Hier erfährst du, warum Zecken so gefährlich sind und wie du dich sowie dein Haustier am besten vor einem Zeckenstich schützen kannst.

Zecken gehören zu den weniger angenehmen Begleitern des Sommers. Doch auch im Frühling oder Herbst und aufgrund des Klimawandels mittlerweile sogar im Winter kannst du beim Aufenthalt in der Natur schnell ein Opfer des blutsaugenden Spinnentiers werden. Diese Tipps können dir aber dabei helfen, dich und deinen Hund oder deine Katze effektiv vor Zeckenbissen und deren möglichen Folgen zu schützen.

Zecken haben im Sommer Hochsaison

Zecken lauern im hohen Gras; Foto © Erik_Karits via pixabay.com

Wo Zecken am liebsten auf Opfer lauern

Zecken sind nur wenige Millimeter groß und benötigen Blut, um sich entwickeln und Eier produzieren zu können. Um ein Opfer besser erreichen zu können, klettern sie nicht, wie oft angenommen, auf Bäume und lassen sich dann fallen. Stattdessen sind sie in Knie- bis Hüfthöhe an Gräsern und Büschen zu finden. Streift ein potenzieller Wirt die Zecke, greift sie sich blitzschnell an der Haut, dem Fell oder der Kleidung fest. Zum Blutsaugen sucht sie sich dann eine dünnhäutige, feuchte und gut durchblutete Stelle, beispielsweise in den Kniekehlen.

Warum ein Zeckenstich gefährlich sein kann

Beim Blutsaugen vermischt sich der Speichel der Zecke mit dem Blut des Wirtes. Auf diese Weise können gefährliche Krankheiten übertragen werden, allen voran die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose. Während FSME durch ein Virus ausgelöst wird und eine Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks auslösen kann, wird die Borreliose von Bakterien verursacht. Gegen FSME kannst und solltest du dich impfen lassen, vor allen dann, wenn du in einem FSME-Risikogebiet lebst und dich oft in der Natur aufhältst. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, die Erkrankung muss über mehrere Wochen mit Antibiotika behandelt werden.

Auch zu viel Sonne kann schädlich sein. Lies also am besten noch vor dem nächsten Sonnenbrand unseren Artikel Das solltest du über Sonnenschutz wissen!

Borreliose: So merkst du, ob es dich erwischt hat

Erstes Anzeichen einer Borreliose ist häufig eine ringförmige Hautrötung rund um den Zeckenstich. Diese sogenannte Wanderröte tritt teilweise jedoch erst bis zu 28 Tage später auf, weshalb die Einstichstelle mehrere Wochen lang aufmerksam beobachtet werden sollte. Im Frühstadium der Erkrankung werden zudem auch Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen beobachtet. Bestenfalls sollte bereits jetzt mit Antibiotika therapiert werden.

Wird die Borreliose nicht frühzeitig erkannt, kann es im weiteren Verlauf zu Gelenkentzündungen (Arthritis) kommen. Ist das Nervensystem ebenfalls betroffen, kann sich darüber hinaus eine Gesichtslähmung, eine Nervenwurzel- oder eine Hirnhautentzündung entwickeln. Auch eine Herzleistungsstörung oder eine Herzbeutelentzündung kann hinzukommen.

Je später eine Borreliose diagnostiziert wird, desto größer ist das Risiko für bleibende Schäden, wie chronische Gelenkentzündungen, Herzprobleme, Lähmungen und Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit.

Für Hunde gibt es übrigens eine Impfung gegen Borreliose. Schon Welpen sollten in der zwölften Lebenswoche geimpft werden!

Schutz vor Zecken: Das hilft gegen die lästigen Blutsauger

Auch wenn diese Tipps keinen hundertprozentigen Schutz vor Zecken bieten, können sie doch entscheidend dazu beitragen, dass du zeckenfrei durchs Jahr kommst.

Tipp 1: Halte dich möglichst nicht im hohen Gras oder im Unterholz auf

Bleibe bei Wanderungen und auf Waldspaziergängen lieber auf den ausgewiesenen Wegen, vermeide es, durch nicht gemähte Wiesen zu streifen und achte auch auf hohe Gräser am Wegesrand.

Tipp 2: Trage geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen

Ziehe am besten auch noch die Socken über die Hosenbeine, denn Zecken klammern sich mit Vorliebe an den Hosenbeinen fest und sich von dort aus eine nicht zu weit entfernte Stelle zum Blutsaugen. Auch Gummistiefel erschweren ihnen den Zugang zur Haut an den Beinen.

Tipp 3: Entscheide dich bei Outdoor-Aktivitäten für helle Kleidung

Zecken lassen sich auf heller Kleidung besser erkennen, was den Vorteil hat, dass du sie rechtzeitig bemerkst und das Krabbeltier entfernen kannst, bevor es zusticht.

Tipp 4: Verwende insektenabweisende Mittel

Mückensprays und Co. halten dir nämlich nicht nur lästige Stechmücken, sondern auch Zecken für eine Weile vom Leib. Für Hunde und Katzen gibt es spezielle Zeckenhalsbänder.

Tipp 5: Suche nach einem Aufenthalt in der Natur den ganzen Körper ab

Zecken sind winzig klein und krabbeln erst mal eine Weile auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle zu finden. Schaue vorwiegend in den Kniekehlen, im Bauch- und Brustbereich sowie im Schritt gründlich nach, wenn du von draußen hereinkommst. Deine vierbeinigen Freunde solltest du ebenfalls nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen.

So entfernst du eine Zecke

Egal, ob du irgendwo an deinem eigenen Körper oder bei deinem Vierbeiner eine Zecke findest: Entferne sie möglichst sofort, denn das vermindert das Infektionsrisiko mit FSME oder Borreliose! Dabei solltest du folgendermaßen vorgehen – oder dir dieses Erklärvideo der AOK ansehen:

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Mehr Informationen

  • Benutze eine Pinzette mit nach innen gebogenen Spitzen, weil Pinzetten mit flachen, nicht abgewinkelten Enden den Körper der Zecke beim Entfernen zusammendrücken würden und dadurch mehr Krankheitserreger in den Körper gepresst werden könnten.
  • Verzichte darauf, die Zecke vor dem Entfernen mit Öl, Nagellack oder Klebstoff zu beträufeln. Das führt nur zu einer Stressreaktion, wodurch die Zecke mehr potenziell infektiöses Sekret abgibt.
  • Greife die Zecke so nah wie möglich an der Einstichstelle am Kopf ohne das Hinterteil zu quetschen und ziehe sie dann langsam heraus. Anschließend solltest du die Einstichstelle unbedingt desinfizieren.

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