In der Regel alles andere als gut? Tampons erfreuen sich in Sachen Monatshygiene im Allgemeinen zwar großer Beliebtheit, doch an den kleinen weißen Tamponaden wird mehr und mehr Kritik geübt. Warum das so ist und welche Alternativen es gibt, liest du hier.

Millionen von menstruierenden Frauen greifen neben Binden auf Tampons zurück, um während ihrer Monatsblutung weiterhin an gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen zu können. Im Laufe ihres Lebens benutzt jede Frau dabei schätzungsweise 17.000 Tampons. Dass dabei viel Müll produziert wird, liegt auf der Hand. Doch davon abgesehen gibt es vermehrt auch Kritik aus gesundheitlichen Gründen. Vielleicht wird es Zeit, sich umzusehen, welche Alternativen der Markt anbietet – glücklicherweise sind diese vielfältig vertreten. Heutzutage gibt es diverse Möglichkeiten, um gut geschützt durch die Tage zu kommen, ohne die Umwelt dabei zu belasten.

Tampon, Slipeinlagen und Co. können der Umwelt und der Gesundheit schaden; Foto © Krakenimages.com via shutterstock.com

Sind Tampons schlecht für die Vaginalflora?

Der Vaginalbereich ist einer der aufnahmefähigsten Bereiche des weiblichen Körpers. Daher sollte man sich besonders gut überlegen, welche Stoffe damit in Berührung kommen. Tampons, die sogar in die Vagina eingeführt werden, enthalten oft diverse Stoffe, die gesundheitlich bedenklich sind. Dazu gehören Dioxin, künstliche Duft- und Farbstoffe sowie Polyester, Klebstoffe und Rayon – alles, was man eigentlich nicht im Körper haben möchte. Außerdem hält die Vaginalflora sich selbst in einem ausgewogenen Gleichgewicht verschiedener Bakterien und Hefen. Der Vaginalfluss spült dabei schädliche Bakterien weg, um dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Da Tampons jedoch nicht nur Menstruationsblut, sondern auch das Vaginalsekret aufsaugen, kann es dadurch zur vermehrten Entstehung schädlicher Bakterienstämme kommen. Zudem fließt das Blut nicht auf natürliche Weise ab. Dies kann Menstruationsbeschwerden und Krämpfe begünstigen.

Eine Alternative, die weniger invasiv ist und die Vaginalflora nicht beeinflusst, sind Perioden-Panties. Diese sehen von außen aus wie normale Unterwäsche, enthalten jedoch eine besonders saugfähige Einlage, die nach jedem Gebrauch ausgewaschen werden kann. Viele Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, berichten von einer Besserung der Symptome, wenn sie keine Periodenartikel direkt in die Vagina einführen. Auf diese Weise fließt das Blut besser ab und der Körper kann loslassen, was zu weniger Krämpfen führt.

Perioden-Panties sind eine umweltfreundlichere Alternative zu Tampons; Foto © Pixel-Shot via shutterstock.com

Tampons sind teuer

Je nachdem, wie stark die Blutung ist, sollte ein Tampon alle drei bis sechs Stunden gewechselt werden. Über den Tag hinweg sind das also zwischen vier und acht Tampons, die benötigt werden. Man kann sich leicht ausrechnen, wie viel Geld dabei über die Jahre ausgegeben wird – vor allem, wenn man bedenkt, dass Tampons schlecht wiederverwendet werden können und somit immer wieder neu gekauft werden müssen. Auf Dauer geht es also schon ins Geld. Mittlerweile ist es glücklicherweise so, dass an öffentlichen Orten, in Cafés oder Universitäten vermehrt auch kostenlose Periodenprodukte ausgelegt werden, um Periodenarmut zu reduzieren. Da die Menstruation jedoch noch immer ein Tabuthema ist, ist dies leider noch nicht zur Norm geworden.

Eine kostengünstige und praktische Alternative ist die Menstruationstasse. Dabei handelt es sich um eine Art kleinen Becher aus medizinischem Silikon, der mit einer bestimmten Technik eingeführt wird. In der Scheide dreht man ihn dann so lange, bis er sich entfaltet und sich durch eine Art Unterdruck festsaugt. Da Menstruationstassen im Gegensatz zu Tampons ein deutlich größeres Fassungsvermögen haben, müssen sie meist nur alle sechs bis zehn Stunden ausgeleert werden. Anschließend spült man die Tasse einfach aus und führt sie erneut ein. Nach der Periode wird die Menstruationstasse für einige Minuten in heißem Wasser ausgekocht und kann so bis zu zehn Jahre lang verwendet werden.

Menstruationstassen müssen nicht so häufig entleert werden, wie Tampons ausgetauscht; Foto © Andriana Syvanych via Shutterstock.com

Sind Tampons schlecht für die Umwelt?

Eine Frau hat im Durchschnitt schätzungsweise 40 Jahre lang ihre Periode. Werden dabei regelmäßig Tampons verwendet, entsteht eine ganze Menge Müll. Nicht nur sind Tampons meist zusätzlich in Plastik eingepackt, sie bestehen selbst aus Materialien wie Kunststoff, Viskose oder einem Gemisch aus Baumwolle, Viskosefasern und synthetischen Fasern. In den USA werden dazu kunststoffhaltige Tampon-Applikatoren verkauft, damit Frauen ihr eigenes Menstruationsblut nicht berühren müssen. Insgesamt bestehen Einwegtampons so zu etwa 90 Prozent aus Plastik und zerfallen nach dem Gebrauch zu schädlichem Mikroplastik. Ein einziger Tampon entspricht dabei einem Äquivalent von vier Plastikeinkaufstüten.

Eine mögliche Alternative sind Biotampons. Diese bestehen aus Biobaumwolle oder Bambus und sind im besten Fall sogar kompostierbar. Auch für den Körper ist diese Alternative gesünder, da weniger Schadstoffe enthalten sind. Allerdings muss man bedenken, dass selbst eine Baumwollpflanze etwa sechs Liter Wasser braucht, um eine Knospe wachsen zu lassen. Noch nachhaltiger sind daher wiederverwendbare Menstruationsschwämme. Diese können nach dem Gebrauch einfach mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Eine umweltschonendere Alternative zu herkömmlichen Binden sind Stoffbinden. Diese lassen sich nämlich bei 60 Grad in der Waschmaschine ausspülen und mehrere Jahre lang verwenden.

Fazit: Mit nachhaltigen Hygieneprodukten die Umwelt und Gesundheit schonen

Wer der Umwelt und seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, greift anstelle von herkömmlichen Tampons beispielsweise zu Menstruationstassen, Biobaumwolltampons oder Perioden Panties. So gelangen weniger Schadstoffe und Mikroplastik in die Umwelt und in den Körper.

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