis aus.

In ihren Reden beschreibt sie ihre Heimat. Früher sei die Sahara als grüne Sahara bekannt gewesen, Wildtierherden grasten südlich des Äquators. Heute gilt sie als heißeste und trockenste Region der Erde. Die Schuld daran gibt Oladosu dem Klimawandel. „Die Ressourcen schrumpfen, klimatische Bedingungen werden unberechenbarer“, sagt sie. Die Auswirkun­gen seien dramatisch: „Wir werden mit Migration und unkontrollierter Vertreibung konfrontiert werden, was eine Störung für die Demokratie und Kultur weltweit darstellt.“ Zum Schluss wird es darum gehen: Über­leben des Stärkeren. Für Nigerianer ist Klimawandel schon jetzt eine Frage von Leben und Tod. „Wir können bis 2050 mit 200 Millionen Klimamigranten rechnen“, warnt sie in ihren Reden. Eine gesunde Demokratie bedeutete jedoch eine gesunde Umwelt und umgekehrt. Um das zu erreichen, muss man das Klima schützen. Denn: „Der Klimawandel zerreißt die Welt. Ein gesundes Klima ist der Schlüssel für Frieden.“ Dafür kämpft Oladosu.

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